Pentaphone – Nervertheless

Band: Pentaphone
Titel: Nevertheless
Label: STF Records
VÖ: 2010
Genre: Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Es ist noch gar nicht lange her da überzeugten uns im heimischen Bereich die Jungs von Experience. Warum ich das hier anmerke? Nun ja die Kollegen von Pentaphone wandeln auf ähnlichen Pfaden. Eine Mischung aus kernigen Rock der modernen Art, mit einem großen Einfluss aus Alternative Ingredienzien wird auch von ihnen verwendet. Was viele Traditionalisten das weite Suchen lässt wird beim Album„Nevertheless“ mehr die jüngeren Fans vor den Player zerren. Schöne Melodien und herbe, streckenweise auch punkigere Einlagen vermischen und verbinden Peter Baumann (voc & guit), Philip von Bernhausen (bass), Alexander Schmück (guit) und Michael Schmück (drums) sehr gelungen. Dabei fixiert man sich aber auf nichts, sondern lässt es sehr locker und unbeschwert klingen.

Recht Kraft strotzend eröffnet man den Reigen mit „Sad ’n‘ useless“. Wechselhafte Gefühle werden klanglich sehr adrett wieder gespiegelt. Auf der einen Seite gefühlvoll mündet dies immer wieder in härteren Ausläufern. Sehr shakig alles in allem, dennoch mit einem sehr rauem Beigeschmack. Gute Kombination die man im Alltag ohne langes rein steigern genießen kann.

„Sun of life“ kommt von der Machart her sehr ähnlich daher. Wesentlich gefühlvoller, aber auch leidender wird hier fort geschritten. Zwar kommen auch einige kraftvollere Ausbrüche zum Vorschein, diese sind dennoch deutlich spärlicher gesiedelt. Dafür bekommt man etwas mehr für genießerische Momente. Sehr beschwingende Musik ist den Jungs bei diesem Song gelungen und vor allem die herberen Gemütsausbrüche reißen einen immer wieder hoch.

Es geht noch um einen Tick gemütlicher. Dies unterbreitet man uns zu Beginn von „Wondering“, dennoch wird hier ordentlich und unvermindert nach dem Eingang die Bude gerockt. Wesentlich höher ist hier der breitentaugliche Aspekt nach vorne gerückt. Passt aber sehr gut zum Abgehrhythmus, den man mit leichten – gefühlvolleren Einlagen sehr gut verbindet.

Mit einem leichten Marschtakt wird nun „Right time“ gestartet. Vermehrt drängt man in eine Massentaugliche Richtung. Steht aber auch dieser Nummer sehr gut bei der man bis zur Mitte gefühlvoller rockt. Erst ab dem Mittelpart kommen härtere Beilagen zum Vorschein und dadurch ist ein sehr gutes, Phasenweises vorgetragenes Stück entstanden.

Deutlich knackiger und tanzbarer lässt man es nun mit „Tribute“ anlaufen. Beim Konzept selbst wandelt man aber wieder auf radiotauglichen Pfaden. Was bei anderen Truppen als Kommerz rüber kommt, wirkt bei diesen Herrschaften aber nicht wie ein Ausverkauf. Eher im Gegenteil, auch diese Songs können auf ganzer Linie überzeugen.

Mit „Away“ kehrt man wieder ins gemütliche Gewässer zurück. Sehr verträumter, lieblicher Track der zwar Balladen lastigen Einfluss intus hat, aber dennoch nicht kitschig wirkt. Liebessong sicherlich, aber überspannt man halt nicht den Bogen. Vor allem eine gute Bereicherung im Soundbild sind die leichten Streichereinlagen die das Stück enorm aufwerten.

Eine Kehrtwendung um 180 Grad wird nun mit „Rest in peace“ bestritten. Zwar kommt der Beginn etwas ruhiger daher, dafür lässt man es in der Fortführung ordentlich rocken. Komplett wird die Linie aber nicht gehalten und so kehrt man mit einem Handstreich wieder in die gestartete Richtung zurück, um von dieser aus immer wieder auszubrechen.

Wieder zurück auf die gemütliche Schiene kehrt man mit „To die for“. Leichte, verträumte Klänge lassen hier viel Gefühl der lieblicheren Art aufkommen. Dennoch versucht man auch hier das Konzept mit einigen kraftvollen Ausbrüchen aufzuwerten. Sehr schöne Kombination die zu gefallen weiß.

„Still in your kiss“ wartet mit einem modernen Scorpion lastigen Eindruck auf. Persönlich erinnert mich das Ganze wie eine moderne Version von „Still loving You“. Klingt wie eine Hommage, dennoch wartet man mit viel Eigenständigkeit auf. Vor allem kommen hier wieder einige Streichereinlagen zum Vorschein die dem Grundkonzept sehr gut tun und das Stück sehr komplex klingen lassen.

Auch „Thank you“ ist ein sehr ruhiger Song. Dominanter drängt man nun ins Balladen lastige Eck, so wirkt hier alles sehr lieblich und wird mit viel Schmuseromantik vorgetragen. Ein guter Song für Stunden in Zweisamkeit.

Der letzte Track mit Namen „Say goodbye“ (treffender Titel für den letzten Song) ist ebenfalls ein sehr ruhiges Stück im balladesken Gewässer. Dennoch geht es noch ruhiger als beim Vorgänger zu. Getrost kann man sich hier zurück lehnen und sich von der leicht beschwingenden Musik verwöhnen lassen. Auch steht einer Träumerei nichts im Wege, denn genau für das ist das Stück geschaffen, auch wenn man hier einige kernigere Ausbrüche wagt.

Fazit: Tolles Alternative Rockalbum dieser Herrschaften. Jüngere Fans können hier getrost zugreifen und sich von den Klängen überzeugen lassen. Sehr gut wandelt man zwischen Massentauglichkeit und herben, härteren Einflüssen hin und her. Gute Ausrichtung die zu überzeugen weiß.

Tracklist:

01. Sad ’n‘ useless
02. Sun of life
03. Wondering
04. Right time
05. Tribute
06. Away
07. Rest in peace
08. To die for
09. Still in your kiss
10. Thank you
11. Say goodbye

Besetzung:

Peter Baumann (voc & guit)
Philip von Bernhausen (bass)
Alexander Schmück (guit)
Michael Schmück (drums)

Internet:

Pentaphone Website

Pentaphone @ MySpace

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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