Band: DECEPTION 🇳🇴
Titel: Daenacteh
Label: Mighty Music
VÖ: 22/03/24
Genre: Melodic Death Metal
DECEPTION aus Stavanger sind eine Melodic-Death-Metal-Band, welche seit 2012 ihr Unwesen in der Szene treibt. Das Genre trifft definitiv die musikalische Ausrichtung der Formation aus Norwegen. »Daenacteh« ist das neueste Album von DECEPTION; da mir die Vorgängerwerke als Vergleich nicht bekannt sind, muss meine Wenigkeit sich komplett an den neuen Silberling orientieren. Der Sound, wie eingangs bezeichnet, trifft zu, im Kontrast hierzu klingt der neueste Silberling darüber hinaus leicht Black Metal und Symphonic-Death-Metal lastig angehaucht. Technische Gelage stehen den epischen und melodischen Klängen als Kontrastbild und machen demzufolge das Klangbild merklich facettenreicher.
Die Band, angeführt von dem Multitalent Sindre Wathne Johnsen, der die Rollen des Gitarristen, Sängers und Orchestrators übernimmt, liefert ein kraftvolles und einnehmendes musikalisches Erlebnis. Unterstützt von den außergewöhnlichen Fähigkeiten des Gitarristen Hans Jakob Bjørheim, des Schlagzeugers Einar Hasselberg Petersen und des Bassisten Marius Ofstad schaffen DECEPTION einen dynamischen Sound, der den Hörer von der ersten bis zur letzten Note fesselt. Die Mischung aus melodischen Gitarrenriffs, vertrackten Schlagzeugmustern und donnernden Basslinien zeigt das technische Können und den musikalischen Zusammenhalt der Band.
Kombination aus intensiven Gitarrenriffs, komplizierten Orchestrierungen
Von den ersten Tönen des Albums an ist klar, dass DECEPTION eine Kraft ist, mit der man in der Melodic Death Metal-Szene rechnen muss. Die Kombination aus intensiven Gitarrenriffs, komplizierten Orchestrierungen und Johnsens kämpferischem Gesang schafft ein dynamisches und fesselndes Hörerlebnis. Jeder Track auf »Daenacteh« zeigt das technische Können der Band und ihre kreativen Fähigkeiten beim Songwriting.
Komplexe Themen und Emotionen
Mit »Daenacteh« erforschen DECEPTION komplexe Themen und Emotionen in ihrer Musik und nehmen den Hörer mit auf eine Reise durch dunkle und atmosphärische Landschaften. Die Produktionsqualität des Albums ist erstklassig und erlaubt es jedem Instrument, zu glänzen, während ein zusammenhängender und kraftvoller Sound aufrechterhalten wird.
»Sulphur Clouds« eröffnet das Album mit seiner explosiven Energie und den aggressiven Riffs, die den Ton für das Kommende angeben. Der Track ist eine perfekte Mischung aus Melodie und Brutalität und zeigt die tighte Musikalität und das dynamische Songwriting der Band. Darüber hinaus kommt ein großer Anteil aus dem Black-Metal bzw. dem Technical-Death-Metal-Bereich. »King of Salvation« folgt mit seinen eindringlichen Melodien und atmosphärischen Arrangements, die ein düsteres und eindringliches Hörerlebnis schaffen. Das Stück baut sich zu einem epischen Höhepunkt auf und hinterlässt einen bleibenden Eindruck beim Hörer.
Präzision und Intensität
Ein herausragender Aspekt des Albums ist das kraftvolle Schlagzeugspiel von Einar Hasselberg Petersen, dessen unerbittliche Rhythmen die Musik mit Präzision und Intensität vorantreiben. Die Bassarbeit von Marius Ofstad bietet ein solides Fundament für die melodischen Gitarrenlinien von Johnsen und Bjørheim und verleiht dem Gesamtsound Tiefe und Härte.
»Iblis‘ Mistress« mit seiner vertrackten Gitarrenarbeit und dem unerbittlichen Schlagzeugspiel ist ein hervorstechendes Stück des Albums. Die Fähigkeit der Band, Melodie und Aggression nahtlos miteinander zu verbinden, kommt hier voll zur Geltung und macht das Stück zu einem echten Highlight des Albums. Ein weiteres Detail ist der theatralisch-progressive Touch in Form von etlichen Symphonic-Black-Metal-Ausbrüchen, welche oftmals wie ein aufkeimender Sturm dem Hörer eisig ins Gesicht peitschen.
Gefühl von Dringlichkeit und Intensität
Der norwegische Trupp vermittelt mit seinen rasanten Rhythmen und dem wilden Gesang ein Gefühl von Dringlichkeit und Intensität. Mit einer aufgestauten, unerbittlichen Energie halten die Jungs den Hörer durchgehend bei der Stange. Das gewisse, rabenschwarze Quäntchen ist der sogenannte Aufguss in dieser dampfenden Melodic-Death-Metal-Sauna.
»Monophobic« lässt die Dinge merklich symphonischer erscheinen. Demgegenüber brillieren die Norweger mit drückend-eindringlichem Spiel der fetzenden Art und Weise. Die eindringlichen, teils epischen Melodien und der harsche Gesang schaffen eine eindringliche Atmosphäre und ziehen den Hörer in ihren Bann. »Dhariyan« steigert die Intensität noch einmal mit seinen krachenden Riffs und dem donnernden Schlagzeugspiel. Das Stück ist ein perfektes Beispiel für die Fähigkeit der Band, eine Soundwand zu erschaffen, die sowohl kraftvoll als auch melodisch ist. Etliche Breaks und insbesondere der Doom lastige Start zeigen mehr den Farbenreichtum, mit dem die Norweger ihre Songs unter Dach und Fach gebracht haben.
Einen Tick zu vertrackt
Fast bei sämtlichen Songs liefern DECEPTION messerscharfe Riffs und stampfende Rhythmen. Dieser unerbittliche Angriff an Aggression und Brutalität passt gut und wird hier und da mit symphonisch-epischen Breaks untermalt. Als ein energiegeladenes Kraftpaket kann man die Jungs durchwegs bezeichnen. Die Jungs haben ihr Soundflair, allerdings wären gewisse straighte Songs merklich besser. Nach mehreren Durchläufen ist etliches in den Stücken zu vertrackt bzw. mit epische-theatralischen Symphonic-Arrangements zu arg ausgeschmückt worden.
»Daenacteh« ist ein starker Eintrag in die Diskografie von DECEPTION, der ihr gekonntes musikalisches Können und ihre innovative Herangehensweise an den Melodic-Death-Metal unter Beweis stellt. Fans des Genres werden sicherlich den einzigartigen Sound der Band und die nahtlose Mischung aus Aggression und Melodie zu schätzen wissen. An und ab etwas mehr solidere Arrangements wären definitiv wünschenswert gewesen.
Fazit: DECEPTION beweisen mit »Daenacteh«, dass sie eine feste Größe in der Metal-Szene sind, und dieses Album ist ein Beweis für ihr Talent und ihre Hingabe an ihr Handwerk.
Tracklist
01. Sulphur Clouds
02. King of Salvation
03. Iblis’ Mistress
04. Assailants
05. Monophobic
06. Dhariyan
07. Be Headed On Your Way
08. Daughters of the Desert
Besetzung
Sindre Wathne Johnsen – Guitar, Vocals & Orchestration
Hans Jakob Bjørheim – Guitar
Einar Hasselberg Petersen – Drums
Marius Ofstad – Bass