Band: Nightmare
Titel: Insurrection
Label: AFM Records
VÖ: 2009
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Ein dreißigjähriges Bandjubiläum gilt es im September zu Feiern. Nicht etwa ein Act aus den typisch von Metal Bands beheimateten Staaten. Nein die aus Frankreich stammenden Nightmare haben nun einen runden Geburtstag zu feiern. Seit 1979 werken sie an ihrem Power Metal, kein Album der Truppe das sich in meinem Besitz befindet ist schlecht, eher im Gegenteil, die Franzmänner stachen immer wieder sehr wegweisend hervor. Leider konnten sie nie so recht im restlichen Europa Fuß fassen und so blieben ihre Silberlinge immer eher ein Geheimtipp. Dies soll sich am 11.09.09 via AFM Records ändern, denn pünktlich zum Jubiläum stehen Jo Amore (voc), Franck Milleliri (guit), JC Jess (guit), Yves Campion (bass) und David Amore (drums) auf der Matte mit ihrem neuesten Machwerk „Insurrection“, nun denn Heavy Birthday Boys.
Die Geburtstagsfeier wird recht beachtlich mit dem Bombaststampfer „Eternal Winter“ eröffnet. Gute, wuchtige Beats knallt man uns vor den Latz und dabei spielt man sich mit etlichen symphonischen Arrangements die man ganz dezent und passend mit dem restlichen Sound vermengt. So haben die Jungs zu Beginn des Albums ihre eigene Hymne gepackt und ein leichtes Lächeln zaubert man mir ins Gesicht, denn welch ein Wunder man könnte fast meinen es handle sich hier um einen Brainstorm Track, was auch am ähnlichen Organ des Fronters von Nightmare liegt. Wuchtiger und monumentaler kann man eine Scheibe nicht eröffnen. Knackiger und speediger schiebt man uns nun „The Gospel Of Judas“ in den Rachen, welcher ein Nackenbrecher par Excellence geworden ist. Vor allem der Saitenhexer zaubert sich hier so manches Death Metal Riff aus dem Hut. Doch auch so wurde dem Song ein sehr düsterer Touch verpasst. Steht dem Track recht gut und bei den flotten Parts kann man seine Nackenmuskulatur ordentlich strapazieren. Recht harter Brocken für eine Power Metal Nummer, was auch an so manchen dreckigen Shouts des Vocalisten liegt, der so sein breit gefächertes Organ bestens präsentieren kann. Recht flott geht es auch bei „Insurrection“ zu. Weiterhin steuert man speedige Gewässer an, auch wenn man deutlich klarer zu Werke geht wie beim Vorgänger. Zwar kommen immer wieder kurze Korrekturen in den düsteren Bereich vor, wobei aber der fröhliche Sound etwas mehr die Oberhand gewonnen hat. Schöner speediger Kracher der einmal mehr zum Bangen bestens geeignet ist. Viel teutonisch – melodischer Mittachtziger Sound bläst uns beim folgenden „Legions Of The Rising Sun“ ins Gesicht. Recht hymnisch wurden hier die Refrain Passagen ausgestattet, was die Nummer nach den krachenden Wegbereitern von vorhin etwas monumentaler erscheinen lässt. Düster und schaurig wird nun „Three Miles Island“ eingeläutet. Sanftes Spiel wird hier von einigen experimentellen Soundfragmenten untermalt bzw. begleitet. Dadurch und vor allem durch die Spracheinlagen kommt etwas Endzeitstimmung a la Resident Evil auf. Wie ein Bombeneinschlag startet der Track aber nach etwa einer Minute unter Ohrenbetäubenden Sirenengeheul durch. Hell Fucking Yeah hier ist die Bangerfraktion wieder ordentlich gefragt. Denn das durchwegs flotte Stück ist bestens für diese Schar zu recht geschnitzt. Als reinen Nackenbrecher sollte man das Werk nicht abtun, denn man hat etliche Erweiterungen eingebaut und so bietet man 08:43 lang viele Wechsel und Korrekturen, bevor man wieder zum flotten Gesamtsound zurück findet. Passabler Opus den man hier an diesen Teil des Albums gestellt hat. Roh und ungeschliffen, mit viel sägendem, – speedigem Riffgewitter schiebt man gleich im besten Priest Style „Mirrors Of Damnation“ nach. Der Fronter beweist hier bei den höheren Passagen dass er auch in diesen durchaus kräftig überzeugen kann. Schöne galoppierende Momente werden immer wieder kurzzeitig abgebremst oder auch flotter durchgestartet und man beweist auch ab der Hälfte des Albums das man nicht einfallslos wird und Neuerungen zu bieten hat. Im melodischen Bretterstyle rattert nun „Decameron“ aus den Boxen. Sägendes Spiel gibt sich hier immer wieder versöhnlich mit düsteren, als auch melodischen Ergänzungen die Hand. Gute Mixtur die man hier passend eingestanzt hat. Der absolute Wahnsinn sind die satten Refrain Gesänge die eins ums andere mal etwas Chorlastig durch die Speaker dröhnen. Schön sanft, mit lieblichem Spiel wird nun „Target For Revenge“ eröffnet. Auch gesanglich zeigt man sich im Gesamten sehr lieblich – balladesk. Erst ab etwa einer Minute entpuppt sich aus dem balladesken Kokon, dass es sich hier um ein weiteres, monumentales Opusstück im besänftigenden Midtempogewässer handelt. Etwas knackiger dröhnt nun die Weiterführung mit „Cosa Nostra (Part I- The Light)“. Flotter wird hier in die Saiten gegriffen und nur beim chorlastigen Refrainteil kommt wieder etwas monumentales Feeling auf. Der Gesamtsound der Nummer verbleibt aber beim Beginn gebahnten Pfad und der wird eben nur in den Refrain Passagen kurzzeitig verlassen. Sehr Iron Maiden lastig ist der Beginn vom verabschiedenden Stück „Angels Of Glass“ geworden. Tolle Melodielinien seitens der Axt Fraktion verschönern hier die Eröffnung, bevor es wieder deutlich monumentaler weiter geht. Brainstorm Parallelen lassen auch hier grüßen und durch diese Soundeinfälle verabschiedet man sich amtlich von seiner Fangemeinde.
Fazit: Mit diesem Album haben sich die Franzosen selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht, denn ihr Hammerwerk darf auf keinen Fall in einer Power Metal Sammlung fehlen. Freunde von Helloween (Andi Derris Ära), Brainstorm und Konsorten sollten sich schon mal in die Startlöcher begeben um sich das Teil zu krallen. HEAVY BIRTHDAY du französisches Power Metal Flaggschiff Namens NIGHTMARE.
Tracklist:
01. Eternal Winter 5:09
02. The Gospel Of Judas 4:14
03. Insurrection 4:55
04. Legions Of The Rising Sun 5:01
05. Three Miles Island 8:43
06. Mirrors Of Damnation 5:25
07. Decameron 4:50
08. Target For Revenge 6:20
09. Cosa Nostra (Part I- The Light) 5:20
10. Angels Of Glass 4:19
Besetzung:
Jo Amore (voc)
Franck Milleliri (guit)
JC Jess (guit)
Yves Campion (bass)
David Amore (drums)
Internet:
Nightmare Website
Nightmare @ MySpace
Nightmare @ Reverbnation