INFERNALIZER – The Ugly Truth
Band: Infernalizer
Titel: The Ugly Truth
Label: Rockshots Records
VÖ: 26/02/21
Genre: Heavy/Gothic Metal
Bewertung: 4/5
Als mir INFERNALIZER bei meiner Recherche in die Quere kamen, hab ich mich gefragt, wie zur Hölle Corpse Paint mit Heavy Metal zusammenpassen soll. Die Antwort darauf liefert „The Ugly Truth“: es handelt sich hier nicht um klassischen Heavy Metal, sondern um eine Mixtur aus verschiedensten Stilen, die insgesamt sehr modern und eingängig klingt.
Viel ist über diese Band nicht bekannt. Gründer und Frontmann ist Claudio Ravinale, der manchen als Mitglied der italienischen Death-Metal-Formation Disarmonia Mundi bekannt sein könnte. Zwar ist es offensichtlich, dass INFERNALIZER kein Ein-Mann-Projekt ist, aber wer die Menschen hinter den Masken sind, habe ich noch nicht herausfinden können.
„The Ugly Truth“ heißt jedenfalls das Debütalbum der Newcomer und ist besser gelungen als erwartet! Es lauern einige Überraschungen auf der CD – wie etwa eine Coverversion von „I Don’t Wanna Be Me“, ursprünglich veröffentlicht von Type O Negative.
Lieder wie „In Retrospect“, „Leaving So Soon?” und „In this World or the Next” haben großes Ohrwurmpotenzial durch ihre überaus eingängigen, hymnenhaften Refrains. Claudios Stimme macht einen Spagat zwischen tiefen, sanften und lauten, kraftvollen Vocals, die an Peter Steele, Marilyn Manson und Wednesday 13 erinnern.
Der Titeltrack „The Ugly Truth“ löst wenig Begeisterung aus. Das Riff zu Beginn ist zwar gut, die Strophen sind auch noch ganz passabel, aber der Refrain macht nicht viel her.
„Cruel Intentions“ ist gewissermaßen die Powerballade des Albums. Eine Klaviermelodie zieht sich durch das gesamte Lied und wird von stimmungsvollen Gitarrenklängen begleitet. Die romantische Kulisse wird in den Strophen durch eine Portion Wut und Melancholie abgelöst. Der Refrain geht wieder mal direkt ins Ohr und verankert sich sogleich im Gedächtnis.
Als ich das Intro von „The Outsider“ gehört habe, sind mir momentan die Haare zu Berge gestanden, weil ich mit dieser munteren Synthesizer-geschwängerten Melodie gar nichts anfangen kann. Die Heiterkeit bleibt, aber die restlichen Instrumente und die harschen Vocals hauchen dem Titel die nötige Härte ein.
„The Ugly Truth“ beginnt und endet jeweils mit instrumentalen Liedern, was ich toll finde, weil es so nicht eine bloße Ansammlung von Liedern ist, die wahllos zusammengewürfelt wurde.
Über den Einfallsreichtum der CD lässt sich streiten, da man doch viele Parallelen zu anderen Bands und Künstlern erkennt. Andererseits wird es natürlich immer schwerer, etwas ganz Neues zu schaffen, das in keinster Weise vergleichbar mit früherem Material ist.
Bei diesem Album finde ich allerdings, dass man die Lieder nicht aufgrund ihrer technischen Genialität bewerten sollte, sondern danach, ob es Spaß macht, zuzuhören oder nicht. Hier werden sich die Meinungen scheiden – mir persönlich hat die CD viel Freude bereitet und wird einen Platz in meiner Sammlung finden!
Fazit: INFERNALIZER haben in „The Ugly Truth“ verschiedenste Stile wie Heavy, Gothic und Death Metal zusammengemixt und ein gelungenes Eigenwerk geschaffen.
Tracklist
01. Night Shift
02. The Outsider
03. Leaving So Soon?
04. In Retrospect
05. Cruel Intentions
06. The Ugly Truth
07. In this World or the Next
08. Leave A Scar
09. I Don’t Wanna Be Me
10. Autumn of Terror
Besetzung
Claudio Ravinale (Vocals)
Internet
INFERNALIZER – The Ugly Truth CD Review