Band: Crom
Titel: Of Love and Death
Label: Pure Legend Records
VÖ: 2011
Genre: Viking/Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Ex Dark Fortress Klampfer und Tieftöner Walter „Crom“ Grosse auf neuen Pfaden!!!
Während seine ehemaligen Kollegen weiterhin auf den Black Metal schwören, tendiert der Mastermind mit seiner neuen Truppe (als Duo) Crom auf epischen Sound. Gut das Material so zu bezeichnen kann vieles heißen. So klingeln da gleich die Alarmglocken, weil man glaubt hier ein ausgelutschtes Pathosding in Händen zu halten. Diese Angst oder Befürchtungen kann man sofort und unvermindert ad acta legen, denn auf „Of Love and Death“ wirkt nichts überzogen oder gar abgestaubt. Mit feinsten, teils sehr idyllischen Pathosmelodien wird man vorstellig und selbstredend verübt das Soundmaterial so einen breiten Schlag der Fantasievollen Träumerei. Binnen Sekunden verzaubert uns das Duo mit einer breiten Linie von heroischen Klangfacetten. Teilweise kommt man sich vor wie in einem Triumvirat aus Melodic, Epic und Power Metal und dieses Dreigestirn animiert die Lauscher ordentlich. Die feine Rhythmik zwischen Manila Road und Black Sabbath verfeinert man mit leichten Allüren aus dem Bathory Lager. Das geht ungemein gustiös in den Gehörgang rein und harkt sich dort fest. Die immer wieder gebotenen Chorschläge versetzen dem Ganzen noch einen sehr nordisch geprägten Schlag.
Das Epic Herz am rechten Fleck hat man und dies zeigt man durch das Album hindurch, zwar wird hier nicht die Abrissbirne geboten, aber eben durch die sehr feinfühlige Rhythmik und das dadurch geschaffene, erstklassige Soundgebilde muss man auch nicht abgehen wie die sprichwörtliche Post. Somit kann man sich gedankenverloren, entspannt zurück lehnen und sich vom deutschen Pathos der beiden Musiker verwöhnen lassen (Extratipp: warmer Met tut hierbei noch zusätzlich wahre Wunder). Die harmonisierenden Chorgesänge bekommen bis zur Mitte immer mehr an Bedeutung und werden nur noch durch den erstklassigen Gesangsbeitrags von Walter verstärkt. Dieses Klanggebilde hat es in sich, denn immer mehr kommt man sich vor, als würden einem die beiden hier eine musikalische Saga vortragen und dieser folgt man richtig gehend süchtig nur zu gern. Zu viel Pathos ist wieder Kitsch? Nun normalerweise wirkt so etwas sehr überzogen, doch durch ihren eigenständigen Charme und die Melodielinien weiß man diesem Manko immer wieder auszuweichen. Somit tut dieses Gebräu seine Wirkung und man fesselt einen vor den Player um dem zu lauschen was nacheinander folgt und folglich hat man dabei auch den Interessefaktor mehr als nur löblich bedacht. Durch diesen beweisen die beiden Virtuosen, dass auch feinfühligere Tracks ordentlich aufwühlen und weiterhin weckt man einfach das Interesse durch ruhende Crunch Effekte die man wie im Dauerfeuer einsetzt. Die Kontemplative akustischen Gitarrenspielerei, steht immer wieder durchgreifenden Ansätzen und teils etwas steiferen Rhythmusergänzungen gegenüber und das steigert umso mehr das Hörvergnügen mit dieser Scheiblette. Mit jeder Melodiewelle spült man uns immer weiter in eine Fantasierichtung aus der es kein Entrinnen gibt. Demnach alles erste Sahne? Nun nicht ganz, denn für solch eine epische Runde muss man schon bereit sein. Ein lockeres reinhören gestaltet sich als sehr schwierig, hierbei benötigt man viel Zeit und Genuss. Wer also mehr auf den herkömmlichen Klang aus diesem Bereich steht, für den ist das Album zu komplex ausgestattet. Sofern man allerdings eben sich viel Zeit nehmen will, ja für den haben die Meister Grosse und sein Kumpel Landes einiges parat.
Fazit: Hochkarätiges Epic Album, welches viel Zeit in Anspruch nimmt. Für Freunde von klanglichen Farbfantasien, als auch weiträumigen Reisen durch animierende Musik ist der Rundling genau das Richtige, um sich die kalten Tage bestens zu vertreiben.
Tracklist:
01. Reason to Live 6:09
02. Lifetime 6:49
03. Just one Blink 6:17
04. My Song for all the broken hearts 4:56
05. My Destiny 6:10
06. This Dying World 6:30
07. Eternal Dreaming 2:51
08. The Fallen Beauty 2010 5:39
Besetzung:
Walter „Crom“ Grosse (voc, bass & guit)
Matthias „Seraph“ Landes (drums)
Internet:
Crom Website
Crom @ MySpace
Crom @ Reverbnation