Band: Debauchery
Titel: Rockers & War
Label: AFM Records
VÖ: 2009
Genre: Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Die blutverschmierten „Gfrisa“ sind wieder da hieß es in unserer Runde als wir über das erscheinende Album von Debauchery geredet hatten. Mit einem schmunzeln haben wir so manchen Auftritt der Maschinerie Debauchery genossen. Die Jungs haben dabei Live als auch auf Platte einen stetigen Weiterführungsprozess vollzogen und auch kontinuierlich hat man an sich gearbeitet das man Spötter den sprichwörtlichen nackten Arsch gezeigt hat. Sie sind verrückt und brutal gleichermaßen wenn es um Musik und Cover Artwork aus ihrem Hause geht. Doch dieses Mal haben sich Thomas (voc), Jiasheng Wang aka Joshi (guit), Simon Dorn (guit), Marc Jüttner (bass) und Oliver „Oli“ Zellman (drums) etwas ganz besonderes für die Fanschar einfallen lassen. Das Album selbst nennt sich „Rockers and War“ und wird via AFM am 03.04.09 auf die Menschheit losgelassen. Den Output hat man auf zwei Parts aufgeteilt. Als erstes startet der War mit bruatler Härter bis man das Machwerk mit Rockers ausklingen lässt.
Die Leichenfledderei beginnt mit „There Is Only War“. Gewohnte brutale Härte die uns hier mit etlichen Kriegsgeräuschen versüßt wird. Sägende und bretternde Gitarrenriffs feuern uns die Deutschen Brutal Deather um die Ohren das man wie erschlagen dasteht bzw. sitzt. Dennoch man zeigt sich weitgehend experimentierfreudiger als man es bis dato getan hat. Erst nach und nach werden sämtliche Motoren gestartet und knapp nach zwei Minuten begibt man sich wieder auf eine brutale Reise. Dennoch ganz vom melodischen Konzept kann man nicht lassen und so hat man etliche Keyboardsounds die sehr bombastisch klingen eingebaut. Für meinen Teil muss ich sagen macht das Ganze für deutlich mehr Fans genießbarer, jedoch werden sich alte Fans etwas vor den Kopf gestoßen fühlen. Das volle Brett bekommt man nun weiter mit „Primordial Annihilator“ geboten. Der Beginn klingt wie wenn man sich ein wenig von Slayer und Konsorten hätte beeinflussen lassen. Doch schnell findet man wieder auf eigene Wege zurück. Amtlich wird hier bretternd gewerkelt und das ohne Schnickschnack. Auch die Keyboardarrangements hat man nun vollends über Bord gejagt, oder gar exekutiert? Wie auch immer hier bekommt der alte Fan wieder die volle Bedienung donnernde Riffs gepaart mit viel Gegrunze und Gegurgel. Einen recht lieblichen Anfang hat man nun zu Beginn von „Honour And Courage“ für uns Parat, doch binnen Sekunden macht man sich über diesen her und zerfetzt ihn mit brutaler Härte vom feinsten. Auch die bombastischen Elemente wurden einmal mehr eingebaut, welche aber dezent in den Hintergrund gesetzt wurden. Die dominante Härte hat zwar das Ruder in der Hand, doch etliche ruhige Parts wurden eingebaut, wo man mit klassischem Klavierspiel und sanften Gitarrenmelodien aufwartet. Wie ein Raketenstart geht es nun bei „Savage Mortician“ weiter. Melodien werden hier komplett vernichtet und es regiert wieder der Brutal Death Metal in all seinen rotzigen und rauen Facetten. Durch die ständigen Wechsel von Track zu Track zeigen sich die Jungs äußerst experimentierfreudig, wie man es bis dato von ihnen nicht gewohnt war. Wie eine durchwegs laufende Kettensäge geht es mit „Killing Ground“ weiter. Hier wird alles platt