Band: Gallows Pole
Titel: Revolution
Label: Karthago Records
VÖ: 2010
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Beim Namen Gallows Pole dachte ich schon es handle sich um eine Reformation der deutschen Christen Power Metaller. Nein sogar aus hiesigen Gefilden stammt diese Truppe und serviert uns via Karthago Records ihren neuesten Streich. Selbiger nennt sich „Revolution“ und denke mal gemeinsam mit Boon und Suzie Cries for Help sind die Wiener am richtigen Wege die österreichische Modern Rock/Metal Szene in neue Bahnen zu lenken. Alois Martin Binder (voc & guit), Günther Steiner (keys & guit), Walter Novacek (bass) und Reinhard Schebiak (drums) haben eine Spielweise drauf die altgediente Fans gefallne wird, aber auch ein jüngeres Publikum bezaubern kann. Kein Wunder, denn seit 1975 ist die Truppe am Werkeln und blickt auf eine recht reichhaltige Discographie über all die Jahre zurück.
Mit einem Schmunzeln nehme ich den Opener „You’re in my Way“ entgegen. Der klingt zu Beginn doch tatsächlich wie Offspring. Doch die Truppe hat weit mehr drauf als nach all den Jahren jungen Freaks nachzueifern. Eher im Gegenteil mit vielen Verbindungen zwischen Alt und Neu wird hier durch Programm gerockt. Sehr bezaubernder rotzrockiges Stück das hier als Einführung dient und durch die breite Mischung und dem Partycharakter und Mitsingcharakter den man hier quer durch die Palette versprüht hat man was ganz besonderes für uns parat.
„Hell Again“ schallt mit einem kleinen Hang in Richtung AC/DC und alten Rock Einflüssen. Diese Mischung kombiniert man wieder sehr adrett mit vielen modernen Ingredienzien. Wobei man aber hier etwas mehr auf traditionellen 70ies Rock achtet und selbigen trägt man uns mit viel Freude und etlichen, kleineren Neuerungen vor.
Noch um einen Tick traditioneller wird nun „Dirty Love“ gestartet. Auch die Weiterführung trägt man uns hier mehr im Reinheitsgebot vor. Dennoch nur stur der Tradition fühlt sich die Band nicht verpflichtet und so gibt es etliche Neuerungen auszumachen die mehr zeitgenössischer klingen. Doch vorneweg und deutlich dominanter wird dem traditionellen Rocksound gefrönt.
Mit viel Feuer unterm Hintern wird nun „Falling Rain“ durch die Boxen gejagt. Rotzige Gitarrenfraktion die uns hier mit viel Tempo um die Ohren schrettert. Nur der Fronter hält seine Kameraden ständig zurück und dieses zurückhalten kommt dem Charme den dieser Song wieder spiegelt sehr zu gute. Zusätzlich werden noch satte und klare Orchestrale Einspielungen verwerkt und diese sind etwas hauchzarter, dafür überzeugt das Endergebnis umso mehr.
Mit einem superben, melodischen Soli wird nun „Always“ vom Stapel gelassen. Doch deutlich tiefgründiger und leidender wird nun weiter gemacht. Sehr abwechslungsreiche Nummer bei der man etliche Wechsel wie starke, breite Schnitte präsentiert. Über allem thront der leidende Gesang des Fronters der den Song immer wieder in eine sehr tiefgründige, graue Richtung lenkt. Bevor man allerdings dort angelangt ist, bricht die Truppe immer wieder stark durch. Sehr experimentelle Mischung die viel beinhaltet.
„For Lovers“ kommt nun deutlich moderner rüber und das mit viel Rotzrock im Blut. Erinnert mich durch den hymnischen Klang den man uns hier bietet, wie Filmmusik aus Filmen von Quentin Tarantino. Ob man dieses Klangbild beabsichtigt geschaffen hat weiß ich nicht, aber das Endergebnis spricht Bände, so hämmert man sich mit viel Pfiff im Gehörgang fest und dringt bis in die letzte Ecke vor.
Weiter geht es auch schon mit „Lonely Heart“, welches nun mit etwas mehr Tempo daher rotiert. Auch baut man hier den traditionellen Einfluss aus. Superbe, shakige Nummer die man uns hier vorträgt und das mit viel 70ies Charme der flotteren Art.
Sehr lieblich und klar wird nun „Early Days“ im Klang a la Bruce Springsteen oder auch U2 gespielt. Etwas breitentauglicher sicher, doch man überspannt den Bogen nicht und so kommen auch deutlich mehre musikalische Einflüsse zum Einsatz. Das Endergebnis weis zu begeistern und denke das man diesen Song auch durchaus bei breitentauglichen Sendern spielen könnte. Verdient hätten es die Jungs, denn der Track passt genau in die Schublade, die auch viele NICHTROCKFANS/METALLER gefallen wird.
Abschließend wird es nun mit „Baby Come On“ etwas rotziger. Mit einem Ruck hat man sich hier vom breitentauglichen Gewässer entfernt, doch ganz astrein würde ich den abschließenden Song nicht der Marke traditionelle Rockkunst einstufen. Viele Wechsel und Einflüsse hat man hier superb auf einen Konsens gebracht. Das Mischergebnis weist auch bei diesem Rausschmeißer sehr melancholische, dunkel angefärbte Züge auf und das weiß zu gefallen.
Fazit: Vielschichtiges Rockalbum, welches eine gute Mischung aus 70ies Rock und modernen, aber auch breitentauglichen Elementen liefert. Coole Mischung die viele Fans unter einen Hut bringen wird.
Tracklist:
01. You’re in my Way 3:22
02. Hell Again 4:40
03. Dirty Love 4:12
04. Falling Rain 5:27
05. Always 5:25
06. For Lovers 4:09
07. Lonely Heart 4:32
08. Early Days 4:13
09. Baby Come On 4:42
Besetzung:
Alois Martin Binder (voc & guit)
Günther Steiner (keys & guit)
Walter Novacek (bass)
Reinhard Schebiak (drums)
Internet:
Gallows Pole Website
Gallows Pole @ MySpace