Band: Deez Nuts
Titel: Bout It
Label: Century Media Records
VÖ: 2013
Genre: Hardcore
Bewertung: 3/5
Written by: Thorsten Jünemann
Für Eingeweihte ist die Hintergrundgeschichte von DEEZ NUTS kein Geheimnis, doch es ist eine Geschichtsstunde, die es wert ist, nach nunmehr sieben Jahren noch einmal erzählt zu werden:
2005hatte sich die einflussreiche Metalcore-Band I KILLED THE PROM QUEEN aufgelöst, und ihr Gründungsmitglied JJ Peters entschloss sich dazu, sich einen neuen Zeitvertreib zu suchen. Er schrieb ein paar Tracks, nahm alle selbst auf und füllte sie textlich mit ironischen Wahrheitsbomben über alles, was ihm durch den Kopf schoss. Damals war es ein lustiges Einmannprojekt für ihn, mit dem er sich ausdrücken und etwas machen konnte, das seinen Freunden gefiel. Doch die eingängigen Lyrics und dicken New-York-Hardcore-Riffs offenbarten Qualitäten, die niemand erwartet hatte. Seine Texte über Sex, Bruderschaft und Saufen sorgten sofort für Aufsehen und Interesse. Nur kurze Zeit später, als Peters jene Tracks als „Rep Your Hood“ EP veröffentlicht hatte und sich selbst biertrinkend und zwischen einigen hübschen Ladies auf dem Cover inszenierte, kam das polarisierende Projekt DEEZ NUTS ins Rollen. Peters stellte ein provisorisches Line-Up aus Freunden anderer Bands zusammen und brachte die Show auf die Straße. Bevor er sich versah, war das, was ursprünglich ein kleiner Spaß sein sollte, plötzlich ein absoluter Riesenspaß: ein hauptberuflicher, weltweit tourender Act, der knallige Hymnen raushaute und viele unterschiedliche Menschen vereinte. Diverse Mitglieder kamen und gingen, spielten diverse Touren, während JJ zwischen den Touren zwei weitere Alben („Stay True” von 2008 und das 2010er „This One’s For You”) unters Volk brachte. Jedes Album hatte das gleiche Ziel: sich kreativ auszupowern, Musik und Worte sprechen zu lassen und sicherzustellen, dass jeder, der so fühlte wie er, reichlich Nummern zum Mitgrölen hatte, um sich durchs Leben zu kämpfen.
Und nun poltert und groovt „Bout It“ durch meine Hütte, macht ordentlich Krach und Stimmung, hinterlässt aber keine merklichen Spuren wie z.B. das aktuelle Album der SUICIDAL TENDENCIES, welche die Latte in diesem Jahr (zumindest bis jetzt!) ziemlich hoch legten.
Wer also an ein australisches New York Hardcore Album interessiert ist, auf dem „auf Teufel komm raus“ versucht wird, 90er Rap-Einlagen a la BIOHAZARD abgehalten werden und Kollegen von MADBALL HATEBREED u.v.m. sich ihr „Gast-Stell-Dich-Ein“ abhalten, der ist bei DEEZ NUTS völlig richtig. Mir kommt alles ein bisschen zu holprig, zu rumpelig vor und wirkliche Überflieger hat das Album leider auch nicht zu bieten, so dass ich nur 3/5 Punkte vergeben kann.
Genrefreaks und Fans sollte das gefallen, doch höre ich mir lieber derzeit SUICIDAL TENDENCIES an, die kommen noch etwas authentischer daher!
Tracklist:
01. Bout It
02.Shot After Shot
03. Not A Face In The Crowd
04. Keep On
05. Popular Demand
06. Go Fuck Yourself
07. Don’t Act Like You Don’t Already Know
08. What We Eat Don’t Make YOU Shit
09. Call To Arms
10. Streets Are Watching
11. Public Service Announcement
12. Unfuckwithable
13. I.D.K.W.Y.T.Y.A.B.I.K.W.D.G.A.F.A.Y.
14. Life You Live
15. True Colors
16. Band Of Brothers
Besetzung:
JJ Peters (voc)
RealBad (guit)
Jon Green (bass)
Alex Salinger (drums)
Internet:
Deez Nuts Website