Band: Fortid
Titel: 9
Label: Occidental Records
VÖ: 27. März 2015
Genre: Pagan- Black Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: JoKer
Zwar ist das fünfte Album der der 2002 gegründeten Black Metal-Truppe Fortid, welches schlicht 9 betitelt wurde, gestern schon erschienen, doch ist es nun an der Zeit, das längst Überfällige Review nachzuholen und so möchte ich mich doch für euch an die Arbeit machen und das Opus auf all seine schwarzen Künste untersuchen.
Hrafnar, gibt uns zuerst die Ehre und für eine der vielen Black Metal Produktionen, wie sie sich einfach nur anhören wie im Keller aufgenommen, kommt dieses Werk erstaunlich gut rüber. Die Riffs sind ordentlich, die Drums selbstverständlich „Human“, Die gespielten Riffs haben auch ihre Qualitäten. Als in der ersten Minute der Gesang einsetzt, bin ich überrascht: klarer mehrstimmiger Gesang wird dem Hörer geboten. Riff-Technisch bietet die Band jetzt zwar nichts Innovatives, aber auch nach der gewohnten Rezeptur, geben Fortid die Marschrichtung an. Auf Genre-Typische Gutturalgesänge, müsst ihr selbstverständlich nicht verzichten. Das Werk bietet Abwechslung einer kleinen Einlage, wie man sie nur zu gerne hat. Auch bei der zweiten, Hugur betitelte Nummer, machen Fortid alles richtig. Der zum Auftakt des Songs kommende klare „Mönchsgesang“, kommt auch hier wieder zum Einsatz. Eröffnet wird der Track mit einem leidenschaftlichen Guitar-Hero Solo. Nein ich rede nicht von dem Plastik-knopfspiel für Möchtegerngitarristen. Es gab eine Zeit lange vor Playstation und Co. als Guitar Hero noch ein Synonym für eine herausragende Leistung an dem Sechssaitigen (Nicht Köpfigen) INSTRUMENT (Nicht Controller) war. Hier bietet der Schlagzeuger auch mal sein schier übermüdendes Schlagzeug Spiel. Der Sänger wechselt sich bei dieser doch stattlichen Pagan-Black Nummer zwischen seiner fast schon lieblichen Klar- und seiner durch Mark und Bein gehender Guttural-Stimme ab. Musikalisch und Arrangement technisch gesehen, legt man hier gutes Mittelmaß an. Die Nummer wirkt leider ein klein wenig zu Konstruiert. Leider kann ich auch nichts über die Lyrics sagen, da sie in einer Sprache verfasst sind, welche mir nicht geläufig ist. Auf Nornir, geben Fortid wieder Mächtig Gas. Die Anfangssekunden, klingen fast wie eine Pagan / Black Synphonie, was wohl auf das Spiel der Lead-Gitarre zurück zu führen ist. Im Gesamten handelt es sich hier auch um nichts anderes, als um einen doch recht ansehnlichen Black-Metal Banger, der vor allem durch die genialen Soli, die super Riffs und die Leistung des Sängers glänzt und technisch doch auf einem recht stattlichen Niveau fährt. Das Zehnminütige Viska, fährt ohne unnötig Große Einleitung mit Vollgas aus den Boxen in das Zimmer. Die Band wechselt kurz darauf in einen straighten Mid-Tempo. Die Riffs von Gitarre und Bass sind relativ eingängig und Simpel. Interessant ist hierbei der unheilvoll düstere Einsatz von Keyboardflächen, die das Ganze noch wie Puderzucker verfeinern. Ab knapp Zwei Minuten, weicht die Metalwall einer Akustikgitarre, begleitet vom klaren, fast schon Operettenhaften Tenor des Fronters. Natürlich nur für kurze Zeit, denn bald werden Stromgitarre und Drums zu selbigem hinzugemischt (inklusive