Band: Dark IV
Titel: Chapter II – Isolation
Label: Selfreleased
VÖ: 2007
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Typischer 80er angehauchter True Metal Stahl liegt heute in Form von Dark IV aus Augsburg vor mir. Mark Phantom (voc), Tobi Schwenk (guit) Angel Savage (bass) und Armin Seitz (drums) werkeln seit 2006 zusammen und nun ist es soweit der Weltöffentlichkeit ihr Machwerk „Chapter II – Isolation“ vorzustellen. Persönlich bin ich etwas überrascht, denn das Machwerk der Bayernjungs hat einen kleinen Stormwitch Schlag der Frühphase. Auch das Organ dieses Fronters ist dem von Andy Mück nicht unähnlich. Auch weist das Material der Mannschaft etliche Parallelen zu den Landsmännern von Solemnity auf.
Mit Orgelspiel der ganz belustigenden Art, wie von Lurch der Adams Family wird das Langeisen mit dem „Intro“ eröffnet. Doch lange lustig bleibt es hier nicht und bereits nach etlichen Sekunden werden ganz dunkle Wege eingeschlagen. „Break Out!“ ist gleich im Anschluss ein recht flotter Banger der wuchtig daher rattert. Die etwas hallende Produktion kann man nun als Manko sehen oder nicht. Bei diesem Song passt es sehr gut und schafft dadurch ein gewisses Flair. Guter Shaker mit viel 80er Herzblut wird uns hier beschert und alte Kuttenträger dürften vor Freude laut aufjaulen. Auch die bereits erwähnten Parallelen bzw. den Verehrern dieser Band dürften begeistert vom Beginn dieses Albums sein. Immer wieder unterbricht man den galoppierenden Gesamtsound und schmeißt einige Melodiesolis ins Gefecht um den Track etwas komplexer wirken zu lassen. Ruhige und beschauliche Klänge schallen zu Beginn von „Dr. Jekyll and Mr. Alc“ aus den Boxen. Weiterhin wird auch eher gemäßigt musiziert und man kann sich von den sanften Klängen mit viel Gefühl die Seele streicheln lassen. Doch auch durch viele leidende Erweiterungen kommt etwas Melancholie auf. Gute Mixtur die man hier für uns zu Recht geschnitzt hat. Vom Grundkonzept her ähnlich wird nun „Dark Tower“ eingeläutet. Wobei man aber bereits nach der Eröffnung deutlich das Pedal drückt und flottere, als auch stampfende Gefilde aufsucht. Dadurch ist ein sehr kraftvoller, flotterer Midtempotrack entstanden, den man mit etlichen Chorrefrains angereichert hat. Was vor allem den Track äußerst räudig wirken lässt sind die rotzenden Gitarrenläufe die das Stück deutlich aufwerten. Hymnisch kredenzt man uns nun „Judgement Day Pt. I“. Der Beginn dieses längeren Stücks ist sehr melodisch ausgefallen und vor allem spielt sich hier der Saitenhexer die Finger wund, um der Fanschaar zu gefallen. Ordentlich hat man sich hier ins Zeug gelegt um ja viel Abwechslung für die Hörerschaft zu bieten. Diese Wechsel hat man passgenau und leicht verdaulich eingestanzt und vor allem das Horror Feeling das man dadurch versprüht ist ein schöner Soundklang und erinnert eben an alte Filme mit Christopher Reeve. Somit bilden diese Jungs gemeinsam mit Solemnity und Stormwitch das Triumvirat in Sachen dunkler Romantik im True Metal Gewand. Mit einem klassischen Klavierspiel wird nun „Broken Dreams“ eingeläutet. Selbiges wird von einem amtlichen Rockriff des Axtschwingers begleitet und diese Eröffnung wird nun etwas langatmiger eingesetzt. Auch beim Einsetzten des Gesangs verbleibt man im sanften Gewässer und lässt viel Balladenfeeling aufkommen. Tolle, ruhige Nummer die man hier auf den Silberling gepackt hat, was auch durch den guten Gesang des Frontmannes unterstrichen wird der