Grave Pleasures – Motherblood

Grave Pleasures – Motherblood

Band: Grave Pleasures
Titel: Motherblood
Label: Century Media Records
VÖ: 29.09.17
Genre: Gothic-Post-Rock
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Grave-Pleasures-Motherblood-album-atworkGrave Pleasures sind eine Band aus dem hohen Norden, welche durch ihre vermischten, Stil übergreifenden Sound-Argumente bereits unter dem Bandnamen Beastmilk gute Rezensionen und Lorbeeren einheimsen konnten. Persönlich bin ich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in den Genuss ins Klangmaterial der jetzigen Band, bzw. mit dem Vorgängernamen gekommen. Etwas schwer begreiflich ist es schon das Mischkonzept das man mit dieser Scheiblette abhält. Denn „Motherblood“ ist beileibe kein Metal oder Rockalbum in Reinkultur. Viele Gothic Elemente aus dem Bereich der „No Future Generation“, wie desgleichen einigen neueren Gothic Rock Variationen sind das Fusionsgeheimnis dieser Combo. Die Mannschaft aus Helsinki ist zwischen Genie und Wahnsinn beheimatet, nicht wegen eines zu zerfahrenen Mischkonzepts, eher wegen der Vermischung, teils klingt das beispielsweise genial und an anderer Stelle zuckt man etwas vor Schaudern, weil es dermaßen Mainstream lastig klingt, sodass man nicht recht weiß Ausverkauf oder Geniestatus.

Meine Wenigkeit ist mit vielen „No Future Generationen“ Soundvibes durch die damals pubertierende Nachbarstochter aufgewachsen und so kommen viele Erinnerungen ihrer selbst aufgenommenen Tapes mit diesem Silberling in die Hirnlappen der Erinnerung. Billy Idol dürfte desgleichen kein unbekannter bei den Finnen gewesen sein. Genau dieses Mischkonzept versuchen die aus Helsinki stammenden Recken anzusteuern. Nun ist es wie es ist, kein reinrassiges Metal/Rock Album, sondern ein guter, kunterbunter Blumenstrauß aus vielen Mainstream Soundargumenten des Gothic der 80er und vielen leichtlebigen Post-Punk und Dark Wave Soundeinfädlungen.

Das Mischkonzept ist durch die Bank reichhaltig und geht für meinen Geschmack gut ins Gehör, man muss ja nicht unbedingt von der Nachbarstochter mit den alten Sounds terrorisiert worden sein 😉 das einem dies gefällt.

Dem ganzen Spot sei der Ernst aufgelegt, da das Mischkonzept von Grave Pleasure fürwahr für den alten Liebhaber der 80er Mischkonzepte zwischen Gothic, Dark Wave und Post-Punk gedacht ist. Dieser muss ein leichtes auskommen mit einigen Mainstream Elementen haben, sonst klingt das zusehends zu poppig. Eine gute Schöpfkelle ist gut eine zu viel ist überladen und das ist es im Falle von „Motherblood“ zu keinem Zeitpunkt. Die Finnen verstehen ihr Handwerk und lassen viel Spirit der alten Tage zwischen Wicki, Slime und Piper wieder hochleben, wenngleich im dunklen Soundbereich.

Ein wach gewordener Mischtraum der genannten Soundeinflüsse wurde nach allen Regeln der Kunst für meinen Geschmack gekonnt massiv veredelt und das geht locker ins Gehör. Ob dies dauerhaft folgendermaßen ist, wird die Zeit zeigen.

Zusammengerechnet ist das Werk von Grave Pleasure eine kunterbunt überzeugende Sache und lässt nichts Anderes zu als im vorderen Drittel platziert zu werden. Wer es geradewegs versteht den Spirit und Charme den Mit- End-achtziger Einfluss in musikalischer Form zu Protokoll zu bringen hat meine allerhöchste Hochachtung und Respekt. Respektabel Soundvermischung die man sich als Kind der 80er fürwahr geben kann und dass was hier auf dem Silberling enthalten ist, ist gewiss abseits des herkömmlichen Gothic Bereichs anzusiedeln, klingt im Gegensatz dazu prächtig aufgemacht.

Fazit: Grave Pleasure geben mit „Motherblood“ eine gekonnte Vorstellung in Sachen Gothic, Dark Wave und Post-Punk in Mischform prächtig aufbereitet zu Protokoll.

Tracklist:

01. Infatuation Overkill
02. Doomsday Rainbows
03. Be My Hiroshima
04. Joy Through Death
05. Mind Intruder
06. Laughing Abyss
07. Falling For An Atom Bomb
08. Atomic Christ
09. Deadenders
10. Haunted Afterlife

Besetzung:

Mat McNerney (voc)
Juho Vanhanen (guit)
Aleksi Kiiskilä (guit)
Valtteri Arino (bass)
Rainer Tuomikanto (drums)

Internet:

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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