Morgul Blade – Fell Sorcery Abounds

Morgul Blade – Fell Sorcery Abounds

Morgul Blade - fell sorcery abounds - album cover

Band: Morgul Blade
Titel: Fell Sorcery Abounds
Label: No Remorse Records
VÖ: 26. November 2021
Genre: Epic/Black/Heavy Metal

Bewertung:

3,5/5

Nach einer EP vor drei Jahren, die im Underground etwas Staub aufwirbelte, präsentiert man uns nun das Debüt der aus Philadelphia stammenden Formation.

Staubschicht anstatt großer Wirbel

Und ganz ehrlich, FELL SORCERY ABOUNDS zieht mich runter. Nicht, weil es schlecht ist, sondern weil ich anhand solcher Scheiben merke, das ich alt werde. Ich kann dieses Werk nicht wirklich abfeiern, denn in meinem Alter wirbelt man den Staub nicht mehr mit auf, man wischt ihn weg.

Und unter der Staubschicht findet man in diesem Fall eine Menge Dinge, die man geradezu vergöttert, jedoch in seinen einunddreißig Jahren Metalkonsum schon oft, und auch oft genauso, ganz selten sogar besser gehört hat.

Stampfender Rhythmus mit Schwarzwurzelgesang

The Morgul Blade erinnert an mit seinem stampfenden Rhythmus und dem Schwarzwurzelgesang an Megiddo und durch die Hinzunahme klassischer Metalharmonien an Countess, diese beiden wiederum sind Jünger von Bathory, genauso wie MORGUL BLADE.

Denn A Last Waltz Of Gevaudan ist ebenfalls gutes Bathory-Copypaste, bei dem man im letzten Viertel mit dem Einsatz wirklich großartigen Klargesangs und einer leichten Kurskorrektur Richtung Warlord für einen „Aha-Moment“ sorgt.

Einen weiteren gibt es auch im folgenden In the Grip Of The Dark Lord bei den Mithotyn-Chören und den dazugehörigen klirrenden Gitarren, die der zweiten Black Metal -Welle entlehnt sind. Das ist alles wirklich stark in Szene gesetzt, aber zu offensichtlich abgekupfert. Ein Eindruck, der Bestand hat:

Sons Of The Night und The Five Will Ride At Dawn sind zu neunzig Prozent Brimstone, dessen Refernzwerk in Sachen Melodic Death/Power Metal Carving A Crimson Career jeder kennen sollte. Der restliche Prozentsatz erinnert je nach Gemütslage etwas an Manowar, Possessed Steel oder Eternal Champion mit einem Hang zu Unto Others, Idle Hands, Chalice und so weiter.

Das fabelhafte The Beacons Must Be Lit! hingegen klingt, als würden die Illegal Bodies einen auf Manowar machen, während man im letzten Stück noch einmal alle Referenzen reinpackt.

FELL SORCERY ABOUNDS beinhaltet also kurzweilige achtunddreißig Minuten, in denen man an viele Kapellen denkt, jedoch nicht an MORGUL BLADE. Wohlgemerkt fehlt es dem Quartett nicht an Klasse, sondern an Profil!

Alte Schinken rotieren besser

Statt dieses sehr gute Werk nochmals hören zu wollen, verstärkt sich bei mir mit fortschreitender Spielzeit eher der Drang, unbedingt mal wieder die alten Schinken rotieren lassen zu müssen.
Wer BATHORY in der Mittelphase und MANOWAR in ihrer Frühphase vergöttert oder Bands wie ATLANTEAN KODEX und ETERNAL CHAMPION verehrt und weniger Staub wischt als ich, sollte hier mal rein hören.

Tracklist

01. He Who Sits Upon The Black Throne Of Angmar / The Morgul Blade
02. A Last Waltz Of Gevaudan
03. In the Grip Of The Dark Lord
04. Sons Of The Night
05. Oak In The Mist

 

06. The Five Will Ride At Dawn
07. The Beacons Must Be Lit!
08. Blood Has Been Spilled This Night
09. Fell Sorcery Abounds

 

Besetzung

Klauf – Gitarre, Gesang, Synthesizer
Jep – Führungsgitarre, Synthesizer
Dan JP – Gesang, Bassgitarre
Will Spectre – Schlagzeug, Synthesizer

 

Internet

Morgul Blade – Fell Sorcery Abounds CD Review

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