Ignitor – The Golden Age Of Black Magic
Band: Ignitor
Titel: The Golden Age Of Black Magic
Label: Metal On Metal Records
VÖ: 31/10/2020
Genre: US Power/Heavy Metal
Bewertung: 4.5/5
IGNITOR hielten bereits 2003 die Fahne des klassischen, aber deftigen US Heavy Metals hoch. Anfangs noch mit Sängerin Erika Swinnich, ab dem dritten und überaus kultigen Konzeptalbum „The Spider Queen“ (2009) mit dem bis heute aktuellen Sänger Jason McMaster, ließen die Texaner nie Zweifel daran aufkommen, dass sie sich nur der einzig wahren Spielart des Metal verschrieben haben. Songs wie „Reinheitsgebot: Metal Is The Law“ lassen hier keinen Spielraum für Missverständnisse.
Gab es früher nur vereinzelt ernsthafte Waffenbrüder für IGNITORS Sache (etwa SACRED STEEL oder SKULLVIEW), schaut das fast 20 Jahre später schon anders aus. Selbst wenn man sich nur die Creme De La Creme der neuen Welle des Traditionsstahls anhört, hat man eine immense Menge an Tonträgern zu bewältigen. IGNITOR bekommen dadurch vielleicht nicht die Menge an Aufmerksamkeit, die ihnen mit ihrer Pionierarbeit eigentlich zusteht. Sie haben aber nichtsdestotrotz immer weitergemacht und ihren unverwechselbaren Stil stets unbeirrt kultiviert und weiter verfeinert.
„The Golden Age Of Black Magic” jedenfalls hat genügend Qualitäten, um auch im sehr starken Traditionsstahljahr 2020 eingängig geschulte Ohren wohlgesinnt zu stimmen. „Secrets Of The Ram“ streckt mit seinem Galoppel-Rhythmus und passender Melodieführung nach dem typischen NWOBHM-Jünger die Hand aus, um einen gelungenen Chorus zu überreichen.
„Countess Apollyon“ behält dieses eingängige Element gekonnt bei, atmet aber mehr den Geist des Motörhead-Rock´n´Roll, wozu der schrille Raugesang des nietenbewehrten McMaster astrein passt.
„The Golden Age Of Black Magic” ist nicht umsonst Titeltrack und Musikvideo-Single: Ein ebenso abwechslungsreicher wie eingängiger Song, der mit dem Wechsel zwischen melancholischer und aggressiver Stimmung spielt, dabei trotzdem ganz unkompliziert Laune macht und dessen Chorus einfach zum Reinknien ist.
„Hell Shall Be Your Home” wirkt im direkten Vergleich etwas unspektakulär, bietet im Albumfluss als flinke-melodische NWOBHM-Nummer mit gelegentlichen Speed/Thrash-Ausbrüchen aber gekonnt den Boden für den stampfrockenden Ohrwurm „Tonight We Ride“ mit erneut tollem Chorus.
„Steel Flesh Bone“ funktioniert ähnlich wie „He Shall Be…“, indem man sich vor dem (ursprünglichen und gescheit gemachten) europäischen Power Metal verneigt, um wie ein wütendes Kleinkind mit einem Speed/Trash-„Chorus“ alles klein zu hauen, bis nichts mehr von der Drachenburg übrig ist. Macht erneut Spaß, ist aber der soweit schwächste Song.
„Execution Without Trial“ erinnert mich an mein hoch geschätztes „The Spider Queen“-Album, weil es diese theatralisch-hysterische Epik an sich hat, welche jenes Album für mich damals so kultig machte.
„Stoned At The Acropolis“ beschließt mit eben diesen Stärken ein prächtig geratenes siebtes Album, das die Band hoffentlich wieder in die Scheinwerfer der Szene rückt.
Fazit: Mit „The Golden Age Of Black Magick” darf erneut ein Goldfund innerhalb der klassisch metallischen Genrelandschaft von IGNITOR verkündet werden.
Anspieltipp: You don´t want to miss “The Golden Age Of Black Magic”
Tracklist
01. Secrets of the Ram
02. Countess Apollyon
03. The Golden Age of Black Magick
04. Hell Shall Be Your Home
05. Tonight We Ride
06. Steel Flesh Bone
07. Execution Without Trial
08. Stoned at the Acropolis
Besetzung
Pat Doyle (Drums)
Stuart Laurence (Guitars)
Jason McMaster (Vocals)
Billy Dansfiell (Bass)
Robert Williams (Guitars)