Lynch Mob – Smoke And Mirrors

Band: Lynch Mob
Titel: Rebel
Label: Frontiers Records
VÖ: 2009
Genre: Hard Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Frontiers Records haben mit dem neuesten Streich von Lynch Mob ein weiteres Album für die Rockfraktion der alten Schule parat. Selbiges nennt sich „Smoke And Mirrors“ und wird pünktlich am 18.09.09 in den Regalen stehen. Somit ist der Monat September für Old School Rock Fans aller Sparten genau dass richtige Monat, um die hartersparte Kohle auszugeben. Oni Logan (voc), George Lynch (guit), Marco Mendoza (bass) und Scott Coogan (drums) sind aber nicht etwa ein billiger Aufguss, nein wer den ehemaligen Dokken Saitenhexer kennt weis, dass sein Name für allererste Rockgüte steht. Ein wenig Southernlastig hat man das Material ausgerichtet und somit sind wieder all jene gefragt die Rockgranaten mit amerikanischer Prägung lieben und schätzen.

Bedrohlich wirkt die Einleitung von „21st Century Man“ und gleich nach der Eröffnung rockt man ordentlich temporeich das Haus. Auch einige moderne Verzerrungen dürfen hier nicht fehlen und diese dezenten Beimischungen hat man kompakt mit alten Traditionen verbunden. Hier wechselt die Truppe zwischen groovigen und flotten shakenden Gefilden hin und her und versprüht dabei viel Laune. Einen gewissen Prozentsatz darf man hier getrost dem Frontmann zuschreiben, der eine sehr gute Rockröhre besitzt und sich hier quer durch den Rockbereich in vielen Facetten hindurch singt. Etwas ruhiger und auch Southern Rock lastiger wird es mit dem folgenden „Smoke And Mirrors“. Der sanfte Song ist zwar im ruhigen Bereich angesiedelt, jedoch als Ballade kann man ihn nicht wirklich abstempeln. Eher als ruhigeren Genusstrack, mit vielen Southern Rock Elementen angereichert startet die Truppe immer wieder öfters durch. Die sehr Soul und Chorlastigen Refrainparts sind eine weitere Bereicherung die zu begeistern wissen. Gute Mischung die man uns hier schmackhaft machen will. Stampfender geht es nun mit „Lucky Man“ weiter. Auch beschreitet man hier einige hymnische Ausflüge. Das Tempo wird aber auch hier wenig später deutlich gedrosselt und vom Tempo her weist man etliche Parallelen zum Vorgänger auf. Dennoch achten die Amis hier auf das gewisse Maß an Abwechslung und bescheren uns dabei einige progressive Spielereien die man dezent einzusetzen weis, um den Soundklang etwas zu erweitern. Pünktlich legt man mit „My Kind Of Healer“ etwas an Tempo hinzu, vollends tritt man zwar nicht das Pedal, aber dadurch sind einige funkige Einflüsse entstanden die man gut und mit etwas Bluesrock vermengt hat. Passable shakende Mixtur die hier aus den Boxen dröhnt und die einmal mehr satten Chorvocals machen hier ihr übriges. Eine satte Röhre ist nun mit „Time Keepers“ entstanden und das unterbreitet man uns gleich als Anfang. Viele experimentelle Spielereien im progressiven Bereich, verbindet man hier astrein mit klarem, klassischem Rockgesang. Glanzvolle Mixtur die man öfters flotter durchstarten lässt. Sehr stampfend, mit viel amerikanischem Rockherzblut serviert man uns nun in Form von „Revolution Heros“, bei dem man auch nicht zurück schreckt einige funkige, als auch bluesige Elemente einzusetzen. Guter, mit vielen Rockelementen gespickter Partyrocker den man sehr erdig durchdröhnen lässt. Auch das folgende „Let The Music Be Your Master“ hat einen sehr ähnlichen Gesamtrhythmus bekommen, wobei man aber hier etwas mehr auf Funk und Blues verzichtet und sich klarer – strukturierter präsentiert. Diese stampfende Rockröhre die man uns hier vorsetzt