Glädjekällor – Jesuskomplex
Band: Glädjekällor
Titel: Jesuskomplex
Label: Talheim Records
VÖ: 31/10/2020
Genre: Atmospheric/Depressive Black Metal
Bewertung: 3,5/5
Was uns aus dem hohen Norden, in diesem Fall aus Schweden erreicht, ist meist düster, melancholisch und depressiv. GLÄDJEKÄLLOR haben seit gut einem Monat mit „Jesuskomplex“ ein enorm eigenwilliges Düsterwerk am Start und machen um den Kommerz, mit ihrem schwer aussprechbaren Bandnamen und in Landessprache gehaltenen Titeln, einen großen Bogen.
Für uns Mitteleuropäer unverständliche Lyrics, allerdings gibt es ja viele Musiksammler, die auf Alben abseits der englischen Lyrics lieben. Umso bildhafter ist die musikalische Umsetzung und hierbei braucht es kein Sprachverständnis für den Hörer so, oder so ähnlich kann man den Sound des Soloprojektes auf „Jesuskomplex“ beschreiben.
Nach kurzem Vogel Gezwitscher und gesprochenem Sample, legt der Musiker mit den heftig eingängigen Gitarren Melodien los, die den Hörer wie ein Echo durch den ganzen Opener begleiten. Die Instrumente geben ein düsteres, schwarzmetallisch angehauchtes Klangbild wieder.
„Idag Människa“ drückt vom ersten Takt an um einiges mehr in die schwedischen Untiefen des Solo Projektes. Es ist einen Zacken ruhiger als der erste Track, überzeugt mit cleanem Gesang und zeigt erstmal die Ambivalenz von GLÄDJEKÄLLOR.
In der Biografie steht als erstes geschrieben: „Hapiness and Sadness“ und „Beauty and Madness“ – eine Übersetzung ist an dieser Stelle wohl überflüssig, denn dieses Leitbild spiegelt sich 1:1 im Sound wider.
Wer sich jedoch nicht sicher ist, der braucht nur auf den Titeltrack „Jesuskomplex“ zu skippen. Sehr nachdenklich bis depressiv, jedoch immer weit entfernt von der schwarzmetallischen Norm-Richtung und dies ist für all jene, welche auf populäre Black Metal Einflüsse einen feuchten Kehricht geben. Trocken, bitter, eiskalt und amtlich runterziehend sind die Kampfansage, welche hier ganz vorne als Losung stehen.
Der letzte Titel „Alternativ – uppvaknand“ bringt den Stil des Schweden wohl am besten zum Ausdruck.
Auch wenn die – bislang einzige – Single „Ikognito“ das Ein-Mann-Projekt von der metallischen Seite zeigt, steht diese nicht stellvertretend für den Grundtenor des Albums bzw. der restlichen Tracks.
Fazit: GLÄDJEKÄLLOR steht für eigenständige, handgemachte düstere Musik und ist für all jene, die ihre schwarze Klangmesse anders zelebrieren wollen.
Tracklist
01. Åkarp
02. Idag människa – imorgon jord
03. Den bästa sommaren
04. Inkognito
05. Jesuskomplex
06. Evig är de dödas ryktbarhet
07. Skilt åt att förenas
08. Förgätmigej
09. Alternativ – uppvaknande
Besetzung
C.L. (Ludvig Andersson) – vocals & all instruments