Ingrimm – Böses Blut

Band: Ingrimm
Titel: Böses Blut
Label: Black Bards Entertainment
VÖ: 2010
Genre: Folk/Medieval Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Für die Freunde des Mittelalter Metal geht es Ende Mai wieder hoch her. Ingrimm sind zurück, in der Hand 11 brandneue Tracks für die Freizeitkriegerschaft. In den letzten Jahren haben die Herrschaften aus Regensburg einiges ausprobiert. Dies hört man auch auf dem neuesten Lebenszeichen „Böses Blut“, wo erneut eine schöne Fusion an Metal, Mittelalter und Rock Elementen geschaffen wurde. Das Langeisen wird am 21.05.2010 via Black Bards Entertainment zu haben sein und wurde von Stephan „Fenris“ Zandt (voc), Alex Haas (guit), Klaus Rosner (drums), Christian Hadersdorfer (Dudelsack & Drehleiher) und Robert Ruidl (bass) eingestanzt.

Recht fetzig legt man gleich mit „Die Pest“ los. Sehr ungeschliffener Brocken bei dem man erst gut ab der Mitte wieder fröhlichere Mittelaltermusik hinzu gefügt hat. Schlichte, bretternde Härte regiert hier das Geschehen und das macht viel Laune und zum Abgehen hat man hier genau das Richtige in der Hinterhand.

Etwas mehr an den folkigen Roots angelehnt geht es mit „Tempus Fugit“ weiter. Zu Beginn wird zwar ruhiger begonnen, doch lange lässt man hier nicht das ruhige Programm am Oberwasser und ertränkt dieses auch gleich wieder. Sehr angeschwärzter Song bei dem erneut auf einen sehr rau klingenden Sound geachtet wurde. Das kommt vom Feeling her sehr eisig und dreckig rüber. Kein Sinnloses Gedudel sondern vielmehr harte, kantige Soundvermengung ist auch hier auszumachen. Mittelalterklänge braucht man aber und diese kommen zum richtigen Zeitpunkt aus den Boxen und hieven das Stück immer wieder auf eine andere Ebene. Sehr Abwechslungsreich geht es auch hier von dannen und das weiß zu gefallen.

Das Titelstück „Böses Blut“ knüpft genau dort an wo man uns mit dem Vorgänger hinterlassen hat. Dennoch schiebt man einige Kohlestücke in den Kessel um ordentlich dahin zu schlittern. Durch die Bank brettert man ordentlich um den Bangerfaktor merklich zu steigern. Sehr thrashig im Medieval Style. Auch kleinere hymnische Passagen wurden hier als Verfeinerung eingearbeitet, welche sich sehr schön mit den folkigen Instrumentalklängen vereinen. Diese Parts währen aber nicht lange und so preschen die Regensburger immer wieder hervor um deutlich knackiger auf die Tube zu drücken.

Ruhig und verschlossen wird nun „Eisenwind“ mit viel Folk im Blut eröffnet. Superbe Stimmung die man dadurch erzeugt. Nach den kantigen und rauen Vorgängern fast schon lieblich, doch Vorsicht sei hier geboten. Ab gut einer Minute werden wieder die Barrikaden übersprungen und man fetzt wieder kantiger und härter um. Dennoch ist das Stück von den Lyrics sehr tiefgründig ausgefallen und da ändern die flotteren Parts nichts daran. Ein weiteres Mal wurden auch hymnische Einlagen verwerkt, diese sind aber eher dezenter eingesetzt. Weiterhin baut man auf ein ungeschliffenes Hörvergnügen und das macht ehrlich gesagt viel Spaß.

Beim Titel „Stella Maris“ könnte man leicht glauben es handle sich um ein Dudelstück Par excellence. Nein falsch gedacht, denn dieser Song weist erneut herbe Züge auf, die allerdings fröhlicher schallen als all die Vorgänger auf diesem Album. Kurz wird Inne gehalten und hymnischer musiziert, doch schon treibt man uns in bester Treibjagd Stimmung vor sich her. Ausgewogen muss das Handling klingen und dafür sind ja Ingrimm schon seit lange bekannt.

Gute Fusion aus rabenschwarzen Klängen und leicht orientalisch angehauchter Mittelaltermusik bietet man beim nun nachgeschobenen „Stein auf Stein“. Leicht südlich angehaucht klingt der Song und das Tempo, auch wenn es stark vermindert wurde treibt mit vielen Schüben immer noch reichlich voran. War es noch vorhin etwas fröhlicher, so zeigt man sich bei diesem Song erneut von der tiefgründigen Seite.

Sehr im rollenden Thrash knallt man uns gleich „Ad Bestias“ vor den Latz. Harter Brocken bei dem man durchwegs auf harsche Rhythmik baut die sofort zum Bangen verleitet. Vor allem klingt hier alles wie eine Folk Metal Fusion aus Death und Thrash Metal und das kommt mit viel Energie im Gepäck vollends zur Geltung.

Sehr groovig galoppiert nun, mit einer sägenden Gitarrenfraktion „Der Rabe“ daher. Guter, shakiger Happen bei dem man ebenfalls fast durchgehend auf Folk Einflüsse verzichtet und diese nur an und ab als Abrundung ans Tageslicht lässt.

Vorhin noch Stiefmütterlich behandelt dreht man den Spieß bei „Mörder“ wieder rum. Gut die raue Bretterschlagseite steht auch hier im Vordergrund, allerdings sind hier die Mittelaltereinflüsse wieder stärker daran den Tanzbaren Effekt abzuliefern. Diese Mischung zaubert mit viel Charme eine Stimmung zu Tage die nicht wechselhafter sein könnte.

Noch um einen Tick tanzbarer und fröhlicher geht es mit dem shakigen „Wasser zu Wein“ weiter. Durch die Bank tanzbarer Bangerhappen der viel Spaß in den Backen hat. Dennoch gibt es kleinere, grauere Gewitterwolken die immer wieder aufziehen bevor man mit viel Tempo klarere Gefilde aufsucht.

Die Abrundung wird nun sehr charmant in einem ruhigen Stil vollzogen. Sehr folkiger, melancholischer Song, mit viel Leid im Gepäck. „Flammenfest“ überzeugt mit einem Soundklang der sehr besinnlich und nachdenklich stimmt. Nach gut zwei Minuten springt man wieder in die Presche und kehrt der ruhigen Thematik erst einmal den Rücken zu. Dennoch kehrt man immer wieder in diese Nische zurück um ein Wechsel dich Spiel von neuem zu starten.

Fazit: Rauer und ungeschliffener klingen Ingrimm 2010. Man hat zwar auf die Roots nicht verzichtet, diese sind aber wenn man alles zusammen zählt etwas spärlicher vorhanden. Somit ist das Album sehr dezent ausgefallen was den Dudelsound betrifft. Ist aber sehr knackig ausgefallen und mehr zum Abgehen und Abhoten geschaffen.

Tracklist:

01. Die Pest 03:20
02. Tempus Fugit 03:19
03. Böses Blut 03:58
04. Eisenwind 05:30
05. Stella Maris 03:01
06. Stein auf Stein 03:27
07. Ad Bestias 04:14
08. Der Rabe 03:09
09. Mörder 04:28
10. Wasser zu Wein 03:54
11. Flammenfest 05:34

Besetzung:

Stephan „Fenris“ Zandt (voc)
Alex Haas (guit)
Klaus Rosner (drums)
Christian Hadersdorfer (Dudelsack & Drehleiher)
Robert Ruidl (bass)

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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