mit seinem besänftigenden Organ beim Zuhören dazu verleitet die Seele baumeln zu lassen. Wieder monumentaler wird es nun bei „Raging Fury“ welches auch mit einer längeren Spielzeit versehen wurde. Dennoch wird hier deutlich mehr im klareren, galoppierenden True Metal Stahl gezockt und als Zusatz gibt es noch amtliche Iron Maiden Riffs die das Klangbild sehr gut verschönern. Guter True Metal Track zu dem man sein Haupt geneigt abschütteln kann und bei den speedigen Ausbrechern etwas ausflippen kann. Ständig wird immer hin und her gewechselt, dabei hebelt man den Hörer mit guten Übergängen in diese Ecken. Sehr doomig und wieder mit einigen Maiden lastigen Gitarrenlinien, als auch Basslinien eröffnet man „The Fugitive“, doch bereits nach dieser Einleitung wird deutlich, das man hier flottere, einfachere Kost parat hat. Leicht eingängige Melodien machen den Song zu einer ganz passablen Shakernummer. Mit einem schönen, klassischen Klavierintermezzo und besänftigenden Gesängen wartet man nun zu Beginn von „Remember“ auf. Recht hymnisch geht es hier wieder einmal zu. Wenngleich man eher im flotteren Balladenbereich verbleibt und dieser nur durch einige gemäßigte, galoppierende Ausbrecher seitens der Rhythmusfraktion abgelöst wird. „Sword of Power“ verspricht genau was der Titel schon aussagt. Klischee und viel Pathos wie man es eben im True Metal Bereich eben liebt. Ganz klar standen auch hier die Eisenerne Jungfrauen Pate in Sachen Gitarrenspiel. Dennoch sollte man sich hüten die Jungs als billige Kopie abzutun. Sicher wurde man stark beeinflusst und dies spiegelt sich auch in den Songs wieder, doch die Bayern Burschen bezaubern mit viel eigenständigen Ideen, die man sehr gut und legitim mit so manchem Sound von Genrekollegen verbindet. Ruhig und mit leidendem Chorgesang leitet man nun nahtlos zum folgenden „Isolation“ über. Schöne sägende und rotzende Gitarren schallen im Anschluss aus den Boxen. Guter Shakertrack im gemäßigten Midtempogefilde wird uns nun zum Mahl vorgesetzt. Dieses steigert man mit einigen, kleineren Kraftausbrüchen bevor man kurzzeitig in die ruhigen Gewässer der Einleitung zurückkehrt. Vor allem in diesen erinnert mich die Nummer ganz stark an „Remember Tomorrow“ der bereits erwähnten NWOBHM Legende. Regulär verabschiedet man sich mit einem sehr folkloristischen „Outro“. Feine Melodien schließen diesen Bereich des Albums. Als Bonus gibt es noch einmal „Remember“ als akustische Version. Hm weis nicht was mir besser gefällt, denn auch diese Version ist recht passabel anzuhören, wenn auch etwas ruhiger wie der reguläre Song auf diesem Album.
Fazit: Guter True Metal Stahl mit einigen Melodic Metal Erweiterungen. Sicher nicht jetzt brandaktuell oder was komplett Neues. Dennoch dürfte das Album vor allem Fans der in der Rezension genannten Bands gefallen. Mir persönlich hat man einen guten alten Happen zum alltäglichen Menü vorgesetzt und der hört sich sehr lecker an. Man kann zu diesem Debüt nur gratulieren.
Tracklist:
01. Intro 01:20
02. Break Out! 04:47
03. Dr. Jekyll and Mr. Alc 05:33
04. Dark Tower 04:36
05. Judgement Day Pt. I 09:18
06. Broken Dreams 03:28
07. Raging Fury 09:46
08. The Fugitive 05:08
09. Remember 05:23
10. Sword of Power 07:17
11. Isolation 09:34
12. Outro 00:53
13. Remember – Acoustic Version (Bonus) 04:36
Besetzung:
Mark Phantom (voc)
Tobi Schwenk (guit)
Angel Savage (bass)
Armin Seitz (drums)
Internet:
Dark IV Website
Dark IV @ MySpace
Dark IV @ Reverbnation