Phonomik – Soul Creeper

Band: Phonomik
Titel: Soul Creeper
Label: Nightmare Records
VÖ: 2010
Genre: Progressive Rock/Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Feinster Dänenstahl wird uns dieser Tage von Phonomik geboten. Die 2006 gegründeten Proggies bieten auf ihrem neusten Machwerk „Soul Creeper“ aber deutlich mehr als nur reinen Prog Metal. Mit einem gut durchdachten Konzept stehen Michael Hansen (bass), Shane Dihman (voc & guit), Kenneth Bergstrøm (guit) und Rune Gravengaard (drums) am 23.04.2010 auf der Matte und via Nightmare Records wird das Album in den Regalen stehen. Ein wirklich sauberes Konzept haben die aus Scherrebek stammenden Herrschaften für uns parat. Das dürfte vielen Metal Fans quer durch die Bank gefallen. Mit einem goldenen Händchen halten die Herrschaften alles in der Wage und haben dadurch ein wahres Meisterwerk geschaffen.

Mit einem leichten orientalischen Einschlag wird das Opening bei „Massacre“ vollzogen. Erinnert mich persönlich an eine kleine, verspielte Mischung aus Brainstorm meets Iced Earth. Mit viel Pfiff und etlichen, kleineren progressiven Spielereien setzen die Jungs schlussendlich noch einen drauf. Die gut durchdachte progressive Modern Power Metal Mischung ist auch noch reichlich mit vielen melodischen Schüben ausgestattet worden und somit kracht die Nummer gleich vom Fleck weg mit viel Wucht ein. Wer bis dato eher eine Verweigerer von Power bzw. Progressive Metal war, für den könnte dieser Track ein absoluter Anreiz sein.

„Mental Fire“ schließt da gleich an, doch war man noch vorhin etwas mehr in Richtung Power Metal bedacht, so wandelt man hier auf eher weitläufigen Pfaden. An und ab kommen kleinere Einflüsse aus dem modernen Metal Bereich zum Tragen. Erinnert an und ab sehr stark an eine melodische Form von Disturbed und Konsorten. Dieser Einfluss lässt auch den groovigen Faktor steil nach oben schnellen. Komplett durchgemischt ist dieser Song sehr shakig eingespielt worden, allerdings bevor man den Bogen zu weit überspannt, leitet man das Ganze wieder ganz stark um. Sehr schöner Track der mit viel Charme zu gefallen weiß.

Auch „Infected“ schließt sich dem Vorgänger an und verzaubert beim Hören mit den oben genannten Einflüssen. Zusätzlich wurde hier noch der symphonische – melodische Anteil weitreichend gesteigert. Dennoch wenn man glauben mag dies klinge zu kitschig kann sich getrost den Klängen hingeben. Die Burschen haben alles mit einer guten ausgewogenen Technik eingespielt und somit kann von Kitsch gar keine Rede sein. Vor allem die immer wieder kehrenden Gemütsausbrüche verhelfen dem Track zu einem neuen Schub in die modernere Richtung. Auch kleinere skandinavische Ingredienzen in Sachen Spielweise wurden hier nicht zu knapp eingeflochten, doch ganz astrein in eine Richtung kann man die Nummer nicht einstufen. Mit vielen gut durchdachten Ideen lenkt man das Ganze immer wieder ein eine andere Richtung.

Etwas simpler schiebt man nun „Wake Up Dead“ nach. Sicher zu stupide wird hier nicht das Programm vollzogen und so kommen die bereits erwähnten Elemente zwar erneut zum Einsatz. Dennoch in einem wesentlich leichteren Spiel. Zusätzlich wurde der Melodic Faktor nach oben geschoben und somit steuert man eher die klarere Melodic Metal Richtung an. Es ist einfach sagenhaft wie es die Herrschaften es schaffen alte Traditionen des Power/Melodic Metal, mit den groovigen – modernen Ingredienzien auf einen Nenner zu bringen.

