Mystic Prophecy – Metal Division
MYSTIC PROPHECY sind mir erst 2017 im Rahmen der Rezension ihres Cover-Albums „Monuments Uncovered“ wieder ins Gedächtnis gerückt. Dabei hat die Band seit nunmehr 20 Jahren regelmäßig stabiles Handwerk vorgelegt, und ist so gewissermaßen zu einer Konstante in der Szene geworden.
Hervorstechende Merkmale des Bandsounds sind nach wie vor das eingängige Songwriting und der in mittleren Tonlagen liegende Gesang. Letzteres ist vor allem ein Bonus für Leute, die mit den hohen Tonlagen typischer Power Metal-Sänger so ihre Probleme haben. Der Härtegrad war bei der Truppe, im Vergleich zu vielen europäischen Power Metal Bands, ebenso immer erkennbar höher.
Auch „Metal Division“ gründet auf dieser stabilen Basis. Zudem ist die eher modern-druckvolle Produktion, die ich normalerweise weniger leiden kann, bei MYSTIC PROPHECY durchaus passend und betont die Vorzüge der Band. Trotzdem reicht es bei den durchaus runden Nummern der Deutschen auch dieses Mal nicht so ganz für einen Begeisterungssturm meinerseits – es fehlt wie schon in der Vergangenheit das berühmte gewisse Etwas.
Die Propheten heben sich zu wenig vom Groß der Heavy/Power-Bands ab, die ich mir monatlich zu Gemüte führen darf. Gelegentliche Ausbrüche in höhere Härtegrade („Die With The Hammer“) funktionieren für mich auch nicht so richtig.
So bleibt für mich am Ende die „Metal Division“ ein handelsübliches Genre-Album, das den Veröffentlichungsdurchschnitt aber in puncto Songqualität deutlich übertrifft: Besagter Durchschnitt würde für Songs wie etwa „Eye To Eye“ oder „Mirror Of A Broken Heart“ (starke Semi-Power-Schnulze) wahrscheinlich töten. „Victory Is Mine“ könnte gar ein kleiner Hit sein, dem leider hier und da moderne Thrash-Elemente reingezwungen wurden.
Für Einsteiger oder Querbeet-Metaller ist das Album wahrscheinlich eine gelungene powermetallische Abwechslung, da fast alles vermieden wird, was Deather/Thrasher & Co so am Genre auszusetzen haben. Für eingefleischte Fans des traditionellen Metalls jeglicher Schattierung gibt es allerdings zuviel Klassiker und Konkurrenz aus Kanada und Schweden, gegen die „Metal Division“ nicht anstinken kann.
Tracklist
01. Metal Division
02. Eye To Eye
03. Hail To The King
04. Here Comes The Winter
05. Curse Of The Slayer
06. Dracula
07. Together We Fall
08. Die With The Hammer
09. Reincarnation
10. Mirror Of A Broken Heart
11. Victory Is Mine
Besetzung
Roberto Dimitri Liapakis (Vocals)
Markus Pohl (Guitar)
Evan K (Guitar)
Joey Roxx (Bass)
Hanno Kerstan (Drums)