Band: Distant Past
Titel: Rise Of The Fallen
Label: Pure Steel Records
VÖ: 08.04.16
Genre: Heavy/White Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Daniel
Die 2002 gegründeten Schweizer präsentieren ihren fünften Streich, ein Konzeptalbum über den Kampf zwischen gut und böse.
Die christlich geprägte Herangehensweise an das Thema (Die Apokalypse des Johannes Reloaded) schreit förmlich nach der Bezeichnung White Metal und ist nicht negativ gemeint.
Schließlich soll jeder glauben woran er will, solange er andere damit nicht physisch oder psychisch an die Wäsche geht.
Doch lassen wir das leidige Thema Religion und widmen uns RISE OF THE FALLEN, das im (objektiven) Vergleich zu den letzten beiden – mir bekannten und ebenfalls sehr guten – Alben (Alpha Draconis 2010, Utopian Void 2014) eine Ecke besser abschneidet.
So hat Mastermind Adriano Troiano Sänger Jvo Julmy – der den gefallenen Engel verkörpert – Gloryhammer Frontmann Thomas Winkler (hier der Sohn) an die Seite gestellt. Emerald – Fans werden natürlich frohlocken, denn beiden Gesangsakrobaten waren ja wie Troiano Mitglied der Band. Und sie sind ohne Zweifel gut, jedoch sind die Duelle hier teilweise ein wenig unharmonisch geraten. Ein kleines Minus, das man aber verkraften kann.
Auch der gemeine Metalfan sollte einmal ein Ohr riskieren. Mit einer ansprechenden Mischung verschiedener traditioneller Stile macht das Album ordentlich was her. Da kann man sowohl als Euro als auch als US Metaller einiges entdecken, was einen anspricht.
So kommen bei Masters Of Duality gleich Assoziationen zu alten Fates Warning auf. Auch das folgende Die As One kann glänzen, erinnert es doch mit dem straighten Leadriffs trotz gelegentlichem Speed Metal – Gehacke an Artizans Dead Of Me und gewinnt vor allem durch die Twin Gitarren.
Trotz Euro Power Metal Anleihen grüßen dann bei End Of The World Iron Maiden, der mitreizende Banger Ark Of The Saviour erinnert an Gamma Ray, genauso wie das etwas schwächere Scriptural Truth…
Ich könnte jetzt so weitermachen, denn so geht es durchweg auf RISE OF THE FALLEN.
Die Einflüsse lassen sich zu keinem Zeitpunkt abstreiten, aber das Niveau ist stetig hoch. Eher straighte Rocker stehen mehrschichtigeren Tracks wie Redemption und The Road To Golgotha gegenüber. Das sorgt dementsprechend für Abwechslung und lässt geringfügige Schwächen im Songwriting nach hinten treten.
Kompositorisch schließt man also sicher nicht zu den Toppacts Europas auf, textlich geht das Konzept von Adriano allerdings vollends auf.
Dieses Album ist kein unbedingtes Muss, aber dennoch für Genrefans auf jeden Fall zufriedenstellend.
Trackliste:
01. Masters Of Duality
02. Die As One
03. End Of The World
04. Ark Of The Saviour
05. Scriptural Truth
06. Redemption
07. The Road To Golgotha
08. Heroes Die
09. The Ascension
10. By the Light Of The Mornign Star
Besetzung:
Jvo Julmy – vocals
Christof Schafer – guitars
Alain Curty – guitars
Adriano Troiano – bass
Al Spicher – drums
Distant Past im Internet:
Homepage