Kontrust – Second Hand Wonderland

Band: Kontrust
Titel: Second Hand Wonderland
Label: Napalm Records
VÖ: 2012
Genre: Crossover, Rock
Bewertung: 2,5/5
Written by: Chris Egger

Es ist schon irgendwie komisch: es gibt Bands aus dem eigenen Heimatland, die man trotz Gewinn eines einheimischen Musikpreises nicht kennt. Da muss erst ein Video auf Youtube gefunden werden, um auf die Idee zu kommen, dass wir durchaus interessante Acts am Start haben. So geschehen vor ca. 2 Jahren als die Amadeus Award Sieger Kontrust mit ihrem Album Time To Tango und dem Video vom Song Bomba relativ schnell bekannt wurden.

Nun im Jahr 2012 ist es jedoch für die Wiener Zeit, einen Nachfolger zum sehr erfolgreichen vorhin genannten Album zu präsentieren. Mit neuem Label Napalm Records im Rücken präsentiert man Second Hand Wonderland.

Gleich zu Beginn mögen sich bei Sock’n’Doll sicher einige fragen, ob man hier im falschen Film ist. Das Heidi-Intro schockiert aber nur kurz ehe es mit Rammstein-ähnlichen Gitarren und dem etwas eigenen Gesangsstil von Stefan weitergeht. Wenn man dann noch mit coolen Refrains aufwarten kann, die Sängerin Agata wirklich hervorragend von sich gibt denkt man sich eigentlich, dass man nichts falsch machen kann. Da aber zum Dancehall oder wie auch immer man den Stil von Stefan bezeichnen mag dann noch Hubert von Goisern grüßen lässt, denke ich mir schon, dass es einfach zu viel des guten in einem Song ist. Auch wenn man sich für andere Songs wie das folgende Falling oder auch Adrenaline immer wieder an Time To Tango erinnert, bleibt die doch sehr extreme Abwechslung in den Songs, die an komische Kinderlieder (der Titel Hocus Pocus sagt wohl eh schon alles) oder russische Volkslieder (Rasputin hat übrigens nichts mit Boney M zu tun) erinnern, eher hängen. Natürlich kommen auch diverse Parallelen zu Bands wie Guano Apes oder H-Blockx immer wieder vor, ein wenig Eigenständigkeit bleibt aber immer enthalten. Gerade in den Refrains zeigen die Wiener immer wieder gute Ideen, die jedoch durch den immer viel zu stark vertretenen, mit der Zeit nervenden, Gesang von Stefan die Songs doch nicht unbedingt zu Brüllern macht. Immer wieder poppige Parts (Teile in Bad Betrayer oder The Butterfly Defect) werden sicher bei einigen punkten, wenn man jedoch einen genialen Refrain wie bei Police durch irgendwelche Sprechgesänge, die eher zu Seeed passen, doch eher verunstaltet, stelle ich mir die Frage, ob nicht vielleicht manchmal weniger mehr ist. Instrumental lassen die Wiener zwar nichts anbrennen, der Sound ist auch wirklich druckvoll und nicht von schlechten Eltern, der Kontrast zwischen den beiden Sängern ist jedoch viel zu groß. Vielleicht wäre mehr Einsatz von Agata’s Stimme und das Zurückschrauben von Stefan etwas geeigneter gewesen.

Was bleibt also groß hängen? Auch wenn die Refrains im Vergleich zu Time To Tango sicher bessere Melodien enthalten und auch sicher massenkompatibler sind, nervt mit der Zeit einfach der Seeed bzw. Reggae- Gesang einfach. Viele Songs sind einfach zu kompliziert und haben viel zu viele Stile zusammen gepackt. Leider konnte Kontrust Time To Tango mit diesem Album nicht toppen.

Tracklist:

01. Sock ’n‘ Doll 4:09
02. Falling 3:18
03. Monkey Boy 3:32
04. U Say What 3:21
05. The Butterfly Defect 3:44
06. Rasputin 3:37
07. Bad Betrayer 3:16
08. Adrenalin 3:11
09. Hocus Pocus 3:44
10. Raise Me Up 3:18
11. Hey DJ! 3:50
12. Police 4:39

Besetzung:

Gregor (bass)
Roman (drums)
Stefan (voc)
Agata (voc)
Manuel (percussion)
Robert (guit)
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