LUCIFER’S CHILD – The Illuminant

cover artwork LUCIFER'S CHILD The Illuminant

Band: LUCIFER’S CHILD 🇬🇷
Titel: The Illuminant
Label: Agonia Records
VÖ: 28/03/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

4,5/5

Nach sieben Jahren Wartezeit und einigen Besetzungswechseln kehren LUCIFER’S CHILD mit ihrem dritten Album The Illuminant zurück. Ihr beeindruckendes Debüt The Wiccan und der Nachfolger The Order wurden von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert. Vor drei Jahren meldeten sie sich mit einer Split-CD (mit Mystifier) zurück und ließen bereits erahnen, dass sie an neuem Material arbeiten. Auf all diesen Veröffentlichungen zeigte sich ihre tiefe Verwurzelung im griechischen Black Metal.

Die Band wurde 2013 von George Emmanuel (ex-Necromantia, ex-Valet Parn, ex-Chaostar, ex-Rotting Christ (live)) und Stathis Ridis (Nightfall) gegründet. Obwohl George nie offizielles Mitglied von Rotting Christ war, prägte er ihren Sound als Produzent zahlreicher Alben und stand ihnen über viele Jahre live zur Seite. Mit seinem Erfahrungsschatz als Studiomusiker für unzählige Bands bringt er eine enorme musikalische Kompetenz in LUCIFER’S CHILD ein. Auch Sänger Marios Dupont (ex-Karma Violens) ist seit der Gründung dabei, während der technisch versierte Drummer Nick Vell (Chaostar, Descending, ex-Rafferty Rules) 2015 zur Band stieß und für die nötige Dynamik sorgt. Neu dabei ist Bassist Kostas Gerochristos (Decipher, ex-Warhammer), der das Line-up vervollständigt.

Das Album beginnt mit einer okkulten Note: rasende Drums, melodische Solos und markerschütternde Vocals.

Der Auftakt Antichrist schlägt sofort eine düstere Atmosphäre an. Unerbittliche Drums, majestätische Gitarrensolos und heisere Schreie, die blasphemische Texte hinausbrüllen. Begleitet von simplen, aber wirkungsvollen Riffs, wechselt der Song zur Mitte hin in einen ruhigeren, fast akustischen Abschnitt, bevor er erneut an Intensität gewinnt.

As Bestas greift die typischen Trademarks von LUCIFER’S CHILD auf: monotone, aggressive Riffs, geisterhafte Schreie und ein chorisch geschrienes Refrain. Das herausragende Gitarrensolo verleiht dem Song eine melancholische Note, während die technische Finesse für ein echtes Highlight sorgt.

Mit The Serpent And The Rod wird der energische Drive beibehalten. Peitschende Drums und verzweifelte Vocals treiben das Stück voran, bis in der Mitte ein mystischer Chorgesang einsetzt. Einfache, verzerrte Riffs dominieren, während die Leadgitarre mit hallenden Akzenten in den Vordergrund tritt. Durch sein temporeiches, intensives Klangbild zählt der Song zu den stärksten Momenten des Albums.

Düstere Vocals und eine rituelle Atmosphäre erzeugen eine bedrohliche Stimmung.

Ichor setzt mit gedrosseltem Tempo ein und vermittelt eine bedrückende, fast beschwörende Stimmung. Die Vocals pendeln zwischen gesprochenen und verzweifelten Passagen, während tremolierende Gitarren eine unterschwellige Spannung aufbauen. Trotz der minimalistischen Struktur transportiert der Song das typische südliche Black-Metal-Feeling mit einer fast sakralen Chorpassage.

Nach dem unheimlichen Ausklang von Ichor entfesselt Righteous Flama erneut pure Aggression. Sirrende Gitarren und eine druckvolle Rhythmussektion sorgen für ein unerbittliches Klanggewitter. Heulende Vocals, ein beschwörender, hymnischer Refrain und die rituelle Atmosphäre machen den Song zu einem weiteren Höhepunkt des Albums.

Das Album endet mit experimentellen Stücken, die okkulte und heidnische Einflüsse stärker in den Vordergrund rücken.

The Heavens Die bleibt kompromisslos hart, zeigt sich aber experimenteller als die vorherigen Stücke. Ständige Tempowechsel und eine komplexere Songstruktur sorgen für Abwechslung, während die bedrohliche Atmosphäre weiterhin dominiert.

Den Abschluss bildet And All Is Prelude, das wie eine okkulte Beschwörung wirkt. Ein finsterer, fast sakral anmutender Chor verleiht dem Song eine rituelle Note, während der Bass hier eine deutlich präsentere Rolle spielt. Musikalisch bewegen sich die letzten Stücke in einem freieren, unkonventionellen Rahmen, wodurch der anfänglich rohe, treibende Charakter des Albums einem düsteren, abgründigen Klangbild weicht.

The Illuminant überzeugt mit klarer, druckvoller Produktion und einem rohen Unterton.

Wie zu erwarten, präsentiert sich die Produktion äußerst klar und ausbalanciert – ein Markenzeichen von George Emmanuel, der sich nicht nur um das Songwriting, sondern auch um Mix und Mastering kümmerte. Das Klangbild bleibt roh genug, um die Black-Metal-Wurzeln nicht zu verwässern. Dennoch wirken einige abrupt endende Songs störend, fast wie ein technischer Patzer.

Textlich bleiben LUCIFER’S CHILD ihrem bisherigen Konzept treu. Satanismus, Mystik, Okkultismus und apokalyptische Themen dominieren das Album und entsprechen dem, was der Bandname bereits andeutet.

LUCIFER’S CHILD liefern intensiven Black Metal mit markanten Vocals, virtuosen Solos und unbarmherzigem Drumming.

Auffällige, unverwechselbare Vocals, technisch versierte Gitarrensolos und extrem präzises, rasendes Drumming prägen das Album. Es knüpft stilistisch an frühere Werke der Band an, festigt aber zugleich ihre Position innerhalb der griechischen Black-Metal-Szene. Zwar wurde etwas Melodik eingebüßt, doch die gewonnene Aggression verleiht The Illuminant eine noch größere Durchschlagskraft. Besonders Georges Gitarrenarbeit trägt dazu bei, LUCIFER’S CHILD als eigenständige Größe in der Szene zu etablieren.

Vergleiche mit anderen Größen des mediterranen Black Metals sind unvermeidlich. LUCIFER’S CHILD teilen sich mit Bands wie Rotting Christ, Yoth Iria und Varathron eine charakteristische klangliche Identität. Dennoch behalten sie ihre eigene Handschrift und interpretieren den Stil auf eine dynamischere, etwas kompromisslosere Weise.

Fazit: LUCIFER’S CHILD verkörpern den Geist des griechischen Black Metals mit einer Mischung aus ungestümer Intensität und fesselnder Melodik.

Tracklist

01. Antichrist
02. As Bestas
03. The Serpent And The Rod
04. Ichor
05. Righteous Flama
06. Curse
07. The Heavens Die
08. And All Is Prelude

Besetzung

George Emmanuel – Guitars
Marios Dupont – Vocals
Nick Vell – Drums
Kostas Gerochristos – Bass

Internet

LUCIFER’S CHILD – The Illuminant CD Review

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