Place Vendome – Street of Fire

Band: Place Vendome
Titel: Streets of Fire
Label: Froniers Records
VÖ: 2009
Genre: Melodic Rock, AOR
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Meine Gebete wurden erhört, nach dem recht langweiligen „Past in Different Ways“, hat sich Mr. Kiske dazu entschlossen eine weitere Place Vendome Scheibe einzuspielen. Mit David Readman (backing voc), Dennis Ward (bass), Kosta Zafiriou (drums), Gunther Werno (keys) und Uwe Reitenauer (guit) zusammen hat man nun „Streets of Fire“ in trockene Tücher geholt und selbiges wird am 20. Februar via Frontiers Records erscheinen. Der Gute Michael schwört ja weiterhin hartnäckig dem Rock/Metal ab, dafür singt er aber stärker als eh und je. Nun denn reingehört in das neueste Machwerk des Ex Kürbiskopf.

Eine sehr bombastische und wenngleich auch düstere Eröffnung erfolgt durch „Streets Of Fire“. Danach wird aber gleich ordentlich das Gaspedal gedrückt, um im Anschluss wieder in ruhigeren Gefilden eine kürzere Rast abzuhalten. Denke mir mal die ewigen Parallelen zu Helloween kann der Gute Kiske schon gar nicht mehr hören und dennoch kann sich der ehemalige Shouter der Hanseaten nicht ganz entledigen. Zu sehr hatte er mit seiner Stimme Alben und Projekte geprägt. Somit ist es auch nicht verwunderlich das man auch hier einige Eckpfeiler erkennen kann, ob es ihm nun passt oder nicht. Vom rhythmischen her bewegt sich auch das neueste Machwerk auf eine große Reise von Melodie, härteren bis hin zu ruhigen, bombastischen, gefühlvollen Ausflügen. Vor allem der Opener ist eine breite Mischung aus den genannten Elementen. Die gelieferten Soli sind einfach nur Gott gleich und die Mitarbeit der Pink Cream 69 Köpfe Kosta, Dennis und David ist auch nicht spurlos an der Ausrichtung vorüber gegangen. „My Guardian Angel“ erschallt nun deutlich fröhlicher, doch auch hier wurden einige ruhigere Wechsel eingebaut. Alles in allem hat man aber auf eine ausgewogene Mischung geachtet um es nicht zu ruhig angehen zu lassen. Somit lädt das Place Vendome Material auch 2009 zu einer gediegenen Kopfschüttel und Abshake Aktion ein. Dennoch wird hier etwas besonnener gewerkelt als bei der Eröffnung des Albums. Weiter geht es auch schon mit „Completely Breathless“. Diese Nummer ist nun etwas mehr fürs Gemüt, als auch für verträumte Momente gedacht. Sanfte Klänge zu Beginn werden immer wieder durch etwas flottere Wachrüttler angereichert und unterm Strich ist zwar eine sehr verträumte Nummer entstanden, die aber mit den flotteren Momenten locker aus der balladesken ausbricht. Nun ist es aber wieder an der Zeit um ordentlich abzurocken? Vollkommen richtig und dies tut man nun auch mit dem Midtempostück „Follow Me“. Eine sehr stampfende Nummer ist den Herrschaften hier geglückt. Viele amerikanische Szenekollegen haben hier wohl beeinflusst, denn dieses Rockstück hat einen sehr großen Amerikafaktor intus. Sehr düster und beschaulich startet nun „Set Me Free“, welches zu Beginn mit einem sehr tollen klassischen Klavierintermezzo aufwartet. Auch der Bobmastanteil ist gehörig nach oben geschnellt. Zwar startet man auch hier etwas verhalten geht es aber im Anschluss deutlich temporeicher an. Vor allem die orchestralen Arrangements sind eine Wucht und komplettieren dieses Stück. „Beliver“ ist nun wieder etwas um ordentliche Abzurocken. Flottes, temporeiches Stück mit viel Pfiff. Wer auf Kracher wie Survivior und Jimi Jamison steht, der kommt hier vollends zum Zuge. Sehr 80er Retro Rock lastigt packt man es auch nun bei „Valerie (The Truth Is In Your Eyes)“ an. Dennoch kommen hier einige besonnenere Klänge zum Zuge, aber alles in allem ist man auch hier auf einer etwas flotteren Fahrt. Eine sehr verträumte Nummer ist nun mit „A Scene In Reply“ entstanden. Sanfte, ruhigere Rockklänge dröhnen hier aus den Boxen und auch der sehr warmherzige Gesang von Mr. Kiske ist mir bis dato eher unbekannt gewesen. Somit sollte man dieses Stück vollends genießen und sich auf eine weite Soundreise entführen lassen. „Changes“ ist nun wieder etwas flotter unterwegs und dennoch den typischen Rockweg behält man auch hier weiterhin bei. So verwundert es mich nicht dass man viele Parallelen zu den oben genannten Bands einmal mehr fest stellen kann. Doch genau diese Ausrichtung scheint dem guten Kiske und seiner Truppe bestens zu liegen und genau dort machen er und seine Formation eine sehr gute Figur. Nun wird aber wieder etwas mehr das Pedal gedrückt und dies macht man nun mit „Surrender Your Soul“. Ein flottes Rockstück mit einigen sanfteren Ausrutschern. Somit wird eine tolle Breite geboten die zum Abtanzen und Abrocken allemal gedacht ist. „Dancer“ wird durch ein sehr starkes, stampfendes Synthy Intro eröffnet. Danach begibt man sich wieder auf flottere Rockgefilde. Europe Fans der ersten Stunde dürften vor allem bei diesem Stück sehr angetan sein. Der Abschluss erfolgt sehr besonnen mit „I’d Die For Your“, einem sehr guten balladesken Stück, wo der gute Michl zeigt, das er zu den Szenesängern gehört und das er nicht unbegründet des Öfteren Himmelhochjauchzend gelobt wird. Selten und das steht hier außer Frage, habe ich einen vergleichbaren Sänger gehört. Der flotte, Chorlastige Mittelteil ist einfach unglaublich und lässt mich mit offener Kinnlade da sitzen.

Fazit: Egal wie viel Unmut und Staub Mr. Kiske in der Szene aufgewirbelt haben mag. Mit dem neuesten Place Vendome Machwerk beweist der Gute, das er das Rocken noch lange nicht verlernt hat und das es ihm schon noch Spaß macht metallischere Tracks zu schreiben.

Tracklist:

01. Letter to My Child Never Born 08:56
02. Violet Loneliness 04:42
03. Fading Shadow 05:20
04. Angels in Disguise 05:16
05. The Killing Speed of Time 04:50
06. The Streets of Laudomia 05:50
07. Fly 04:53
08. Out in Open Space 05:08
09. 9 Degrees West of the Moon 03:56
10. A Touch of Evil (Judas Priest Cover) 05:48
11. Fading Shadow (demo version) (bonus track) 05:17

Besetzung:

Michael Kiske (voc)
David Readman (backing voc)
Dennis Ward (bass)
Kosta Zafiriou (drums)
Gunther Werno (keys)
Uwe Reitenauer (guit)

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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