NYDVIND kehren mit ihrem mit Spannung erwarteten Album »Tetramental II – Telluria« zurück. Es verspricht, die natürlichen und mystischen Themen, die ihren Sound prägen, weiter zu erforschen. Aufbauend auf dem atmosphärischen und fesselnden Fundament ihrer vorherigen Werke bietet dieses Album den Hörern ein düstereres, komplexeres Geflecht aus Pagan- und Black-Metal-Elementen.
Reichhaltige Instrumentierung
»Tetramental II – Telluria« besticht von Beginn an durch seine reichhaltige Instrumentierung, ein wahrer Beweis für die Synergie der Bandmitglieder. Richard Loudins einzigartiger Gesangsstil sorgt für eine eindringliche und zugleich kraftvolle Präsenz und changiert mühelos zwischen melodischem, klarem Gesang und wilden Growls, die den Erzählfluss jedes Tracks meisterhaft beherrschen.
»Telluria«, ein Track, der mit seinem atmosphärischen Intro sofort fesselt und ätherische Melodien mit aggressiven Riffs verbindet läutet den Reigen ein. Richard Loudins Gesang reicht von eindringlicher Melodie bis zu wilden Growls und fängt die Essenz des lyrischen Themas perfekt ein. Die Instrumentierung ist komplex, wobei Nesh durch seinen Tieftöner eine faszinierende Ebene hinzufügt, die die heidnische Ästhetik verstärkt und sich mit dem unerbittlichen Gitarrenspiel von Geoffroy Lacarrière verbindet.
Gekonnte Dynamik
»Thanetian Sublimity« zeigt die gekonnte Dynamik der Band und wechselt von ruhigen Passagen zu intensiven, harten Abschnitten. Die Mischung aus traditionellen Instrumenten und Metal ist makellos umgesetzt und schafft ein einzigartiges Hörerlebnis, das sowohl eindringlich als desgleichen erhebend ist.
Neshs Spiel an Bass und Bouzouki verleiht dem Ganzen eine beschwörende Note und führt ein ausgeprägtes Folk-Element ein, das sich nahtlos in das aggressive Geflecht der Black-Metal-Riffs einfügt. Die Bouzouki, in diesem Genre oft unterbewertet, verleiht dem Album eine unerwartete Energie, die die kompositorische Tiefe bereichert und die heidnische Essenz verstärkt.
»Heart Of The Woods Part II« baut auf der Auseinandersetzung der Band mit der Natur als mächtiger Kraft auf und spiegelt ihre Schönheit und Gefahr durch kontrastierende musikalische Motive wider. Das Tempo ist bewusst bemessen, sodass der Hörer die emotionale Tiefe der Texte und der Instrumentierung voll und ganz genießen kann.
Düstere und eindringliche Soundausrichtung
»Ebony Sanctum« schlägt eine düsterere Richtung ein und verbindet eindringliche Gesänge und aufwendige Arrangements, die ein Gefühl von Mysterium und Vorahnung hervorrufen. Der Track erinnert eindringlich an die Dualität der Natur – heilig und tückisch zugleich.
Geoffroy Lacarrières Gitarrenspiel ist schlichtweg atemberaubend. Seine Fähigkeit, Melodik und Dissonanz zu verbinden, führt zu komplexen Soli und Riffs, die sämtliche Tracks hypnotisch anziehen. Von schwebenden Leads bis zu überwältigenden Rhythmen tragen die Gitarrenorchestrierungen zu einer weitläufigen Klanglandschaft bei.
Thematisch beschäftigt sich »Tetramental II – Telluria« mit Konzepten von Natur, Mythologie und spirituellem Erwachen. Die Texte zeugen von tiefer Ehrfurcht vor der Erde und ihren uralten Geschichten. Die Hörer erwartet eine Reise durch Landschaften – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn – mit lebendigen Bildern, die sie in eine Welt voller Mystik und Folklore entführen.
Das Album wurde famos produziert und besticht durch einen klaren und zugleich erdigen Sound, der die Komplexität der Arrangements optimal zur Geltung bringt. Jedes Instrument erhält Raum zum Atmen, und die Produktion unterstreicht die emotionale Tiefe der Musik, ohne die typische, rohe Intensität des Genres zu beeinträchtigen.
Frenetische Energie
»Dance Of The Ages« liefert eine frenetische Energie und regt mit seinen treibenden Rhythmen und komplexen Gitarrensoli zur Bewegung an. Dieser Track veranschaulicht NYDVINDs Fähigkeit, verschiedene Einflüsse zu einem stimmigen Werk zu verschmelzen und dabei traditionelle Melodieelemente mit der rohen Energie des Black-Metal zu verbinden.
»Into The Pantheon Of Absinthia« beschließt das Album und vermittelt mit seinem epischen Ausmaß ein Gefühl des Abschlusses. Dieser Track fasst die Themen des Albums zusammen und hinterlässt beim Hörer ein Gefühl der Besinnung und Ehrfurcht.
Mutiges Klang-Manifest
»Tetramental II – Telluria« ist ein mutiges Klang-Manifest von NYDVIND und festigt ihren Platz in der sich entwickelnden Landschaft des Pagan und Black Metal. Das Album lädt dazu ein, sich in seiner komplexen Musikalität und seinen tiefgründigen Texten zu verlieren und spricht sowohl Fans des Genres als desgleichen Neueinsteiger an. Mit dieser Veröffentlichung tragen NYDVIND die Fackel nicht nur weiter, sondern entzünden sie weiter und markieren so ihr Territorium als beeindruckende Geschichtenerzähler und Musiker.
Fazit: »Tetramental II – Telluria« ist ein Beweis für NYDVINDs Wachstum als Künstler im Black/Pagan-Metal-Bereich.
Tracklist
01. Telluria
02. Thanetian Sublimity
03. Heart Of The Woods PartII
04. Ebony Sanctum
05. Dance Of The Ages
06. Into The Pantheon Of Absinthia
Besetzung
Richard Loudin – Vocals & Guitar
Nesh – Bass, Bouzouki
Geoffroy Lacarrière – Guitar