Band: Cripper
Titel: Devil Reveals
Label: SAOL / H’Art / Zebralution
VÖ: 2009
Genre: Thrash Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
Pure Fucking Thrash Metal wird von dem Hannoveraner Projekt Cripper zelebriert. Seit 2005 sind die Herrschaften Britta Görtz (voc), Christian Bröhenhorst (guit), Jonathan „Mad“ Stenger (guit), Bass-T (bass) und Dennis Weber (drums) am werkeln ihrer Bandkarriere und alleine schon wegen einer Frau hinterm Mikro kommen gewisse Parallelen zu Holy Moses auf. Doch nicht nur weil ebenfalls eine Frontfurie ins Mikro röhrt werden etliche Vergleiche zu den Thrash Titans aus den 80ies gestellt. Nein auch der Sound klingt dem der deutschen Kameraden sehr ähnlich. Wenn man jetzt vielleicht denkt so was braucht die Welt eh nicht, so soll sich diese Person „Devil Reveals“ anhören und wird schnellstens umlenken. Die Thrash Metal Flut geht weiter und auch die Qualität dieser Formation ist erste Sahne und lässt kaum Wünsche offen.
Mit dem eröffnenden Intro „Helix“ wird nach zehntel Sekunden schon klar was uns erwarten wird. Herrlichster Rifflastiger Thrash mit einer gehörigen 80er Schlagseite. Mit „I […]“ wird gleich die erste Granate abgefeuert und man sollte die Anlage vollends aufdrehen, wenn man sich als Verehrer des Thrash Metal bezeichnet. Die Frontdame röhrt und rotzt in bester Sabina Classen Manier ins Mikro und die jüngere Genossenschwester steht ihr in nichts nach. Die Rhythmusfraktion rotiert ordentlich an den Instrumenten und mit einer recht beachtlichen Geschwindigkeit donnert der Trupp dahin und verleitet zum Anstellen der Haarventilatoren. Das Hannoveraner Exekutionskommando gibt auch beim folgenden „Life Is Deadly“ ordentlich Stoff. Man merkt es dass sie das Tempo etwas mehr gesteigert haben und dadurch die Melodielinien etwas dezenter nach hinten gebracht haben. Dadurch ist ihnen eine herbe und kantige Nummer gelungen die eindeutig mehre Shakeeinlagen beinhaltet, auch wenn man mit einigen Wutausbrüchen aufwartet die man zum Gas geben nutzt. Ordentlich wird durchwegs auf den Amboss gehämmert und das wühlt einen richtig auf. Leicht verhalten und melodisch wird nun „Kids Killing Kids“ nachgeschoben. Die sanfte Stimmung wird durch die rauchige Stimme der Frontröhre verstärkt bevor ihr Gebrüll nun den flotteren Teil der Nummer einläutet. Hier galoppiert die Formation recht flott dahin, auch wenn man sich eher von der groovigen Seite zeigt. Eine superbe groove Rifferöffnung ist Cripper bei „Caged With A Gun“ gelungen. Die Dampfwalze begibt sich erst nach und nach auf Fahrt, doch steuert man immer wieder in den stampfenden Bereich zurück, bevor es wieder sehr flott von vorne los geht. Gute Mischung die einiges zu bieten hat und eines muss man sagen, zwar frönt die Truppe etlichen 80er Trademarks, aber altbacken oder gar langweilig wird bei ihnen nichts. Schön, wenn auch kürzer doomig ist die Eröffnung von „Junkie Shuffle“ ausgefallen. Gleich nach etlichen Sekunden gibt es wieder was für die wütende Mobfraktion, denn hier wird im wildesten Hexentanz zum Reigen gebeten und durch den recht aufwiegelnden Gesamtsound wird man auch live nicht lange auf eine Reaktion warten müssen. Die Speedfahrt geht nach dem kurzen Sprachintro von „More Than 4″ ohne Kompromisse weiter und man knallt uns einen Speedriff nach dem anderen um die Ohren und die sehr druckvolle Rhythmusfraktion überrollt einen mit temporeichem Spiel, sodass man wieder einen gute Bangernummer geschaffen hat, welche mit etlichen Moshallüren aufgeigt. „I Am The Pit“ ist genau das was es der Name des Songs schon aussagt, eine gute Pitnummer mit scharfen Ecken und Kanten im Bereich des Speedspiels, aber auch etliche Groovehalte werden kurz eingelegt bevor man uns wieder in den Allerwertesten tritt. Feine kurze Nummer die live für viel Schweiß sorgen wird. Doch auch beim reinhören in das Album sollte man nicht untätig rum sitzen und sich von dem Stück verleiten lassen in den heimischen vier Wänden abzugehen. Mit der Einleitung von „Devil Reveals“ wird einem erst einmal eine kurze Verschnaufpause gegönnt. Diese hält auch etwas länger an, doch sollte man sich nicht vollends ausruhen. Nach guten 58 Sekunden brettert der Trupp aus Deutschland wieder ordentlich dahin und sägt und schlägt alles in bester Rotzmanier nieder was sich einem in den Weg stellt. Die Band weiß einfach zu welchem Zeitpunkt man genauestens für die Abwechslung sorgt und dies wird mit einem haargenauen Zehnteltiming vollzogen, sodass es zu keinem Zeitpunk langweilig wird mit ihnen. Nichts klingt tausendmal gehört, oder gar abgelutscht und das verlangt nach viel Können und Einfallsreichtum unter der ganzen Riege der Thrash Kapellen nicht unterzugehen. Schöne, speedige Eröffnung wird uns beim nachfolgenden „FAQU“ geboten. Sehr melodisch zeigt sich vor allem die Klampfenfraktion die uns superbe Melodieriffs kredenzen, bevor sie im besten Bretterriff Milieu weiter zockt. Ordentlich wird hier durchwegs rotiert und vor allem kommt der Rotzfaktor auch hier nicht zu kurz. Bevor es mit dem Abschluss ans eingemachte geht wird noch ein kurzes Instrumental als Vorgeschmack dazwischen geschoben, welches sich „Methods In Madness“ nennt. Das leider schon viel zu frühe Finale wird nun mit „Hysteria“ besiegelt. Hier wird nochmals alles rekrutiert und sämtliche Reserven raus gehauen um ja niemanden untätig und unbeeindruckt zu hinterlassen. Schnelles Thrash Gewitter gibt es als Ausklang und dieses wurde mit viel Tempo angereichert.
Fazit: Es mag echt schon viele Thrash Metal Bands geben, doch auch diese German Thrasher im Stile von Holy Moses wissen wie man sich in Szene setzt um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Sicher für Analog Sound Fetischisten ist es auch weiterhin nichts mit einer Reunion in dieser Ecke. Doch auch mit sattem Sound und guter Produktion besticht man im besten Thrash Stil der eine gute Mischung aus Moderne und 80er Trademarks widerspiegelt.
Tracklist:
01. Helix 01:22
02. I […] 04:26
03. Life Is Deadly 04:43
04. Kids Killing Kids 06:02
05. Caged With A Gun 04:15
06. Junkie Shuffle 03:52
07. More Than 4 04:21
08. I Am The Pit 02:40
09. Devil Reveals 05:10
10. FAQU 03:46
11. Methods In Madness 01:13
12. Hysteria 04:37
Besetzung:
Britta Görtz (voc)
Christian Bröhenhorst (guit)
Jonathan „Mad“ Stenger (guit)
Bass-T (bass)
Dennis Weber (drums)
Internet:
Cripper @ MySpace