Band: Iron Maiden
Titel: The Book Of Souls
Label: Parlophone, Sanctuary Copyrights/BMG
VÖ: 04.09.15
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
Die Anhängerschaft von Iron Maiden werden ja schon richtig auf Nadeln sitzen, denn mit „The Book Of Souls“ erscheint nicht nur das sechzehnte Lebenszeichen der Mitbegründer des NWOBHM, nein es ist auch die Wiederkehr nach einer fünfjährigen Veröffentlichungspause. Nun gut, mit „The Final Frontier“ hat man mich persönlich eher geärgert als sonst was. Das Album war und ist einfach belanglos und hat es niemals und wird es auch nicht in meine Sammlung schaffen. Blicken wir mal aufs Coverartwork. Nun die Die Hard Maiden Fans wünschen sich wohl, wie auch meine Wenigkeit die Rückkehr der tollen von Derek Riggs kreierten Scheiben. Nun gut auch Anno 2015 wird’s nichts mit der Rückkehr, auch wenn das Cover, zwar schlichter, besser zu Iron Maiden passt, wie dieses Splatter B-Movie Sci-Fi Cover vom Vorgänger. Wesentlich ist aber immer der Sound und auf den war ich gespannt, wie wohl die Fantasy Gemeinde auf die Verfilmung von Herr der Ringe. Da ist er wieder, dieser Metrogeile Sound der eisernen Jungfrauen, sodass man eine Gänsehaut bekommt. Ist dies etwas die Rückkehr zu „Brave New World“? Zumindest der Eindruck den man bei mir sofort nach dem Intro hinterlässt bestätigt dies. Die Krebserkrankung bei Bruce scheint stimmlich keine Spuren hinterlassen zu haben und dafür danken wir wohl den Metal Göttern. Was und das muss man beim ersten Track sagen, erinnert man etwas an eine traditionelle Schien von Mr. Dickinson Solo Album „Accident of Birth“, welches ja irgendwie die Rückkehr besiegelt hatte. Klappernder, dominanter Bass seitens Steve, auch dies hatten wir wohl schon lange nicht mehr. Somit kann man bereits im ersten Drittel sagen, die Jungfrauen aus England haben wieder ordentlich Blut geleckt und die Die Hard Fans werden meiner Meinung nach in Freudentränen ausbrechen. Harmonische Melodien, wie auch die allseits präsenten, galoppierenden Trademarks die man immer fanatisch aufgesogen hat. Besonders bei den Melodiebögen kredenzt man uns eine stattliche, satte Auswahl, sodass man schier wie im Sturm das Herz zurück erobert, das man mit „The Final Frontier“ meinerseits doch verloren hat. Somit schlagen alle Hämmer und Herzen wieder für den British Steel, denn in keinster Weise kränkelt der Rundling. Eher im Gegenteil mit Kevin Shirley im Guillaume Tell Studio hat man einen Sound geschaffen der einen nicht nur umbläst, nein auch gekonnt mitreißt. Was die Einflüsse oder Stationen der Eisernen Jungfrauen betrifft hat man sich breit gefächert der Vergangenheit gewidmet. Da sind alle Ingredienzien und gesetzten Trademarks dabei, sodass man sich wahrlich fragt, ziehen die Herrschaften hier ihre eigene Hommage in ihrer Karriere? Somit eben die Rückkehr in die goldenen Zeiten der 80er, wo der NWOBHM noch federführend den Markt bestimmte. Nun altbacken klingt man deswegen nicht, die sehr warm abgerundete Produktion gibt den Songs den gewissen schliff. Dadurch wirkt man aber nicht übermodern, nein es ist eben der gespannte Bogen, denn man bereits mit „Brave New World“ geschaffen hat. Die bekannten Wechsel zwischen den flotten Parts und den harmonisch, teils sehr dunkel idyllischen Elementen sind so stattliche das man da sitzt, die Kinnlade offen hat und eine Gänsehaut, aber wirklich überall am Körper bekommt. So etwas haben Iron Maiden schon lange nicht mehr geschafft, zumindest bei mir nicht. „When the River Runs Deep“ ist ein Part des Albums, welcher Rhythmisch an „The X-Factor“ erinnert. Auch wenn man mich vielleicht dafür geißelt, ich liebe den Rundling nach wie vor und somit wird auch diesem Part der Karriere Tribut gezollt, wenn auch diesmal mit Bruce als Sänger. Alle Register weiß man zu ziehen und dadurch ist ein breitwandiger und fülliger Sound entstanden der sofort und binnen Zehntelsekunden zu gefallen weiß. Der urtypische Triple-Gitarrensound macht sofort klar, die Axtschwinger holen wieder alles aus ihren Instrumenten was nur irgend geht und auch die Drums sind gewohnt druckvoll und klingen kristallklar. Dazu noch der schon lange verschollene Bass Sound und da ist es wieder das prägnante metallische Geklacker von Steve Harris Fingeranschlag, das man von alten Maiden Alben gewohnt ist. Was uns das sagt? Nun wer die Truppe für sich aufgrund des sehr mauen Vorgängers abgeschrieben hat, hat die Rechnung nicht mit dem Wirten gemacht. Es ist einfach das beste Iron Maiden Album seit „Brave New World“ und wäre somit für mich eigentlich der legitime Nachfolger gewesen. Über die Verpackung, wie auch Geschmäcker lässt sich bekanntlich streiten und somit wenn man eher die bunten Cover liebt, sollte man sich vom dunklen Artwork nicht abschrecken lassen. Der Inhalt macht es aus und dieser ist so eine geile Mucke, sodass alle Metalanhänger wohl wieder in alle Himmelsrichtungen kreischen werden Iron Maiden, up the irons.
Fazit: Nun einfach nur Megageil was uns hier die Briten vorlegen. Wer hier als Iron Maiden Fan nicht zugreift oder gar was zu meckern hat wird mit Peitschenhieben auf die nackten Sohlen bestraft. Nein, Scherz, Iron Maiden ziehen hier wahrlich alle Register und lassen die alten Glanztaten nicht nur wieder hochleben, nein man steigert sich, wie auch den Hörer in einen Rausch. Wiedererkennungswert, Ohrwürmer und so weiter sind vorhanden.
Tracklist:
Disc 1
01. If Eternity Should Fail (Dickinson) 8:28
02. Speed Of Light (Smith/ Dickinson) 5:01
03. The Great Unknown (Smith/ Harris) 6:37
04. The Red And The Black (Harris) 13:33
05. When The River Runs Deep (Smith/ Harris) 5:52
06. The Book Of Souls (Gers/ Harris) 10:27
Disc 2
07. Death Or Glory (Smith/ Dickinson) 5:13
08. Shadows Of The Valley (Gers/ Harris) 7:32
09. Tears Of A Clown (Smith/ Harris) 4:59
10. The Man Of Sorrows (Murray/ Harris) 6:28
11. Empire Of The Clouds (Dickinson) 18:01
Besetzung:
Bruce Dickinson (voc)
Dave Murray (guit)
Adrian Smith (guit)
Janick Gers (guit)
Steve Harris (bass)
Nicko McBrain (drums)
Internet:
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Iron Maiden @ Last FM