Mit einer sehr dunkel angehauchten, fast schon doomigen Gitarreneröffnung wartet man bei „Atmos-Fear“ nun auf. Die Weiterführung ist zwar weiterhin vom Tempo her eher gemäßigt, allerdings deutlich flotter ausgerichtet worden. Die Melodien sind auch hier sehr weitläufig und sehr verträumt, allerdings werden diese immer wieder durch starke, groovige Einschläge abgelöst. Sehr starker Song mit viel stampfender Kraft in der Brust.

Sehr ruhig und besinnlich mit einem Bass Solo leitet man uns nun in den Folgesong „Caveman“ ein. Die ruhige Schiene wird aber auch hier nicht lange weiter verfolgt und so mündet man schlussendlich wieder in einem sehr flotten Gewässer. Dabei steigert man das Tempo immer mehr und die vielen symphonischen Einspielungen versuchen zwar immer wieder zu beruhigen, doch die herberen Breaks lenken das Stück immer wieder in härtere Bahnen.

Der Beginn von „Soul Creeper“ ist wirklich sagenhaft. Priest lastige Gitarrenarbeit hat man hier mit einer symphonischen – progressiven Spieltechnik vermischt. Diese Mixtur wird weiterhin beibehalten und das hauchzarte, dunkle Soundgefühl wird auch hier weiterhin beibehalten. Einfach Hammer was uns die Jungs hier bieten. Eine absolute, leichtere Bangergranate die sich hier durch den Gehörgang bohrt.

Ein besinnliches klassisches Klavierintro, begleitet von lieblichen Streicherarrangements läutet nun „Life Lies“ ein. Die ruhige Schiene verfolgt man weiterhin und untersetzt wird das Ganze noch von einem ganz leichten balladesken Sound. Zu romantisch wird es aber dann doch nicht und immer wieder besiegelt man dies mit kraftvolleren Ausbrüchen, bevor man wieder in die verträumte Ecke zurück kehrt. Wirklich genussvoller Song den man an dieser Stelle für uns Parat hat, vor allem der Frontmann beweist hier, das er ein sehr ausdrucksstarker Fronter ist der auch durchaus in der Lage ist auch sanftere Songs eine gewisse Note zu verleihen.

Sehr funkig und rockig wird nun der Start bei „Broken Son“ vollzogen. Doch hier wandelt man auf sehr farbenbunten Wegen. Diese Technik zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Stück und auch ein kleiner hymnischer Faktor wurde hier sehr gut eingesetzt. Nette Mischung mit einem sehr gefühlsstarken Wechselspiel.

Zu guter Letzt gibt es dann noch „Die Alone“ welches eher mit einem leichten Hang in die melancholische Richtung eingespielt wurde. Auch der hymnische Einfluss ist hier an und ab raus zu hören. Allerdings wandelt man hier alles in allem auf eher schwermütigen Pfaden und lenkt an und ab in eine etwas besinnlichere, verträumtere Richtung. Dennoch gibt es hier, bevor es zu stark in die ruhigere Ecke geht einen Schwenk und man greift wieder stärker in die Seiten. Superbe, hymnische, als auch melancholische Beendigung des Albums.

Fazit: Sauber was uns hier von Phonomik geboten wird. Power, Progressive und Melodic Metal den man hier sehr stattlich und modern eingespielt hat. Die Jungs verstehen es wie man einen Hit nach dem anderen schreibt. Mit viel Einfallsreichtum wird uns hier ein reichhaltiges Album geboten, dass vielen Metal Fans gefallen könnte.

Tracklist:

01. Massacre
02. Mental Fire
03. Infected
04. Wake Up Dead
05. Atmos-Fear
06. Caveman
07. Soul Creeper
08. Life Lies
09. Broken Son
10. Die Alone

Besetzung:

Michael Hansen (bass)
Shane Dihman (voc & guit)
Kenneth Bergstrøm (guit)
Rune Gravengaard (drums)

Internet:

Phonomik @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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