MONZA – Der Tag an dem Berge aus dem Himmel wuchsen
Band: MONZA
Titel: Der Tag an dem Berge aus dem Himmel wuchsen
Label: Noisolution
VÖ: 15/02/2019
Genre: Alternative/Indie
Bewertung: 3,5/5
MONZA haben nichts mit dem Autodromo Nazionale zu tun, es handelt sich hier um eine bayrische, genauer gesagt deutschsprachige Rockgruppe aus München. Bevor die Lederfanatiker hier aufschreien, nein auch mit Fußball und den dazugehörigen, bei mir längst im Status einer Ballermanrocktruppe fungierenden Riege haben diese Herren nichts zu tun. Nicht mal ansatzweise könnte der Rezensent die Münchner mit diesen sinnlosen Barden auf eine Ebene gestellt werden.
„Der Tag an dem Berge aus dem Himmel wuchsen“ ist ein Albumtitel, welcher schon fasst, im Repertoire von einer NINA HAGEN zu finden wäre. Hier sind wir weitaus näher an der Wahrheit, als es der Leser glauben würde. Hört ein Kind der Wickie, Slime und Piper Generation in das Klangmaterial, dementsprechend entdeckt selbiges, dass die Bayern einen Sound aufgefangen haben, welcher in den 80ern als Hinweis und als Kampf gegen das Establishment verwendet wurde.
Seit Jahren wuselt das Trio unter dem Radar der Musik-Branche und legt nun ein beeindruckendes Debüt auf den Plattenteller. Dies strotzt geradeso von Elementen aus der No-Future-Generation, gewollt oder nebenbei entstanden ist völlig irrelevant. Heutzutage kommt das Gefühl immer mehr auf und zeugt, dass nicht alles Happy-Dappy ist, wie es uns so viele Medien unter die Nase reiben wollen. Zweifelsohne sind wir gewiss noch nicht am Ende, dennoch, wenngleich der eiserne Vorhang vor Jahren gefallen ist, bauen wir einen neuen auf. Unsichtbar, dagegen erkennbar und genau auf dies haben sich die Jungs mit ihrem Sound fokussiert.
Sie hebeln wie in der Zeitmaschine Soundelemente in die Jetztzeit, welche in den 80ern von einigen Bands aus dem Rock und Punk Sektor verwendet wurden. Diese reichhaltig angereichert mit einer satten Produktion werden alle Register gezogen. Für solche Unterfangen braucht es viel Zeit und zusätzlich sollte einem das Gefühl der No-Future-Generation ein Begriff sein. Bedeutet im Gegensatz dazu nicht, dass nicht jüngere Noise-Rock Fans hinzugewonnen werden können. Dies ist ein weiterer Bestandteil, der mit eingebaut wurde.
Eines haben die Münchner Bajuwaren gut drauf, einen Sound zu kreieren, welche ich bereits als fast tot glaubte. Dieser passt heutzutage neuerlich Zeitgemäßer in den Mittelpunkt gerückt und das rechne ich vom Ideenreichtum MONZA hoch an.
Fazit: Die Ketten, Fesseln und die unsichtbaren, eisernen Vorhänge durchbrechend wird hier Noise-Rock von einer musikalischen Zeitgeschichte zu etwas gänzlich Neuem.
Tracklist
01. Terraformer
02. Der Forscher
03. Nullraum
04. Daedalus
05. Lee Majors
06. Maschinengott
07. Der Tag an dem Berge aus dem Himmel wuchsen
Besetzung
Thorsten Kerl – Vocals/Bass
Felix Reek – Guitars
Hannes Drensler – drums/vocals