gemacht was sich den Burschen in den Weg stellt. Dennoch kommen als Auflockerung immer wieder die Keyarrangements zum Einsatz, welche das Ganze etwas breit gefächerter wirken lässt. Ob man nun damit klar kommt oder nicht muss jeder für sich entscheiden. Für meinen Teil macht der Wandel viel aus und lässt das Material viel verdaulicher wirken. Sehr ruhig, beschaulich und heroisch startet nun „Wolves Of The North“. Einen sehr theatralischen Beginn mit viel orientalischem Flair hat man zu Beginn eingesetzt, bevor die gewohnte wilde Fahrt mit den Herrschaften aus Deutschland weitergeht. Immer wieder findet man zum bombastischen Gesamtsound zurück, welcher sehr wie schon der Anfang opernhaft in Szene gesetzt wurde, um von dort wieder einen fiesen und brutalen Angriff auf die Zuhörerschaft zu starten. So der War ist vorüber kommen wir zu den Rockers. Sehr rockige Klänge erschallen bei „3 Riff Hit“ welche auf eine härtere AC/DC Version schließen lassen. Dennoch es wird hier nicht nur in bester Manier geraunzt auch die Grunzeinsätze dürfen nicht fehlen. Doch im Großen und Ganzen verneigt man sich hier vor den Australiern in bester Manier. „New Rock“ ist noch um Ecken rockiger in Szene gesetzt worden. Weiterhin schippert die Truppe im Fährwasser der australischen Rocker, wenn man es auch bei diesem Track deutlicher macht als beim Vorgänger. Denke dass es viele nicht gewusst haben, aber auch im klaren, rockigen Bereich wissen die Jungs zu überzeugen. Dass man es nicht vollends übertreibt dafür sorgt das immer wieder eingesetzte Gegurgle des Frontmannes. „Hammer Of The Blood God“ beginnt total untypisch wie eine Melodic Rockscheibe, doch binnen Sekunden begibt man sich hinüber zu anderen Gefilden. Deutlich raueres Kraftfutter serviert man uns hier, welches an und ab mit einigen klassischen Klaviereinlagen aufgewertet wird. Eine schöne Death n Roll Nummer hat man dadurch geschaffen die sich binnen Sekunden als mein klarer Favorit entpuppt. Die raunzenden Rockgesänge wurden komplett weg gelassen und dafür sind die grunzenden Gesänge dominierender eingesetzt worden. „Demon Lady“ startet mit vielen erdigen Rocktrademarks. Weiterhin hat hier wieder der Frontgrunzer alle Zügel im Würgegriff doch auch die typischen AC/DC lastigen Vocaleinsätze kommen wieder zum Zuge. Abschließend kredenzt man uns noch „Rocker“, welches etwas mehr in der Bombastrockecke angesiedelt ist. Die Hard Rock Ecke hat man zwar fast vollends verlassen, doch einige Einflüsse blicken deutlich durch. Auch der begleitende Klaviersound passt sich nahtlos in den Gesamtsound recht gut und als Erweiterung ein.
Fazit: Das wohl experimentierfreudigste Album von Debauchery hat man hier geschaffen. Zwar wird es etliche Wutschreie geben, doch sollte man sich genauer in das Album reinhören, es macht viel Spaß und die Jungs zeigen hier das sie außer brutaler Härte noch vieles mehr drauf haben.
Tracklist:
01. There Is Only War 5:31
02. Primordial Annihilator 3:45
03. Honour And Courage 4:38
04. Savage Mortician 3:32
05. Killing Ground 3:32
06. Wolves Of The North 6:29
07. 3 Riff Hit 3:51
08. New Rock 4:08
09. Hammer Of The Blood God 3:06
10. Demon Lady 3:40
11. Rocker 3:16
Besetzung:
Thomas (voc)
Jiasheng Wang aka Joshi (guit)
Simon Dorn (guit)
Marc Jüttner (bass)
Oliver „Oli“ Zellman (drums)
Internet:
Debauchery @ MySpace