NITE – Cult of the Serpent Sun

cover artwork nite cult of the serpent sun

Band: NITE 🇩🇪
Titel: Cult of the Serpent Sun
Label: Season Of Mist
VÖ: 14/03/25
Genre: Blackened Heavy Metal

Bewertung:

4/5

NITE treten mit ihrem neuesten Werk, »Cult of the Serpent Sun«, aus dem Schatten hervor. Es ist ein frischer Einstieg in das Reich des Blackened-Heavy-Metal, der die Stellung der Band in der Szene fest etabliert. Die aus Deutschland stammende und 2018 gegründete Band verbindet auf geschickte Weise die rohe Intensität des Black-Metals mit den melodischen Untertönen des Heavy-Metals und schafft so einen fesselnden Sound, der sich durch die gesamte Veröffentlichung zieht.

Tief in die Gefilde des Blackened-Heavy-Metal

Mit dem Titeltrack wird der Reigen eröffnet. Dieser besticht mit eindringlichen Harmonien, die mit wilden Riffs verwoben sind. Van Labrakis’ Gesang oszilliert zwischen rauem Kreischen und kraftvollen Cleans und verkörpert die emotionale Tiefe, die das Album durchschreitet. Die Doppelgitarrenarbeit von Labrakis und Scott Hoffman hält den Schwung am Leben und verbindet eindringliche Melodien mit rasanten Soli, die Bilder von alten Riten und kosmischen Schlachten hervorrufen.

»Skull« folgt mit einem ansteckenden Groove und tuckernden Riffs, die zum Headbangen wie geschaffen sind. Die Rhythmusgruppe, angetrieben von Avinash Mitturs pulsierenden Basslines und Patrick Crawfords unerbittlichem Schlagzeugspiel, verankert den Track und lässt gleichzeitig Raum für atmosphärische Momente, die die Blackened-Einflüsse der Band widerspiegeln.

Die Rhythmusgruppe, bestehend aus Avinash Mittur am Bass und Patrick Crawford am Schlagzeug, verdient besondere Erwähnung. Mitturs Basslinien sind sowohl melodisch als auch druckvoll und verleihen den rasanten Tracks Tiefe, während sie gleichzeitig ein solides Fundament für die chaotische Energie bilden, die den Sound der Band ausmacht. Crawfords Schlagzeugspiel ist unerbittlich und pendelt zwischen stampfenden Blastbeats und nachdenklichen Fills, die das emotionale Gewicht einiger Stücke verstärken.

Ansteckender Groove und tuckernde Riffs

»Crow (Fear The Night)« ist ein introspektiver Song, der die leichtere, aber ebenso eindringliche Seite der Band zeigt. Der Text befasst sich mit Themen wie existenzieller Angst und Widerstandsfähigkeit und malt eine Klanglandschaft, die einen tiefen Eindruck hinterlässt. Der melancholisch-epische Ton steht in bemerkenswertem Kontrast zu der robusten Klanglandschaft und macht es zu einem emotionalen Höhepunkt. Dieses Stück erinnert an eine Melange aus BATHORY meets VENOM. Aufgrund der musikalischen Hommage ist dieser Song mein persönlicher Höhepunkt auf dem Album.

Mit »The Mystic« wenden sich NITE der Erforschung mystischer Themen zu und vermischt traditionelle Metal-Elemente mit einem ätherischen Touch. Der Track baut Komplexität auf und gipfelt in einem fesselnden Höhepunkt, der den Hörer nach mehr verlangen lässt. Die nahtlosen Übergänge zwischen aggressiven und melodischen Passagen zeigen die Fähigkeit der Band, innovativ zu sein und gleichzeitig in der Tradition des Heavy Metal zu bleiben.

Textlich taucht »Cult of the Serpent Sun« in dunkle, esoterische Themen ein und erforscht die Schnittmenge von Mystik, Spiritualität und dem menschlichen Dasein. Der Titeltrack dient als Mikrokosmos für die thematische Tiefe des Albums, indem er rituelle Bilder und uralte Symbolik durch eine lyrische Linse erforscht, die den Hörer dazu einlädt, über die Mysterien der Existenz nachzudenken.

Ausgefeilter und doch roher Sound

Produziert unter der fachkundigen Anleitung von Labrakis selbst, bietet das Album einen ausgefeilten und doch rohen Sound, der die Intensität von NITEs Performance durchscheinen lässt, ohne die Markenzeichen des Genres zu opfern. Die Abmischung ist sehr ausgewogen und stellt sicher, dass jedes Instrument deutlich hörbar ist, während die für Blackened-Metal charakteristische Schärfe erhalten bleibt.

Im weiteren Verlauf des Albums zeigen »The Last Blade« und »Carry On« eine Rückkehr zu den härteren Wurzeln und vereinen unerbittliches Tempo mit vertrackter Gitarrenarbeit. Die Produktion ist knackig, behält darüber hinaus eine raue Kante bei, was deutlich macht, dass NITE zwar gewachsen sind, dagegen dennoch fest mit ihrem Metal-Erbe verbunden bleiben.

Überzeugende Fähigkeit im Bereich beider Genres

Tracks wie »Tarmut« bringen eklektische Einflüsse ein und enthalten Elemente, die eine Stammesatmosphäre heraufbeschwören; diese Vielfalt macht das Album nur noch attraktiver. Der Schlusstrack »Winds of Sokar« dient als passender Abschied und fasst die Reise, die man während des Albums erlebt hat, mit einem grandiosen Arrangement zusammen, das im Klangäther verblasst.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass der dritte Langstreich der Deutschen die Entwicklung der Band als Musiker und Songschreiber zeigt. Es überzeugt die Fähigkeit, die Düsternis des Black-Metal mit der Erhabenheit des Heavy Metal zu vereinen. Aufgrund dessen haben die Jungs ein Erlebnis geschaffen, das sowohl die Sinne anspricht und zeitgleich zum Nachdenken anregt. Dieses Album ist ein Muss für Fans des Genres und ein Beweis für die Position von NITE in der Heavy-Metal-Landschaft. Während wir der Veröffentlichung des Albums entgegenfiebern, ist es klar, dass NITE bereit sind, mit dieser kraftvollen Sammlung von Tracks einen bedeutenden Eindruck zu hinterlassen.

Fazit: »Cult of the Serpent Sun« ist eine formidable Veröffentlichung, die NITEs Platz in der Blackened-Heavy-Metal-Szene festigt.

Tracklist

01. Cult of the Serpent Sun
02. Skull
03. Crow (Fear The Night)
04. The Mystic
05. The Last Blade
06. Carry On
07. Tarmut
08. Winds of Sokar

 

Besetzung

Van Labrakis – Guitar/Vocals
Scott Hoffman – Guitar
Avinash Mittur – Bass
Patrick Crawford – Drums

 

Internet

NITE – Cult of the Serpent Sun CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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