Band: JULIET’S NOT DEAD 🇬🇧
Titel: This World Is Ours
Label: TMR Records/Earache Digital Distribution
VÖ: 07/02/25
Genre: Modern Rock
JULIET’S NOT DEAD, eine moderne Rockband aus England, liefert mit ihrem neuesten Album »This World Is Ours« einen soliden, im Kontrast hierzu vorhersehbaren Sound. Diese Veröffentlichung zeigt das handwerkliche Können der Band, lässt den Hörer hingegen letztlich mit dem Wunsch nach mehr zurück.
Rockig-oszillierender Sound
Stevie Stokers Gesang ist die treibende Kraft des Albums und strahlt eine rohe Energie aus, die den rockigen Sound der Band ergänzt. Seine Gitarrenarbeit oszilliert zwischen melodischen Riffs und düsteren Powerchords, was den Stücken eine gewisse Dynamik verleiht. Dan Kings Gitarrenbeiträge verleihen dem Ganzen Struktur und Tiefe, indem sie komplizierte Soli einflechten, die ihre musikalische Synergie unterstreichen.
Die Rhythmusgruppe, bestehend aus dem Bassisten Niall Whittaker und dem Schlagzeuger Jack Corbett, bildet ein solides Rückgrat für das Album. Ihr Zusammenspiel sorgt für einen soliden Groove, allerdings gibt es im Gegensatz hierzu auf dem Album Momente, in denen sich ihr Spiel etwas formelhaft anfühlt und der Abenteuergeist fehlt, der das Material aufwerten könnte.
Klischees, die die Gesamtwirkung beeinträchtigen
Textlich geht es in »This World Is Ours« um bekannte Themen wie Rebellion, Ermächtigung und die Kämpfe des modernen Lebens. Während die aufrichtige Stimmung lobenswert ist, verfallen diverse Texte in Klischees, die die Gesamtwirkung beeinträchtigen. Die Hooks in vielen Tracks sind eingängig, indessen fühlt sich das Songwriting gelegentlich repetitiv an, was zu einem Gefühl der Vorhersehbarkeit führt.
Der Eröffnungstrack »Sinner or Saint?« gibt mit einem treibenden Gitarrenriff und einem introspektiven Text den Ton an und lädt den Hörer ein, sich mit der Dualität der menschlichen Erfahrung auseinanderzusetzen. Dieses Thema setzt sich in »Thrillseekers« fort, dass die Essenz der Jugend und das Streben nach Adrenalin einfängt und Stokers Stimmumfang und seine Fähigkeit, rohe Emotionen zu vermitteln, unter Beweis stellt.
Im weiteren Verlauf des Albums unterstreichen Tracks wie »Open Fire« und »Passing Ships« die Fähigkeit der Band, eingängige Refrains zu kreieren, auch wenn die Instrumentierung manchmal an ausgetretene Pfade des modernen Rock erinnert. »Notorious« ist ein energiegeladener Song, der heraussticht, während »Battle Scarred« einen ergreifenden Moment der Reflexion bietet und die Vielseitigkeit der Band unter Beweis stellt.
Uneinheitliche Qualität der Songs
Der größte Nachteil dieses Albums ist die uneinheitliche Qualität der Songs. Während einige Titel glänzen, wirken andere wie Füllmaterial. Diese Ungleichmäßigkeit könnte den Hörern das Gefühl geben, dass sie nicht das Beste von JULIET’S NOT DEAD bekommen. Songs wie »Double Life« und »Last One Standing« haben es schwer, sich abzuheben und folgen zu vorhersehbaren Formeln. Das vorletzte Stück »King & Queen« versucht eine größere Geschichte zu erzählen, wirkt aber im Vergleich zu den früheren Stücken einigermaßen flach.
Der Schlusstrack »Capsize« bringt eine zufriedenstellende Auflösung, indem er melodische Hooks mit einem ruhend-verträumten Anfangs-Tempo verbindet, lässt den Hörer derweil mit dem Wunsch nach halbwegs mehr Originalität zurück.
Angenehmes, wenngleich sicheres Album
»This World Is Ours« ein angenehmes, wenngleich sicheres Album von JULIET’S NOT DEAD ist. Sie zeigen ihre Stärken im eingängigen Songwriting und in der stimmigen Performance, wobei jedes Mitglied effektiv zum Gesamtsound beiträgt. Obwohl das Album keine neuen Wege innerhalb des Genres beschreitet, bietet es unterhaltsame Tracks für Fans des Stils. Mit diversen Verfeinerungen im Songwriting und der Erforschung ihres Sounds könnte sich die Band zu einer unverwechselbaren Kraft in der modernen Rockszene entwickeln. Für den Moment verdient dieses Album eine respektable 3 von 5 Punkten – eine solide, wenngleich unspektakuläre Leistung einer Band mit Potenzial.
Fazit: »This World Is Ours« JULIET’S NOT DEAD bietet eine respektable Mischung aus energiegeladenen Tracks und weniger fesselnden Momenten.
Tracklist
01. Sinner or Saint?
02. Thrillseekers
03. Open Fire
04. Battle Scarred
05. Notorious
06. Passing Ships
07. Double Life
08. Last One Standing
09. King & Queen 10. Capsize
Besetzung
Stevie Stoker – Vocals / Guitar
Dan King – Guitar / Vocals
Niall Whittaker – Bass / Vocals
Jack Corbett – Drums / Vocals