Band: Odraza
Titel: Esperalem Tkane
Label: Arachnophobia Records
VÖ: 2014
Genre: Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Das Debütalbum der Black Metal Formation Odraza ereilte uns in Form von „Esperalem Tkane“. Das Werk wurde komplett in Polnisch eingesungen bzw. gebrüllt. Blickt man auf das Cover, dann vergeht es einem. Ein früher Kumpel von mir, bei dem sah es auch immer so aus nach einer durchzechten Nacht. Nicht wirklich einladend. Ist das mit der Musik genauso? Nein hier bieten die Polen wirklich einen absoluten Meisterhappen. Ihre sehr schroffe, aber groovige Mischung aus Black Influenzen und kleineren Death Attitüden macht sehr viel Laune. Ein langjähriger Blackmetal liebender Freund von mir verehrt ja die Spielweise von Totenmond, genau hier ziehen auch die Polen von Odraza ihre Kraft und somit ist das Gesamterscheinungsbild durchaus ähnlich, wenn auch deutlich roher umgemünzt. Die steten Wechsel zwischen den knackigen Groove Partitionen und dem reinrassigen True Black Metal Geballer weiß zu gefallen und hier wird nicht ruppig hin und her geprügelt. Nein die Knüppel aus dem Sack Thematik ist um etliches facettenreicher als man eingangs vielleicht erahnen hätte können. Trocken und mit bitterem aufgestautem Hass wird einem der Schlamm um die Ohren geballert das einen schier schwindlig wird. Eben aber mit einer nicht stupiden Teenie-artigen Art und Weise, nein das Duo weiß ganz genau, wo man ansetzen muss, um nicht zu rumpelig aus den Boxen zu knattern. Während andere zu einem Soundkonzept in ihrem Produktionen greifen, sodass man sich fragt, ob man hier nicht lieber die Zeit für was anderes investieren hätte können, servieren uns diese Herrschaften dies mit einem sehr beachtlichen Sound und das hievt den Rundling auf eine höhere Ebene. Die Verstrickungen, wo man auch vor dunkel, leicht beschaulichen Parts nicht Halt macht, ist gut gewählt worden, und so kann man zwar nicht von Ambient sprechen, wohl aber teilweise von sehr spitzfindigen Progressive Anleihen. Somit nicht alltägliches Black Metal Geballer, sondern eine durch und durch gut durchdachte Mischung die nicht zu komplex klingt. True Black Metaller werden hier wohl eher einen Bogen darum machen. Jene die sich aber hier etwas mehr auf Progressive Verschnörkelungen konzentrieren werden vollends verwöhnt.
Fazit: Durchaus ein sehr tolles Black Metal Werk, welches aber deutlich bunter klingt, als man anhand des Covers und den Einflüssen laut Beipackzettel hätte erahnen können.
Tracklist:
01. Niech się dzieje 05:48
02. Wielki Mizogin 03:14
03. Esperalem tkany 10:38
04. Cicha 8 01:14
05. Gorycz 06:29
06. Próg 07:28
07. Tam, gdzie nas nie spotkamy 11:35
Besetzung:
Priest (drums)
Stawrogin (guit, bass & voc)