MOONSHADE – As We Set the Skies Ablaze
Band: MOONSHADE
Titel: As We Set the Skies Ablaze
Label: Selfrelease
VÖ: 22/07/22
Genre: Melodic Death Metal
MOONSHADE aus Porto existieren seit 2010 und haben längst einen guten Underground Status. Mit „Sun Dethroned“ (2018) wurden die Jungs über die portugiesischen Grenzen hinaus bekannter. Ihre Variation des Melodic Death Metal ist typisch für Bands aus dem Süden. Hierbei wird zu keinem Zeitpunkt die skandinavische Linie in den Vordergrund gerückt. Vielmehr fokussieren Bands aus diesem Bereich eher größere Vertreter a la MOONSPELL, ROTTING CHRIST und Konsorten. Wie eine Mischvariation aus beiden bekannten Bands klingen würde, offeriert das Fünfer-Gespann aus Porto. „As We Set the Skies Ablaze“ ist bereits nach zwei Jahren die Nachfolge des Debüts und hierbei kann der Leser sicher sein, die Herrschaften haben ihren Weg weiter forciert.
Fulminanter, ausgewogener Dunkel-Touch
Die melodischen, dunklen Linien reichen von Black/Dark und Death Metal, mit oftmals leichten epischen Einfädlungen. Für meinen Geschmack gut aussortiert, erfahrungsgemäß ist die Krux bei Bands dieses Kalibers, dass sie sich gerne mit überpolierten Produktionen den Druck wegnehmen lassen. Diese klingen fürwahr klatschend. Im Falle von MOONSHADE ist von alledem nichts auszumachen, dadurch haben die Jungs eine breite Variation drauf. Ausgewogen und angelehnt ist hierbei auch die Produktion und dies macht viel her.
Gute, frische Akzente im Melo-Death-Sound
Geprägt ist der Sound auf dem Zweitwerk von schweren Riffs und melodischen Elementen, welche mit viel Groove im Rücken daherkommen. Der druckvolle Drumsound verhilft der Mannschaft umso mehr für das Staub-aufwirbeln, welches in einen wahren Wirbelsturm mündet. Kein laues Lüftchen, eher im Gegenteil, die Portugiesen vollziehen Machtgewitter, welches mit vielen Hagelschlägen niederdonnert. Fulminante Melange aus Melodie und Härte, welche durch die Bank mit frischem Akzent den Sound aus dem Süden gekonnt forciert.
Abwechslung zwischen den Härteschlägen und die organisch klingenden Orchestrierungen
Etliche, vorangehend erwähnte epische Fragmente lassen den Grundsound merklich bombastischer erscheinen, denn Hauptfokus für dieses Werk wurde im Kontrast hierzu nicht gelegt. Es ist eine willkommene Abwechslung zwischen den Härteschlägen und die organisch klingenden Orchestrierungen passen wunderbar in den Sound dieser Melo-Death-Truppe. Der stete erhöhte Härtegrad wird nicht überstrapaziert und desgleichen hier offerieren die Musiker ihr technisches Verständnis für den Mischsound aus Melodie und Härte. Frontfaucher Ricardo Pereira konzentriert sich ganz auf sein blutdürstiges Growling und brüllt sich Gischt und Galle aus der Seele.
Der Sound ist unheimlich breit gefächert und emotional aufgeladen. Dies hält den Hörer bei Laune. Die Symbiose aus Härte und Melodie hat ihren Höhepunkt, beim leichte hymnischen „Artemis“. Ein zu Beginn Dark/Gothic lastiges Stück, welches sich immer mehr als Melodeath-Hymnen, mit leicht diabolischem Klang entpuppt. Die Spannung wird gekonnt gehalten und zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl als würde sich Langeweile einschleichen oder es klingt ein Song schon woanders gehört.
MOONSHADE haben die Nase vorn
Aufgrund der klanglichen Gegebenheiten hat „As We Set the Skies Ablaze“ das gewisse Etwas, welches in meinen Augen im Vergleich zu anderen Melodic Death Metal Kapellen die Nase vorn hat. Frische Momente, enorme Innovation und der leichte exotisch-südliche Pathos machen die Jungs zur Speerspitze aus dem Süden Europas.
Fazit: „As We Set the Skies Ablaze“ von MOONSHADE ist ein Dark/Melodic Death Metal Meisterwerk, das fürwahr überzeugt.
Tracklist
01. Epitaph
02. Valley Of Dying Stars
03. Blood Of The Titans
04. The Shadows Of My Dissent
05. Artemis feat. Sandra Oliveira
06. The Antagonist feat. Sofia Beco
07. As We Set The Skies Ablaze
08. Everlasting Horizons
09. A Treatise Of Human Nature feat. Sandra Oliveira
Besetzung
Ricardo Pereira – Vocals
Pedro Quelhas – Guitar
Nuno Barbosa – Bass
Fernando Maia – Drums
Luís Dias – Guitar