Chor) Der Gitarrist spielt nach diesem Break Riffs runter, sodass bei mir echt die Frage aufkommt, ob danach die Saiten seines Instrumentes geglüht haben. Im Ernst, der Mann ist der Wahnsinn! Das ganze Stück, kommt einem vor, als habe es mehrere Etappen, wenn nicht sogar mehrere Facetten. Es wirkt ein wenig Progressiv. Lead Gitarre im, ich nenne es mal zweiten Akt (bei dem der Bass das tragende Element ist), wirkt so schön schaurig, depressiv-melancholisch, dass einem die Gänsehaut am ganzen Körper. Mal wieder ist das Genie von Gitarrist mit der Gitarre im Harmonie-Solo-Himmel. Seine Solos passen wahrlich auch gut zu einer New Wave Of British Heavy Metal Produktion. Ich Jedenfalls, finde diesen Song recht spannend. Fortid setzen ihn so gekonnt um, mit Wechsel aus weichem Tenor und kratzigem Guttural, dass einem gar nicht bewusst wird, wie die Zeit vergeht. Das Stück hat stattliche Zehn Minuten zu bieten und kommt mit seiner gekonnt Perfekten Inszenierung nur halb so lange daher.
Auch bei Leit, machen Fortid alles richtig. Zunächst ist dies ein straighter Mid-Tempo Rocker, dem man zugegeben nur an der Tonart anmerkt, irgendwas mit Black Metal zu tun zu haben. Naja und vielleicht noch an der Double-Bass Drum. Die Hookline ist für meinen Teil ein wenig belanglos, dafür ist aber der hymnische, klar gesungene Refrain, mit erneut düsteren Keyboards, wieder ein Hauptgewinn. Selbstredend fehlen auch die Double-Bass Drums hier nicht. 9 ist irgendwie ein genialer Einfall: der Titeltrack, 9. geht genau 9 Minuten und 9 Sekunden. Zu Beginn hört man da irgendwelche billigen Hochtönigen schnellgewichsten Riffs, Drums die wirklich JEDEN TAKT mit der SNARE betonen. Auch als der Sänger (Diesmal wieder Guttural) einsetzt, geht der Song irgendwie nur auf den Sack. Ich versuchte mich durch das Werk zu quälen. Die billigen Riffs mit irgendwelchen Breaks mal hier und ein paar Leads. Das Teil ist ein Filler. Zu Simpel die Riffs, zu Einfallslos das Arrangement. Für einen Titeltrack echt Beschissen und so habe ich nach 3 Minuten ausgemacht. Nochmal vorgescrollt? Nein nennenswertes gibt es da meines Erachtens nichts. Dafür machen Fortid mit Galdur wieder alles Richtig. Hammer Leadgitarren, mörderisch gute Powerdrums, magisch-mystische Synthesizer und die Riffs die da mal wieder eingesetzt wurden, machen echt Laune. Black Metal in seiner besten und reinsten Form!
Hof bildet mit seiner musikalischen Perfektion den gelungenen, melodischen Abschluss einer doch sehr genialen Black Metal Produktion, bei der auch sehr mit düsteren, akustischen Elementen der Gitarre, des Basses gespielt wird. Fast schon Progressiv kommt das ganze Werk daher und macht doch eine Top Figur! In Punkto Abwechslung, Solos und Vocals, sowie solidem Druming ist mal wieder alles von der besten Sorte und man findet nichts zu Mosern oder gar zu zedern!
Fazit: Ein Pagan & Black Metal Album, dass euch mit großer Wahrscheinlichkeit voll abgehen wird und ihr eure Freude damit haben werdet
Tracklist
01. Hrafnar
02. Hugur
03. Nornir
04. Viska
05. Leit
06. 9
07. Galdur
08. R˙nir
09. Hof
Besetzung:
E. Thorberg (Guitars, Vocals)
O. Hansen (Guitars)
R. Jonsson (Bass)
D. Theobald (Drums)
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