Band: Ignition Code
Titel: Newtek Lie
Label: To React Records
VÖ: 2012
Genre: Melodic Technical Death Metal/Metalcore
Bewertung: 3/5
Written by: Robert
Aus dem Gebiet der Abruzzen stammen die Jungs von Ignition Code und servieren uns mit „Newtek Lie“ ihr Debütalbum. Die Band ist wohl im restlichen Europa völlig unbekannt und so ist es auch mit meiner Wenigkeit. Zwar habe ich mich aufgrund der Zeitgeschichte für die Abruzzen interessiert, aber mit Metal Bands von dort hatte ich bis dato noch nichts zu tun. Die Formation wurde 2007 gegründet und ab diesem gefallenen Startschuss konzentrierte man sich fortan auf sehr Math orientierten Melodic Death Metal mit Core lastiger Prägung. Selbstredend hat man das gestartete Genre bzw. die Einflüsse beibehalten. Somit ist das Machwerk meiner Meinung nach wohl eher für die technisch verliebten Musikfreunde. Sicherlich wird alles heißer gekocht als gegessen, so ist das ausgeschriebene Math Klangfutter nicht zu anstrengend. Bei den meisten Szenekollegen sieht man sich ja nach dem x-ten Track dermaßen überfordert, sodass man mehrere Anläufe braucht, allerdings verüben die Italiener den Streich deutlich zaghafter. Zick Technik Allüren sind zwar vorhanden, werden uns aber deutlich handsamer vorgetragen als die Stilrichtung schließen lassen würde. Vom Melodieanteil beschränkt man sich etwas stärker und konzentriert sich bei längeren Passagen darauf dieses Element etwas dominanter wirken zu lassen. Die restliche Spielzeit verübt man einen herkömmlichen Core/Modern Metal lastigen Härteschlag, welcher an sich sehr gut aufzunehmen ist. Sicherlich jetzt nicht die komplette Revolution, aber als Abwechslung tut genau diese Rhythmik sehr gut und animiert sehr stark abzugehen. Wie schon erwähnt werden einige Technikattacken geboten und diese sind dann auch meiner Meinung nach, Mal mehr Mal weniger Tonangebend. Dennoch wird der Bogen nicht zu stark überspannt und somit kommt der herkömmliche Musikliebhaber der modernen Hartwurstmusik auch auf seine Kosten. Was heißen will, das man obwohl es sehr stark technisch orientiert durchs Geschehen geht, man nicht überfordert wird mit zu exzessiven Angriffen seitens der Rhythmusfraktion. Für meinen Teil besonders gut aufzunehmen sind die rollenden, teils sehr Groove orientierten Ausläufer die besonders gut hervorstechen und das Material um Ecken aufwerten. Auch die hymnischen Modern Schläge sind sehr reizvoll, auch wenn man solche Ingredienzien schon sehr oft von anderen Szenekollegen dargeboten bekommen hat. Die Spielzeit wird gut genutzt um uns einerseits ordentlich eines auf den Rüssel zu geben, aber auch andererseits nicht zu solide rüber zu kommen und man sich somit auf ein Mittelmaß zwischen locker und deutlich durchdachter beschränkt. Das dabei etwas die Innovation verloren geht mag wohl stimmen, dennoch würde ich das Album im guten Mittelbereich ansiedeln.
Fazit: Sauberer Startschuss in der Karriere, aber für die Zukunft wünscht man sich dann doch mehr Blut gelecktes Songmaterial, welches mehr zündet. An sich wird alles richtig gemacht, aber die zu stark geprägte Orientierung unter dem Deckmantel „AUF NUMMER SICHER GEHEN“ ist dann meiner Meinung nach zu sacht und schnöde gewählt. Als Abwechslung nicht schlecht aber für die Weltspitze auch nicht unbedingt geschaffen. Gutes Mittelmaß eben und genau das soll ja oft nicht schlecht sein sich so etwas anzutun.
Tracklist:
02. Nothing Left
03. Organic Program Failure
04. The Illusion Of The Observable
05. M.S.P.
06. Human B.P.M.
07. Biological Prospect
08. MikroKid
09. GameGear
10. The Silent Judge
Besetzung:
Sabatino Fossemò (guit)
Marco Di Carlo (guit)
Gaetano Ettorre (bass)
Guido Borraccino (drums)