Band: JOHNNY FIREBIRD
Titel: Finders Keepers Losers Weepers
Label: Ghost Town Noize
VÖ: 27.01.17
Genre: Rock
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Johnny Firebird aus Regensburg bestehen seit 2011 und stehen laut eigenen Angaben für astreinen Punkrock / Rock ’n‘ Roll und mitreißender Liveshow ein. Das nunmehr dritte Album nennt sich „Finders Keepers, Losers Weepers“ und in vielerlei Hinsicht nimmt man ihnen die eigene Einstufung sofort ab. Musikalisch orientiert man sich rotzfrech in den Bereichen der 70er, sowie 80er Rock ’n‘ Roll Ära und angrenzend klingt man richtiggehend unverbraucht. Kein Kommerz, kein breiten tauglicher Ausverkauf, vielmehr baut man auf jugendlichen Blut leckenden Sound und dieser kommt gekonnt ins Gehör. Bei vielen Gitarrenmelodien kommt oftmals sogar einiges aus dem Potpourri der NWOBHM Ära vor allem Angel Witch und Iron Maiden lassen hier recht freundlich grüßen. Gekonnte Melange die gekonnt ins Gehör geht.
Mit viel Raffinesse reichert bzw. würzt man das Konzept mit reichhaltigen Schöpfkellen der Punk Ära der Frühphase an. Dies macht einen ungeheuren Klang aus und mit viel Schwung und Feuer unterm Hinterm hechten die Regensburger gekonnt voran. Das Aufgrund des Rock ’n‘ Roll daneben etliches aus dem Lager von Michael Monroe oder auch Guns ‚n‘ Roses dabei ist, mag vorerst etwas wirr klingen, nichtsdestoweniger, erst einmal in den Gehörgang geraten machen diese Linien sehr viel Sinn. Diese sind abermals eine wesentliche Bereicherung im Sound dieser bayrischen Combo. Unbeschwert und mit vielen rotzfrechen Attacken galoppieren die Herrschaften voran und treiben es kunterbunt. Zwischen guten Partyrock Nummern, gibt es ebenfalls raue, leicht balladeske Erscheinungen. Vor allem bei „Love And Hate“ lässt man dies demgemäß Anlaufen, wenngleich es keine astreine Ballade ist.
Es zeugt von viel Einfallsreichtum, mit dem die bayrischen Burschen hier mit ihrem Hattrick ins Rennen gehen. Auf breiter Front wird ein unglaublich wohltuendes Konglomerat unters Volk gemischt. Schöne Soundpassagen prallen immer wiederum auf rauere Ecken und Kanten. Die Auswahl daraus wurde außerordentlich ausgewogen eingesetzt und so kommen die Songs nicht überpoliert ins Gehör. Obwohl man viel Rotzfreches als Soundgemisch vorträgt, klingt man nicht wie eine Vielzahl von jungen, aufstrebenden Punk Bands, denn diese bauen zusehend auf deutlich massentauglichere Soundelemente.
Es mag schon sein, dass Johnny Firebird eine Jungspundtruppe sind, sie verstehen es aber meiner Meinung nach ungemein toll, wie man klassische Elemente des Rock ’n‘ Roll, Rock, Punk, sowie einer Vielzahl von klassischen Heavy Metal vereint. Das Gebräu ist derb und mit viel ungestümen Gebolze bringt man die Bude ordentlich zum Beben.
Blitzschnell erspielt man sich die Gunst des geneigten Hörers und das macht einfach viel Laune und zeugt von einem Soundpotential wo sich andere durchwegs schnell in den Hintergrund stellen können.
Die Party-Ausstrahlung mag wohl wissentlich mehrheitlich im Vordergrund stehen, doch nur unbeschwert den Tag verstreichen zu lassen ist den Jungs zu wieder. Vielmehr zeugt man zusätzlich von der Soundqualität her, dass man es versteht ferner Alltagsthemen in die Songs einfließen lassen kann.
Fazit: Richtig unbeschwerter, frischer Rock ’n‘ Roll mit einer Vielzahl von Ergänzungen. Die Jungs wissen wie man die Hütte zum Brennen bringt.
Tracklist:
01. Finders Keepers 3:35
02. Feels Like Flying 3:29
03. 1001 Lies 2:53
04. Love And Hate 4:24
05. Devil In Me 2:44
06. Too Slow For Me 2:54
07. Little Liars 2:21
08. Where I Belong 3:24
09. No More 3:34
10. Losing You 4:04
11. Jesus 2.0 2:26
12. Overdue 3:10
13. Six Strings 3:14
Besetzung:
Schtifn J. (voc)
J.D. Stroy (guit)
Stich (guit)
Scx (bass)
H1 (drums)
Internet:
JOHNNY FIREBIRD Website