Illdisposed – To Those Who Walk Behind Us

Band: Illdisposed
Titel: To Those Who Walk Behind Us
Label: Massacre Records
Genre: Death Metal
VÖ: 2009
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Sie sind wieder da, die dänischen Knalltüten. Kenne keine Vergleichbare Band die selbst so über sich herzieht wie es eben die Jungs von Illdisposed tun. Es ist egal, ob auf Scheibe oder Live, die Burschen haben immer extrem viel Energie getankt und das lassen sie komplett durch und gehen dabei ordentlich ab. Nach einem Jahr stehen also Bo Summer (voc), Jakob Batten (guit), Franz Hellboss (guit), Jonas Kloge (bass) und Thomas Jensen (drums) wieder auf der Matte mit „To Those Who Walk Behind Us“ im Gepäck um uns mit einem erneuten Death Metal Happen die Gehörgänge durchzublasen. Selbiger erschein am 28.08.09 via Massacre Records, na denn Death until the Head blows off.

Oh, ich dachte die Jungs wären diesmal noch deutlicher auf eine modernere Schiene aufgesprungen. Jedoch belehren sich uns gleich bei Track Nummer Uno eines besseren. Sehr traditionelle flotte Death Metal Klänge dröhnen bei „Blood On Your Parade“ aus den Boxen und diese wurden mit etlichen Göteborg Metal Gitarrenspielereien komplettiert. Keine Angst die Jungs bewahren sich ihren eigenen Stil, wobei man ganz leicht Richtung Skandinavien liebäugelt. Die willkommenen Wechsel sind hier die Ausflüge in groovige Gefilde, bevor man wieder Nägel mit Köpfen macht. Nahtlos wird zu „For The Record“ übergeleitet, welches deutlich grooviger und moderner ausgerichtet wurde. Dennoch auch hier spielen viele alte Death Metal Traditionen eine große Rolle und selbige werden nur in leichten Soundnuancen durch modernere Anleihen komplettiert, was unterm Strich eine sehr farbenbunte Death Granate ergibt. Wie ein Blitz schlägt nun das bretternde „Come And Get Me“ ein, bei dem man sich etwas zu experimentellen Verzerrungen hinreißen lässt, sich aber gleich im Anschluss besinnt und im guten Death Metal Gewand weiter aufgeigt und die Meute mit treibenden Rhythmen vor sich hertreibt. Beim schleppenden Mittelteil kreischt sich der Fronter alles aus dem Leib, bereitet den finalen Todesstoß vor und brettert schlussendlich noch einmal komplett ein eisiges Programm runter. Bretternd geht es auch gleich mit „Seeking Truth – Telling Lies“ weiter. Das Tempo wurde deutlich gesteigert, doch auch ansonsten klingt das Stück etwas komplexer, was wohl an vielen Melodielinien liegt bei denen man ordentlich was fürs Gehör bietet. Die Grundstruktur besteht aber durchwegs aus dominanten, Nackenfräsenden Rhythmen und zu diesen kann man ordentlich die Birne weichbangen was die Kondition hergibt. Vom Stil her sehr ähnlich, wenn auch ein bisschen langatmiger ist nun „Sale At The Misery Factory“ an die fünfte Stelle gerückt worden. Deutlich komplexere Strukturen wurden hier verwerkt und mit etlichen Melodielinien und Verzerrungen komplettiert. Nette, sehr farbenbunte Mixtur die ordentlich den Heuhaufen anzündelt. Etwas kompakter, wenn auch bombastisch druckvoller schiebt man uns nun „To Those Who Walk Behind Me“ in den Rachen. Eine sehr düstere Nummer mit vielen druckvollen Bombastarrangements, die man bestimmt aber dezent eingebaut hat. Doch auch melodische Solis stehen hier am Programm und die werden uns immer wieder nachgeworfen zu dem im Großen und Ganzen donnerenden Stück. Der Titel sagt es schon aus Schizophrene Paranoia steht hier am Tagesprogramm und genau das spiegelt man klanglich sehr gut wieder. Sehr fröhlich ist zwar kurzzeitig die Einleitung von „If All The World…“, doch nach etlichen Zehntelsekunden wird wieder ein eisiges Programm gefahren das einem Hören und Sehen vergeht. Einmal mehr spielt hier viel Melodie eine große Rolle und diese weisen wieder etliche Wegweiser in Richtung Skandinavien, vor allem Göteborg auf. Im gesamten beweist man aber das man hier sein eigenes Ding macht und nur halt gewisse Parallelen vorhanden sind, die man mit vielen eigenen Akzenten in eine persönliche Richtung lenkt. Der sehr melodisch – Riffbetonte Mittelteil lässt noch einmal laut aufhorchen, bevor man zum Ende hin eisig weiter brettert und dabei auch einmal mehr dezente orchestrale Arrangements serviert bekommt. Nahtlos mündet man nun zu „My Number Is Expired“, welches vom Grundgendanken her dem Vorgänger sehr ähnelt und auch dieselben Roots aufweist. Dennoch heißt es hier mehr Tempo bitte und das gießt man gleich mit einer selbstgebrannten Benzinrezeptur ins Feuer und diese explodiert immer wieder temporär, bevor man kurzzeitig abbremst und etwas schleppender fungiert. Schön bretternd legt man gleich mit „Johnny“ los, einem durchwegs groovenden, galoppierenden Gebräu das herber nicht sein könnte. Vor allem grunzt sich hier Bo Summer einen runter, das einem Hören und Sehen vergeht. Guter Nackenbrecher der uns hier beschert wird. Mit „This Unscheduled Moment“ springt man noch einmal komplett in die Presche und jagt die Hörerschaft vor sich her. Vollends wie ein Flächenbombardement geht dies nicht von statten und somit bremst man immer wieder kurzzeitig und lässt etwas Groove aufkommen, bevor man gehörig durchstartet. Home Sweet Home heißt es zum Abschluss mit „Nu Gik Det Lige Så Godt…“, welches sehr melancholisch und ruhig beginnt. Erst nach etwas 30 Sekunden startet man noch ein letztes Mal die Maschinerie und rattert im eisigen Stil dahin. Das beste zum Schluss? Zumindest ist es bei diesem Output so. Mit dänischen Vocals und einer breiten, eisigen Düster Death Metal Palette putzt man die Gehörgänge ordentlich durch. Für meinen Teil der absolute Favorit auf diesem Machwerk der Dänen.

Fazit: Zwar behält man es sich vor modern zu zocken, dennoch hat man auf Album Nummer 11 eine etwas traditionellere Schiene gefunden.

Tracklist:

01. Blood On Your Parade
02. For The Record
03. Come And Get Me
04. Seeking Truth – Telling Lies
05. Sale At The Misery Factory
06. To Those Who Walk Behind Me
07. If All The World…
08. My Number Is Expired
09. Johnny
10. This Unscheduled Moment
11. Nu Gik Det Lige Så Godt…

Besetzung:

Bo Summer (voc)
Jakob Batten (guit)
Franz Hellboss (guit)
Jonas Kloge (bass)
Thomas Jensen (drums)

Internet:

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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