Dead Alone – Vitium

Band: Dead Alone
Titel: Nemesis
Label: Selfreleased
VÖ: 2010
Genre: Black/Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Bavarian Death Metal auf allerhöchstem Niveau möchte ich euch heute aufs Auge bzw. Gehör drücken. Das mittlerweile dritte Album der Münchner Dead Alone ist aus dem Schmiedeofen geholt worden. „Vitium“ nennt sich der Langstreich von Martin Hofbauer (guit), Florian Hefft (bass & voc), Fred Freundorfer (guit) und Sebastian Bichler (drums) und wurde in Eigenregie aufgenommen. Persönlich ist es mir unbegreiflich wie eine so hochkarätige Band wie diese Deather es sind noch keinen Plattenvertrag ergattern konnten. Denn auch auf Album Nummer 3 spricht das Material wieder Bände.

Mit dem Intro „Follow“ startet man die Death Metal Maschinerie sehr ruhig und teilweise dunkel, als auch melancholisch. Vor allem der Sound, der hier klingt wie ein alter Plattenspieler ist eine sehr gute Idee und schafft so zusätzlich ein gewisses Flair.

Mit doomigen Gitarren wird nun „The Road To Perdition“ erst einmal gemächlicher vom Stapel gelassen. Doch lange braucht man auf die aufgestaute Wut nicht warten und die versprüht man gleich nach gut 40 Sekunden nach Leibeskräften. Sehr erstaunliche Mischung die man hier im Rhythmus eingeflochten hat. Melodie, Groove und bretternde Härte treffen hier ausgewogen aufeinander. Von simplem oder sturem Zaumzeug kann beileibe nicht die Rede sein. Mit vielen Ideen und etlichen Breaks der dunklen, als auch thrashigen Art wird uns hier das Fürchten gelehrt.

Mit Aufmarschklängen läutet man „Reign Of Decay“ ein. Auch hier geht es erst nach und nach zur Sache. Das Tempo hat man allerdings merklich vermindert. Sehr schöne diabolische Stimmung wird hier geschaffen und das weiß zu gefallen. Besonderes Schmankerl ist die Gitarrenarbeit und der sehr rotzige Growlgesang der hier aufeinander trifft. Geiler Midtempotrack, der immer wieder kurzzeitig unter Feuer gesetzt wird.

Bei „Collapse“ führt man uns durch ein ruhiges Gitarrenspiel ein, doch Vorsicht, wie eine Furie agiert ab dieser Einleitung die Formation und brettert ein Programm runter das mit vielen scharfen Ecken und Kanten ausgestattet wurde. Die Vermengung des astreinen Death Metal mit etlichen thrashigen, als auch melodischen Erweiterungen bläst man uns quer durch die Palette mit flottem Spiel um die Ohren, sodass es kein entrinnen gibt. Bangen bis zum Ende ist hier angesagt.

Auch bei „Scars“ werden wir sachte ins Stück eingeführt. Genau für solche Starts haben Dead Alone ein goldenes Händchen. Sehr schleppendes, thrashiges Spiel steht nun am Programm. Gutes Bretterspiel das man schlussendlich durch viel Gebrüll auf die nächste Ebene hievt. Dennoch mit der Geschwindigkeit findet man ein weiteres Mal eher im Midtempobereich sein auslangen. Alleine schon das düstere Feeling das man hier aus dem Hut zaubert spricht für sich und schafft genau das was man von solchen Stücken erwartet.

Holla und Obacht, denn nun rotiert bei „Inside The Void“ die Maschinerie wieder kräftiger und temporeicher. Die wutentbrannten Blitzschläge die man hier immer wieder durchsickern lässt sind grenzgenial, bevor man es im Anschluss wieder im eher groovigen, thrashigen Death Metal angeht. Weitere Bangernummer mit viel Wut und Hass im Bauch.

Sehr Black Metal lastig wird es zu Beginn von „Catharsis“. Mit einem superben, melodischeren Gitarren Geschredder werden uns hier die Gehörgänge durchgeblasen, dass einem die Kinnlade nach unten klappt. Immer wieder entfernt man sich etwas von dieser Linie und drängt mehr in den klareren Death Metal Bereich. Dies gelingt nur teilweise und so ist hier eine tolle Mischform aus beiden Genre Styles entstanden, welches man immer wieder in melodischere Bahnen lenkt.

„I-Syndrome“ kredenzt man uns mit einer sehr melancholischen, dunklen Soundeinleitung, die man uns hauchzart vorträgt. Diese Interessanten Einführungen sind einfach die Visitenkarte der bayrischen Deather und machen jeden Song einfach interessanter. Auch bei diesem Song ist es nicht anders. Etwas länger vollzieht man hier die Einleitung und erst nach und nach macht bekommt man etwas mehr Fahrt, aber nur etwas. Vielmehr baut man hier auf eine schwermütigere Maschinerie, die teils dunkel und teils wieder melancholisch rüber kommt.

Nahtlos leitet man nun zu „II-Abandoned“ über. Vom Fleck weg agiert man wie eine wilde Horde, wenn auch vorerst im gemäßigteren Spiel. Das dunkle und diabolische Soundfeeling ist einfach eine Wut. Etwas experimenteller klingt dieser Song und dies lässt man mit den klaren Gesangspassagen sehr stark in den Vordergrund. Doch sogleich wird aus allen Rohren gefeuert was an Munition vorhanden ist. Somit zaubert man hier eine Achterbahnfahrt mit viel düsterem Flair und selbiges bläst uns wie ein eisiger Sturm um die Ohren.

Der leider schon letzte Track steht mit „III-Dead End“ an. In gewohnter melancholischer Manier wird das Stück auf den Hörer losgelassen und mit dem Start schafft man erst einmal ein sehr tiefschwarzes Soundfeeling. Weiter geht es weit wütender, als auch kantiger, mit vielen messerscharfen Wechseln. Sehr gut bringt man auch hier etliche Ingredienzien auf einen Konsens.

Fazit: Wer auf einen Death Metal mit vielen Einflüssen in ausgewogenem Mischverhältnis steht, der bekommt hier die Vollbedienung. Kann man nur hoffen dass die Burschen bald einen Plattenvertrag ergattern können, verdient haben es sich die Bayern allemal.

Tracklist:

01. Follow
02. The Road To Perdition
03. Reign Of Decay
04. Collapse
05. Scars
06. Inside The Void
07. Catharsis
08. I-Syndrome
09. II-Abandoned
10. III-Dead End

Besetzung:

Florian Hefft (voc & bass)
Martin Hofbauer (guit)
Fred Freundorfer (guit)
Sebastian Bichler (drums)

Internet:

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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