Band: Emil Bulls
Titel: Sacrifice To Venus
Label: AFM Records
VÖ: 2014
Genre: Alternative Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
Einer öfters von weiblichen Bekannten gestellte Frage, kennst du Emil Bulls?, musste ich immer verneinen. Für mich war die Truppe immer mehr Mädchensache und somit dachte meine Wenigkeit immer, dass die Jungs hier mehr Radiomusik machen, als für hart gesottene Freunde der Metalmusik etwas bieten. Oftmals sollte man nicht voreilig eine Einstufung machen und sich mal reinhören. Über all die Jahre habe ich mich somit nicht mit dieser deutschen Alternative Metal Band beschäftigt, geschweige mir was angehört. Beim ersten Ertönen des Albums „Sacrifice To Venus“ habe ich meinen Fehler sehr schnell bemerkt. Die Jungs haben ja wirklich Schmackes im Sound, da wird doch tatsächlich das volle Härtebrett aufgefahren, das es bis in die letzten Spitzen des Körpers juckt. Die Mischform zwischen Clear und Härtepassagen mag dieser Tage jetzt nicht das Neue auf dem Markt schlechthin sein, allerdings und dass muss man der Formation hoch anrechnen ist ihre Variation doch sehr erfrischend. Vom ersten Track an donnert man mit einer geballten Doublegewalt aus den Boxen. Radiotauglichkeit mag wohl sicherlich in ihrem Sound sein, nur zu massen-tauglich klingt das Ganze dann eben nicht. Ein sehr großer Fehler von mir, den ich wohl nicht mehr gut machen kann wird mir dadurch bewusst. Habe ich doch tatsächlich mit den Jungs bis dato echt was verpasst. Das emotionsgeladene Musik-Universum wird mit diesem Spaceshuttle durchflogen und da gibt es kein Halten. Volle Warpgeschwindigkeit bitte Fähnrich Crusher. Das Härtepotential, welches sich hinter den Songs verbirgt kracht und bolzt mit einer dermaßen spitzfindigen Wucht daher, sodass man schier vor Geilheit kreischen möchte! (Anm. Redaktion: wirst nun zu einem Mädchen oder wie Robert?). Die süddeutsche Truppe macht Nägel mit Köpfen und da wird nicht einer Flut von Vorreitern nachgeeiert, sondern man serviert uns dies in einem sehr erfrischenden Soundkleid. Die teilweise sehr bretternden Linien sind grenzgenial und bieten genügend Freiraum sich schweißtreibend auszutoben, aber auch die deutlich melodischer veranlagten Linien sind einfach göttlich. Somit haben die Herrschaften einfach eine Spiellinie drauf, welche sich einfach auszahlt gehört zu werden. Das Packet wurde gekonnt geschnürt und weiß dauerhaft zu unterhalten. Ob nun Abgehtaktik bzw. Mitmachtaktik, oder einfach Sachen zum Mitgrölen, alles wurde von Emil Bulls bedacht und mit ins Gefecht geworfen. Eine geballte Ladung Energie einfach und das steckt an wie ein Virus oder wenn man den ersten Schluck einer Red Bull Dose die Kehle runterlaufen lässt. Hut ab und der Alternative Metal Fan darf sich auf eine ansteckende Hörrunde vorbereiten.
Fazit: Cremig und viel Schmackes wird mit diesem Album von der süddeutschen Combo geboten. Wer hier nein sagt, oder sich weiterhin verschließt ist selber schuld. Meine Person betreffend wurde vom Virus Emil Bulls ordentlich angesteckt.
Tracklist:
01. The Grave
02. Hearteater
03. Pants Down
04. I Wanna Feel You
05. Rainbows and Butterflies
06. The Way of the Warrior
07. The Reckoning
08. The Age of Revolution
09. Sacrifice to Venus
10. Gone Baby Gone
11. Man Or Mouse
12. Keep On Dreaming
13. Behind the Sun
Besetzung:
Christoph v. Freydorf (voc)
James Richardson (bass)
Andy Bock (guit)
Stephan Karl (guit)
Internet:
Emil Bulls Website
Emil Bulls @ MySpace