EREB ALTOR – Hälsingemörker

cover artwork ereb altor halsingemorker

Band: EREB ALTOR 🇸🇪
Titel: Hälsingemörker
Label: Hammerheart Records
VÖ: 07/02/25
Genre: Viking Metal

Bewertung:

3,5/5

Gut drei Jahre haben sich die Schweden EREB ALTOR Zeit gelassen, um den »Vargtimman« Nachfolger unter Dach und Fach zu bringen. Mit »Hälsingemörker« kanalisieren die schwedischen Wikinger den epischen und atmosphärischen Geist des Viking-Metal, wenngleich merklich rockiger als man es bis dato von den Herrschaften gewohnt war. Eine Viking-Metal-Reise, die das reiche Erbe ihrer nordischen Wurzeln widerspiegelt und gleichzeitig die klanglichen Grenzen des Genres verschiebt. Das bei Hammerheart Records erscheinende Album bietet dem Hörer eine Mischung aus kraftvoller Instrumentierung und fesselnder Erzählung.

Robuste Gitarrenriffs und melodische Soli

Der Sound von »Hälsingemörker« zeichnet sich durch robuste Gitarrenriffs und melodische Soli aus, die von Ragnar und Mats gekonnt vorgetragen werden. Ihre doppelte Gitarrenarbeit schafft eine eindringliche Atmosphäre, die sowohl eindringlich als daneben episch ist und perfekt zur Ästhetik des Viking-Metal passt. Das Schlagzeugspiel von Tord ist präzise und dynamisch und treibt die schweren Rhythmen an, die das Rückgrat eines jeden Tracks bilden.

»Valkyrian Fate«, das mit einem treibenden Rhythmus und starken lyrischen Themen die Bühne bereitet, macht den Anfang. Der Doppelgesang von Björn und Mats schafft eine reichhaltige Textur und signalisiert die Fähigkeit der Band, den Hörer von Anfang an zu fesseln. »Hälsingemörker«, der Titeltrack, folgt diesem Beispiel und vertieft die atmosphärischen Elemente mit eindringlichen Melodien, die Bilder von skandinavischen, geheimnisumwitterten Landschaften hervorrufen.

Björns Bassarbeit sorgt für ein tiefes, resonantes Fundament, das die Gesamtschwere des Albums noch verstärkt, während seine und Mats‘ Gesangsbeiträge eine rohe Energie mitbringen, die die aggressive Instrumentierung ergänzt. Die harschen Growls und der cleane Gesang sind gut ausbalanciert und schaffen eine einzigartige Gesangsstruktur, die den Hörer bei der Stange hält.

Introspektiverer Sound

Zu den weiteren herausragenden Tracks gehört »Vi Är Mörkret«, bei dem die robuste Gitarrenarbeit von Ragnar und Mats mit einer kraftvollen Gesangsdarbietung einhergeht. Das Stück »The Waves, The Sky and the Pyre« ist jedoch etwas anders und bietet einen introspektiveren Sound, der sich von den schwereren Stücken abhebt.

Textlich befasst man sich auf »Hälsingemörker« mit Themen der nordischen Mythologie, Schlachten und den Kämpfen der Existenz. Der Aspekt des Geschichtenerzählens ist ein starker Punkt, da sich die Lieder wie alte Geschichten entfalten und den Hörer in einen reichen Wandteppich aus Geschichte und Legenden eintauchen lassen. Die Texte sind zwar faszinierend, bewegen sich dennoch gelegentlich auf bekanntem Terrain und lassen die innovative Wendung vermissen, die sie weiter aufwerten könnte.

Obgleich das Album zeitweilig mit dem Tempo schwankt und einige Tracks ineinander übergehen, bietet es genug Abwechslung in Bezug auf Themen und Musikalität, um bei Fans des Genres Anklang zu finden. EREB ALTOR erkunden weiterhin ihre philosophischen und mythologischen Inspirationen, obwohl ein strafferes Arrangement die Gesamtwirkung erhöhen könnte.

Die Produktionsqualität ist solide und fängt die rohe Energie der Live-Performance der Band ein, während sie die Klarheit der Instrumentierung beibehält. Der Mix lässt jedes Element zur Geltung kommen, auch wenn der Gesamtsound manchmal zu poliert wirkt, was von der Rohheit ablenkt, die oft ein Markenzeichen des Genres ist.

Die Deluxe Edition enthält drei zusätzliche Tracks – »Midvinter«, »Skogsrået« und »The Lake of Blood« welche die Themen des Hauptalbums vertiefen. Diese Tracks sind zwar gut gemacht, rechtfertigen aber vielleicht nicht für jeden Hörer das Deluxe-Paket. Sie bieten dagegen eine weitere Vertiefung für Fans, die EREB ALTORS Vision in ihrer ganzen Breite erkunden wollen.

Lobenswertes Werk

EREB ALTORs »Hälsingemörker« ist ein lobenswertes Werk, das die Fähigkeit der Band unter Beweis stellt, Geschichten und Melodien zu weben, die an ihr Wikingererbe erinnern. Während das Album durch seine Atmosphäre und thematische Tiefe besticht, fühlen sich bestimmte Momente spärlich besiedelt an, was die Gesamtdynamik beeinträchtigt. Fans von Viking-Metal werden hier viel Freude haben, wenngleich es bisweilen an der Kohäsion fehlt, die in den früheren Werken der Band zu finden war. Letztendlich ist es ein solider Meilenstein, der sowohl zum Nachdenken als desgleichen zum Headbangen einlädt, der die Erwartungen erfüllt und gleichzeitig Raum für Wachstum lässt.

Fazit: »Hälsingemörker« ist ein solider Einstieg in die Diskografie von EREB ALTOR, mit genügend eindringlichen Momenten, um Fans von Viking Metal zufriedenzustellen und gleichzeitig das Potenzial der Band für weitere Innovationen aufzuzeigen.

Tracklist

01. Valkyrian Fate
02. Hälsingemörker
03. Ättestupan
04. Vi Är Mörkret
05. Träldom
06. The Waves, The Sky and the Pyre
07. The Last Step
08. Midvinter (deluxe edition bonustrack)
09. Skogsrået (deluxe edition bonustrack)
10. The Lake of Blood (deluxe edition bonustrack)

 

Besetzung

Tord – Drums
Ragnar – Guitars & Vocals
Björn – Bass & Vocals
Mats – Vocals & Guitars

 

Internet

EREB ALTOR – Hälsingemörker CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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