OCEANS – Hell Is Where The Heart Is Part II: Longing
Band: OCEANS
Titel: Hell Is Where The Heart Is Part II: Longing
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 29/07/22
Genre: Post-Metal/Metalcore
OCEANS arbeiten eifrig an ihrem fulminanten Aufstieg. Der Sound der Truppe zwischen Nu-Metal, Metalcore und etlichen Post-Attitüden ist wunderbar für die modernen Härtefreaks. Die Formation hat hierbei stets auf ein auf schwappendes Wechselbad der Gefühle geachtet, welches ihren Sound dermaßen unverkennbar macht. Eingefädelte Sound-Experimentieren mit verschiedenen Klängen und Stilveränderungen innerhalb der Tracks machen die Songs unvergleichlich progressiv. Ohne hierbei jemals zu komplex zu wirken. Ein durchwegs technisches Feuerwerk, mit welchem die Jungs vorstellig wurden und dieses Konzept auf der neuesten EP „Hell Is Where The Heart Is Part II: Longing“ weiterspinnen.
Gut gesponnenes Soundnetz
Das Soundnetz zwischen Nu-Metal, Progressive, Post- und Death-Metal bewegt den Hörer einerseits kurz innezuhalten und andächtig zu lauschen, bevor einem die Truppe einen Härteschlag um die Ohren pfeffert, welcher sich gewaschen hat. Das Quartett bietet die bekannte Konstante im Sound und die progressiven Einfädlungen machen den Sound richtiggehend farbenbunt. Genügend Innovation und das Experimentieren mit verschiedenen Klängen lassen erstaunt aufhorchen. Was bei anderen Truppen merklich unausgegoren, oder eventuell komplex schallt, wurde auf der neuesten EP ausgezeichnet zu einer gut aufnehmbaren Melange vermengt.
Die wütende, stampfende und unerbittliche Energie, welche dominant den Ton angibt, bohrt sich tief ins Gedächtnis und Gemüt des Hörers. Der komplette Kontrast sind die beschaulichen Unterbrechungen, bei welchen eher zur Vorsicht aufgerufen wird, denn erneut donnert der Trupp mit wutentbrannten Rhythmen über unsere Köpfte hinweg.
Vielseitiges Soundgemisch
Mit altbekannten Emo-Clean-Vocals, die sich mit vielseitigem, gewaltsam hervorgepresstem Screaming abwechseln, wird auch an der Gesangsbasis das Trugbild geboten. Eine prächtige Kombination, die wunderbar zu unterhalten weiß und den künstlerisch hochwertigen Charakter der Songs unterstreicht. Phasenweise wurden eingängige atmosphärische Soundeinlange mit ins Boot geholt, welche den progressiven Post Sound wunderbar erweitern.
Ordentlich gesteigerter Technik-Wert
Stilistisch betrachtet bewegen sich OCEANS im Vergleich zu den meisten Genre-Kollegen in viele Richtungen. Selbst vor leichten Anleihen aus dem Death und Black Sektor wird nicht zurückgeschreckt. Könnte unausgegoren schallen, tut es im Falle dieser Truppe nicht. Ein weiteres Indiz, dass wir es hier mit einem technisch aufstrebenden Act zu tun haben, welcher nichts unversucht lässt, um deren Technik-Wert um Nuancen zu steigern.
Gekonnt aufgebaute Härte
Die Formation weiß, wie sie die Härte gekonnt aufbaut, bevor es neuerlich zu einem Umbruch kommt. Jeder einzelne Breakdown schlägt durchdringend ein, was desgleichen am akkuraten Spiel sowie der druckvollen Produktion liegt. Einziges Manko? Tja, drei Songs und irgendwie wünscht man sich stetig, dass es bald ein Full Length Album von der Truppe gibt.
Fazit: OCEANS ziehen ihre Soundgespann bei „Hell Is Where The Heart Is Part II: Longing“ weiter und wissen mit ihrer Farbvariation selbst bei drei Tracks länger zu unterhalten.
Tracklist
01. Longing
02. Home
03. I Want To Be Whole Again
04. Living=Dying
Besetzung
Timo Rotten – vocals, guitar
Patrick Zarske – guitar
Thomas Winkelmann – bass
J.F. Grill – drums