DECAPITATED – Cancer Culture

DECAPITATED – Cancer Culture

Decapitated - Cancer Culture - album cover

Band: DECAPITATED
Titel: Cancer Culture
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 27/05/22
Genre: Death/Groove Metal

Bewertung:

5/5

Die technischen Death/Groove Recken aus Polen, DECAPITATED, bestehen seit 25 Jahren und haben ihrem Namen alle Ehre gemacht. Abseits der bekannten Einflüsse im Death, wie Black Metal aus ihrem Land, haben sie einen komplett eigenen Weg bestritten. Stets ihren Wurzeln der technischen Ausgefeiltheit treu geblieben serviert uns das aus Krosno, Podkarpackie stammende Todesbleikommando ihr achtes Langeisen.  „Cancer Culture“ tritt die Nachfolge des fulminanten Vorgängers Anticult an und da sind doch glatt fünf Jahre verstrichen.

Hochtechnisches Death Treiben

DECAPITATED zu der Sorte der Death-Metal-Truppen, welche ihr hochtechnisches Können und mitreißenden Groove fugenlos kooperativ verbinden. Mit rasanten Geschwindigkeitsschüben und enormen Riffing werden von Beginn an keine Gefangenen gemacht. Mit einprägsamer Rhythmik und einem enormen Groove Teppich wird zu keinem Zeitpunkt gegeizt. Ausgefeilt und bis zur absoluten Perfektion getrieben wird eine technisch hoch versierte Härtekost dargeboten, welche wie ein Sturm über unsere Köpfe hinwegfegt.

Kleine Verschönerungen im ansonsten wilden Treiben

Als kleine Verschönerung, werden kurze Melodie-Stopps eingelegt, insbesondere in den Soloparts der Gitarre, bevor neuerlich die Prügelkeule der bitterbösen Art ausgepackt wird. Die Messlatte mit wurde hoch gelegt und dürfte für viele Genre-Kollegen ein ordentlicher Brocken zum Knabbern sein. Kurze diskrepante Soundeinlagen und erneut überrumpelt uns die Truppe mit amtlichen Riffing, unvorhersehbare Tempo- und Taktwechsel und ausgefeilte Gitarren-Soli. Dies vollzieht man im Dauerfeuertakt und nahezu untypisch sind zusätzlich klare Gesangseinlagen auszumachen. Vornehmlich beim Song „Hello Death“, wo JINJER Fronterin Tatiana Shmayluk ihr Stelldichein gibt. Wusste gar nicht, dass die eine glasklare Stimme hat. Anyway etwas ungewohnt, von der ansonsten derben Prügelthematik dieser polnischen Band, tut dem Unterhaltungswert bzw. der Grundlinie des Konzepts keinen Abbruch.

Aufstachelnde, aggressive Rhythmik

Die aggressive Rhythmik stachelt ordentlich an und denke, bei Live-Auftritten sind die Songs bestens dafür gedacht, seine aufgestaute Energie komplett zu verausgaben. Die bemerkenswertesten Brüllorgien von Rafał „Rasta“ Piotrowski ergänzen sich wunderbar mit der wutentbrannten Rhythmik der polnischen Death Combo.

Der unheilvolle Sog des wutentbrannten Sounds hält glücklicherweise die gesamte Spieldauer über an und wird nur durch kleine Einlagen einigermaßen dezimiert. Den Großteil des Albums treffen pfeilschnelle Songs in unsere Gehörgänge und dies lässt einen kaum ruhig dasitzen. Generell haben die technisch versierten Polen alles ins Rennen geworfen und keine Reserven werden zurückbehalten. Dies mündet in einer Death Tirade, mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit, vor der es kein Entrinnen gibt. Mit einem aufzehrenden Genickbrecher nach dem anderen wird das wilde Treiben am Laufen gehalten und hierbei wird selbst die Ohrwurmcharakteristik nicht vergessen, alles ist auf dem richtigen Platz und somit haben die Jungs abermals einen Meilenstein in ihre Diskografie geschaffen.

Alle Erwartungen werden erfüllt bzw. übertroffen

Insgesamt ist DECAPITATED mit „Cancer Culture“ wiederholt ein Album gelungen, das alle Erwartungen erfüllt, für meinen Geschmack würde ich sogar so weit gehen, dass ich sage, sie übertreffen sie. Die bohrende Ohrwurmdichte ist dicht gesät und viele Songs dürften einen Platz in der Live-Setlist bekommen. Hierbei sollte der Besucher der Konzerte sich seine Nackenmuskulatur ordentlich vorbereiten, denn kompromisslos werden die Polen über unsere Köpfe hinwegbrausen als gebe es keinen Morgen.

Fazit: Des Wahnsinns fette Beute, was DECAPITATED mit „Cancer Culture“ hier für ein technisches Groove-Death Feuerwerk abhalten.

Tracklist

01. From The Nothingness With Love
02. Cancer Culture
03. Just a Cigarette
04. No Cure
05. Hello Death

 

06. Iconoclast
07. Suicidal Space Programme
08. Locked
09. Hours as Battlegrounds
10. Last Supper

 

Besetzung

Wacław „Vogg“ Kiełtyka – Guitars
Rafał „Rasta“ Piotrowski – Vocals
Paweł Pasek – Bass
James Stewart – Drums

 

Internet

DECAPITATED – Cancer Culture CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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