Dark Age – Acedia

Band: Dark Age
Titel: Acedia
Label: AFM Records
VÖ: 2010
Genre: Power/Melodic Death Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Wer auf eine breite Palette zwischen In Flames, Soilwork, Killswitch Engage und so weiter steht, für den gibt es via AFM Records für den Spätherbst etwas zum Abgehen. Dark Age nennt sich die Truppe und die Mitglieder kommen allesamt aus Hamburg. Hanseaten Stahl ist immer etwas was ganz besonderes und auch der Output von Eike Freese (guit & voc), Jörn Schubert (guit), Jörn Schubert (guit), Alex Henke (bass), André Schumann (drums) und Martin Reichert (keys) macht hier keinen Umbruch. Das Album nennt sich „Acedia“ und kann ab dem 13. November bezogen werden. Ein Muss für all jene die auf eine breite, facettenreiche Mischung oben genannter Bands stehen.

Recht sägend und langatmig wird bei der Einleitung von „Kingdom Nevercome“ gezockt. Gleich zu Beginn offeriert man uns das volle Dasein der Melodien. Diese werden aber nicht stur verwurschtelt, sondern recht beachtlich auf einen Nenner gebracht. Klassische Melodic Death Metal Elemente verbinden die Hanseaten wunderbar mit modernen Akzenten, die oftmals an gewisse Heroes aus der New Metal Szene erinnern. Mag vielleicht nicht jedermanns Sache sein, doch diese mit viel Wut und Härte durchtränkte Mixtur weiß mit viel Charme zu bestechen. Bei jüngeren Generationen wird man sowieso binnen Sekunden Gehör finden und diese werden zu den Klängen der Hamburger ordentlich abgehen, soviel ist schon gewiss. Weiter geht die Reise mit „Devote Yourself To Nothing“, doch diesmal zeigt man sich eher von einer modernen, melodramatischen Ecke, mit sanften Ausrutschern. Die gewisse Abwechslung wird hier erneut durch wutentbrannte Ausflüge geliefert und die Passagen verbindet man sehr lecker mit etlichen Erweiterungen, als auch den erneut eingesetzten Clear Gesang, der sich wunderbar und stät die Hände mit den Growls reicht. Nach einem kurzen Synthyschuss, röhrt man nun bei „Neon Gardens“ etwas groovender und die Melodien, die zwar vorhanden sind, werden etwas dezenter eingesetzt, was einen enormen Düsterfaktor beschert. Generell wirkt man dadurch deutlich grooviger und die Mischung die man hier auf den Silberling gepresst hat bezaubert mit vielen sanften Clear Passagen, bevor der Trupp wieder ordentlich röhrt. Zwar kommen die Growls weniger stark daher, doch weites gehend wirkt man vor allem durchs rhythmische Spiel weiterhin äußerst hart. Sehr bombastisch und melancholisch knallt man uns nun „Snake Of June“ zum Abgehen vor den Bug. Vor allem der düstere Einschlag kommt vermehrter zum Einsatz und die Clear Passagen bekommen binnen Sekunden Oberwasser. Doch immer wieder prescht der Fronter mit den harschen Gesängen hervor und brüllt gewaltig ins Mikro. Dennoch die klaren Gesänge sind hier der dominantere Anteil und werden nur an und ab durch die Growls abgelöst. Das Tempo hat man hier den Passagen recht gut angepasst und dadurch wagt man einen weiten Spagat zwischen Hart und wütend bis hinüber in beschauliche, fast schon liebliche Gewässer. Sehr facettenreiche Mischung die zu bezaubern weiß. „Zeitgeist (Ghost In A Machine)“ ist nun wieder eine etwas kantigere Nummer, die von Null auf Hundert durchstartet und mit dezenten Synthyschüben versehen wurde. Wirkt man auf der bretternden Seite äußerst groovig, so kommen die düsteren, fast schon Gothic lastigen Ausrutscher glatt polierter daher. Passable Mischung die es in sich hat und zum Tanzen, als auch intensiven bangen gleichermaßen geeignet ist. Eine ordentliche Temporakete schiebt man nun in Form von „10 Steps To Nausea“ nach. Dennoch auch hier kommt es zu erneuten, moderneren Ausflügen, die aber sind etwas kürzer ein gezimmert worden und der bretternde Anteil hat hier hauptsächlich das sagen. Mit einem melodisch – verzerrten Riff wird nun „Halo Meridian“ eröffnet, wobei man erst einmal in diesem Gewässer verbleibt und dieses tiefschwarz färbt, bevor die Maschinerie zum kompletten Einsatz hochfährt und wieder viel Tempo einfließen lässt und sich hier auf eine weite Speed – schretter Reise begibt und diese nur kürzer unterbricht. Mit galoppierender Geschwindigkeit prescht man nun mit „Underneath These Burdens“ aus der Reserve. Die wutentbrannten Gefühle lässt man munter freiem Lauf, dadurch, aber auch durch einige Melodieschübe liebäugelt man stark in Richtung Göteborg Metal. Mit viel röhrendem Tempo knüpft man nun mit „All The Unfulfilled“ an. Die bombastischen Elemente werden auch hier sehr stark in den Hintergrund gedrängt und kommen nur dezenter nach vorne. Weiterhin regiert der harte Kern und diesen versucht man immer wieder durch viele melodische Passagen zu beschwichtigen. Vergebens, denn schon rotiert das Gefolge geschlossen hinter dem harschen Gebrüll des Fronters superb ab. „Babylon Riots“ knallt man uns nun mit weit herberen Riffs, Ecken und Kanten vor den Latz, wenngleich man die Finger durch einige Melodieschübe nicht vollends lassen kann. Diese gießt man aber wie einen wohl riechenden Aufguss nach und das musikalische Aroma das man hier zaubert weist viele Facetten von Hart bis besänftigend auf. Gute Mixtur die man mit voll aufgedrehter Anlage hören sollte. Der Abschluss erfolgt nun mit „Myself Heretic“ welches eine ordentliche Bretternummer ist und man abgeht wie ein Fieberzäpfchen. Kurze Stopps machen hier keinen Umbruch, bevor man dem Hörer wieder gewaltig in das Hinterteil tritt.

Fazit: Tolle Mischung die man uns hier für den Spätherbst liefert, um die Betriebstemperaturen nach oben schnellen lässt. Melodic Death Metal trifft auf viele moderne, als auch symphonische Elemente die man gut miteinander abgestimmt hat.

Tracklist:

01. Kingdom Nevercome 4:32
02. Devote Yourself To Nothing 4:06
03. Neon Gardens 4:22
04. Snake Of June 4:03
05. Zeitgeist (Ghost In A Machine) 3:15
06. 10 Steps To Nausea 3:37
07. Halo Meridian 4:20
08. Underneath These Burdens 4:32
09. All The Unfulfilled 3:35
10. Babylon Riots 3:18
11. Myself Heretic 4:16

Besetzung:

Eike Freese (guit & voc)
Jörn Schubert (guit)
Jörn Schubert (guit)
Alex Henke (bass)
André Schumann (drums)
Martin Reichert (keys)

Internet:

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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