besticht vor allem durch viele Vocalwechsel und der Fronter beweist hier seine große Bandbreite im Gesang und bei den melancholischen Parts macht er Ozzy Osbourne gehörig Konkurrenz. Fröhlicher und klar strukturierter geht es mit „The Phacist“ weiter im Programm. Durchwegs hat man dem Song ein ordentlich, flottes Tempo zugesprochen, wobei man halt wie gewohnt etliche Nuancen immer wieder abbremst, um erneut durchzustarten. Viel Shaker Feeling versprüht man hier und auch etwas Partyrockcharakter weist diese Nummer auf, das weiß vor allem zu gefallen und man wird zum Abtanzen bestens animiert. Sehr bluesig, roh und ungeschliffen knallt man uns die Einleitung vor „Where Do You Sleep At Night“ vor den Bug. Dieses Feeling bzw. diese Elemente hat man hier gut auf einen Konsens gebracht und dadurch entstehen viele, leidende Attitüden, die eins ums andere mal etwas melancholisch wirken. Öfters unterbreitet man eine klarere Ausrichtung, diese überdeckt man dann aber nach etlichen Sekunden mit dem tiefgrauen, rauen Soundmantel und schafft dadurch eine sehr facettenreiche Mixtur. Mit „Madly Backwards“ schiebt man wieder eine Mischung aus modernen, funkigen und rauen Rockelementen nach. Sehr breitenmedientauglich was man uns hier mit flotterem Tempo vorsetzt. Auch ein gewisses düsteres Feeling darf dabei nicht fehlen und das präsentiert man uns quer durch den Gemüsegarten. Klarer rockend geht es mit deutlich gesteigertem Tempo bei „We Will Remain“ weiter. Gute Kopschüttelnummer im melodischen – klaren Bereich, die vor allem mir persönlich am besten gefällt. Der Fronter zeigt vor allem hier, dass er zu den ganz Großen im Rockgeschäft gehört und dies unterstreicht er mit seinem Einsatz bei dieser Nummer dick und rot. Flockiger, flotter Rocker der sich immer mehr zu meinem persönlichen Favoriten kristallisiert. Vor allem weil es sehr melodisch, mit viel Geschwindigkeit versehen wurde. „Before I Close My Eyes“ ist nun der reguläre Schluss des Albums und hier serviert man noch einen klaren, im balladesken Gewässer angesiedelten Track. Dennoch sollte man sich hüten hier zu entspannen, denn zu flott findet man hier die Weiterleitung vor, was den Song deutlich in die hymnenhafte Rockecke hebelt. Man versprüht viel Lauen und Spielfreude gleichermaßen und das steckt einen beim Zuhören an. Als Abschluss hat man noch den Bonustrack „Mansions In The Sky“ parat. Einen weiteren gefühlvollen Track serviert man uns hier zum Schluss, wobei man aber nicht durchwegs im ruhigen Eck verharrt sondern etliche Kohlen in den Kessel wirft, um das Tempo etwas zu starten.

Fazit: Lynch Mob servieren uns einmal mehr einen klassischen Rockhappen, den man mit vielen Arrangements und Soundideen gespickt hat. Das was man unterm Strich bekommt ist schöner, klassischer Old School Rock, mit vielen Variationen, aber auch bei dieser Truppe sind ältere Rockfans angesprochen. Junge Leute wird man wohl eher nicht mit dem Material ködern können.

Tracklist:

01. 21st Century Man 4:55
02. Smoke And Mirrors 5:00
03. Lucky Man 4:29
04. My Kind Of Healer 3:33
05. Time Keepers 6:54
06. Revolution Heros 4:01
07. Let The Music Be Your Master 6:19
08. The Phacist 4:10
09. Where Do You Sleep At Night 3:50
10. Madly Backwards 4:12
11. We Will Remain 4:37
12. Before I Close My Eyes 4:43
13. Mansions In The Sky (Bonus Track) 4:19

Besetzung:

Oni Logan (voc)
George Lynch (guit)
Marco Mendoza (bass)
Scott Coogan (drums)

Internet:

Lynch Mob @ Facebook

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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