GRAUFAR – Scordalus

GRAUFAR Scordalus Coverart

Band: GRAUFAR 🇦🇹
Titel: Scordalus
Label: Self-Release
VÖ: 13/04/24
Genre: Melodic Black/Death Metal

Bewertung:

4,5/5

Die österreichische Szene ist um eine weitere Band reicher geworden! GRAUFAR wurden 2020 in Linz gegründet und veröffentlichen nun ihr erstes Album namens „Scordalus“. Stilistisch kann man die Musik des Quartetts grob in die Kategorien Black und Death Metal einordnen. Allerdings wird einem schnell klar, dass hier auch viele andere Genres ihren Platz finden.

Fernab vom klassischen Black Metal

Corpse Paint, Patronengürtel und Lederjacken lassen beim Anblick der vier Bandmitglieder sofort an eine Black-Metal-Partie denken. GRAUFARs Musik ist jedoch weitaus facettenreicher. Die Singleauskopplung „Lies“ beispielsweise vermittelt den Spaß einer Thrash-Nummer. Gleichzeitig sorgen bissige Screams und diabolische Growls für eine finstere Atmosphäre. Darüber hinaus zieht sich ein mitreißender Groove durch den Song, welcher ihn insgesamt zu einem Album-Highlight macht. Betrachtet man die restlichen Lieder, wird einem bewusst, dass die Linzer generell ein Händchen für packende Grooves und Melodien haben…

Mitreißender Genre-Cocktail

Der erste Song, „Nyctophile“, demonstriert bereits sehr gut, wie GRAUFAR ihren Genre-Cocktail mischen. Gernot hat eine unglaublich fiese Stimme. Sie ist schrill, aber gleichzeitig verdammt kräftig und breit gefächert. Sie ist genial, weil sie einem wortwörtlich durch Mark und Bein geht. Manchmal werden tiefe Growls eingebaut, um die verschiedenen Emotionen der Lieder noch besser zu untermalen. Die Gitarren kreischen oft in schwarzmetallischer Manier, aber wie bereits erwähnt, wurde viel Raum für Melodien und groovige Riffs geschaffen. „Intrusive Thoughts“ erinnert mich deswegen sofort an WATAIN. Das Schlagzeug ist sehr abwechslungsreich auf „Scordalus“. Blast Beats dominieren hier nicht, sondern setzen kräftige Akzente. Es überwiegt ein bunter Mix aus verschiedensten Drum Patterns, welcher die Instrumente und Stimmungen wunderbar begleitet.

In der Kürze liegt bekanntlich die Würze

Nach mehrmaligem Hören des Debuts gefallen die Lieder immer besser. GRAUFAR beweisen Kreativität und musikalische Versiertheit von Anfang bis Ende. Es ist jedoch schade, dass „Scordalus“ so kurz ausfällt. Nach knapp mehr als dreißig Minuten hat man die sechs Lieder durchgehört. Dreißig Minuten Spieldauer passen mehr zu einer EP als einer LP. Allerdings ist das Album derart abwechslungsreich und mitreißend, dass man hier ein Auge zudrücken kann. Darüber hinaus hat die Band eine großartige Wahl getroffen, Norbert Leitner das Mixen und Mastern zu überlassen. Der Sound ist kraftvoll und wunderbar balanciert, sodass jedes Instrument sowie die Stimmen klar zu hören sind.

Fazit: „Scordalus“ von GRAUFAR ist jedem zu empfehlen, der melodischen und groovigen Death bzw. Black Metal genießt.

Tracklist

01. Nyctophile
02. Intrusive Thoughts
03. Lies
04. Authoritarian Scum
05. Scordalus
06. Vendetta

 

Besetzung

Gernot Graf – Lead Vocals & Gitarre
Michael Herber – Growls & Gitarre
Thomas Buchmeier – Backing Vocals & Bass
René Hinum – Drums

 

Internet

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