Band: NIGHT RANGER
Titel: Don’t Let Up
Label: Frontiers Music s.r.l.
VÖ: 24.03.17
Genre: Melodic Hard Rock/AOR
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Wenn ich den Bandnamen NIGHT RANGER höre, muss ich zwangsläufig immer schmunzeln. Als großer American Dad Fan erinnere ich mich dann sofort an die Situation bei der Straßensperre. Ok „Sister Christian“ ist möglicherweise der größte Hit dieser Rocktruppe, dennoch sollte man die Formation nicht bloß auf diesen Track herabbrechen. Mit „Don’t Let Up“ legen die Jungs wieder nach und da fragt man sich, ob der Zahn der Zeit wohl an ihnen genagt hat. Diese Frage kann man sofort mit nein beantworten. Nach wie vor rocken die Jungs flockig aus den Boxen, wenn auch hauptsächlich für DIE HARD FANS und traditionelle Rockfans. Beeindruckend ist die Arbeit, denn obwohl man das 35-jährige Band bestehen feiert, hat man noch nichts am Charme bzw. Spirit verloren. Nach wie vor rocken die Jungs auf Teufel komm raus wie eine Jungspundtruppe.
Anhänger der Band werden gleich frohlocken da das nunmehr zwölfte Album hat all das intus, was man an der Truppe schätzt. Freche Rocknummern, kernige Hard Rock Attitüden und ein enormes Melodie-Potential, welches oftmals bei einigen Nummern außerordentlich Hit verdächtig geschwängert ins Gehör rauscht. Dieses Potpourri wurde erneut gut vermischt und viele Ohrwurmcharaktere bohren sich in die Lauschlappen und hinterlassen einen langanhaltenden, bleibenden Eindruck. Freilich versucht sich die Truppe desgleichen an dem Konzept halbwegs moderner zu klingen und dies wird zwar die alteingesessenen Fans einigermaßen verstören, allerdings serviert man dies nur hauchzart und somit dürfte man als gealterter NIGHT RANGER Fan keine sonderlichen Probleme mit diesen Einfädlungen haben.
Die reichhaltig gestreuten, musikalischen Elemente zwischen eingängigen Melodien, Double-Gitarren-Harmonien (vor allem bei den schroffen Songs), zerreißenden Leads treiben ordentlich voran und bieten innerhalb des bereits bekannten Konzept viel Abwechslung. NIGHT RANGER wären nicht NIGHT RANGER, wenn man dieses Gemisch nicht noch mit prunkvollen Refrains und etwas süßen Gesangs-Harmonien anreichern würde. Dies ist hier abermals der Fall und so kommen die Nummern ausnehmend smart, mal mehr, mal weniger Groovig aus den Boxen. Schönes Wechselkonzept das der Truppe und seinen Verehrern allemal gerecht wird.
Im Klartext heißt dies, dass die elf neuen Stücke nahezu ausnahmslos melodisch und mit vielen massentauglichen Fragmenten im Rock verarbeitet dargeboten werden. Der sehr eingängig und melodiöse Klang ist fraglos beste Hintergrundmusik für jeden Hard Rocker der alten Schule. Das Rock-Diktum wird ordentlich geschwungen und hat eine einschlagende Kraft und somit darf man sich durchwegs begeistert von dem neuen Material San Francisco Classic Rocker zeigen.
Fazit: So lässt sich ein 35-jähriges Bestehen wahrlich feiern. Feinster Classic Rock mit vielen guten Arrangements und hauchzarten Neuerungen!
Tracklist:
01. Somehow Someway
02. Running Out Of Time
03. Truth
04. Don’t Let Up
05. Won’t Be Your Fool Again
06. Say What You Want
07. We Can Work It Out
08. Comfort Me
09. Jamie
10. Nothing Left Of Yesterday
Besetzung:
Jack Blades (bass & voc)
Kelly Keagy (drums & voc)
Brad Gillis (guit)
Eric Levy (keys)
Keri Kelli (guit)
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