Band: Poppy Seed Grinder
Titel: Bleeding Civilization
Label: Amputated Vein Records
VÖ: 12. August 2016
Genre: Brutal Death Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Lazer
Dass Tschechien mittlerweile zur Grinder-Hochburg schlechthin mutiert ist, ist ja hinlänglich bekannt. Dieses Land stampfte bisweilen (unter vielen anderen natürlich) nicht nur Szenegrößen wie Gutalax, Spasm, Ahumado Granujo, Pigsty, Fleshless, Choked By Own Vomits, Minicing Fury And Guttural Clamour Of Queer Declay, Ingrowing oder Eardelete aus dem Erdboden. In Tschechien – Szenekenner wissen, was jetzt kommt – steigt auch jährlich das bedeutendste Grindcore-Festival dieses Planeten. Genau, das Obscene Extreme Festival.
Aus diesen oben genannten Gründen, verwundert es auch überhaupt nicht, dass die Grind-/Brutal-Deathszene aus diesem kleinen Land höchst aktiv zu Werke geht. In dem heutigen Falle, handelt es sich um den neuesten Output der Brutal Deather von Poppy Seed Grinder. Ihr neuerster Streich nennt sich „Bleeding Civilization“ und soll an vorangegangene Weltklasse Outputs der Tschechen nahtlos anschließen.
Ihr nunmehr drittes Full-Lenght Album wartet dem Hörer mit zehn Tracks auf. Also ziemlich genau 30 Minuten kann sich der bedachte Esotherik-Karli von sanften, beruhigenden, ja fast schon meditativen Klängen berieseln lassen und zu sich selber finden.
EINEN SCHEISS kann und tut er.
Diese 30 Minuten von „Bleeding Civilization“ pressen dem Hörer jegliche Art von Lebenszeichen aus dem Kadaver. Diese 30 Minuten knallen fester als der Prügel von Rocco Siffredi in den Auspuff diverser innocenten Asiatinnen. Diese 30 Minuten fegen wie ein Orkan über die Landschaft, als gäbe es die Welt nurmehr genau diese 30 Minuten.
Die Arrangements sind sehr klug kreiert, sodass man gerade noch im Brutal Death Metal angesiedelt ist, ohne jedoch einen Haufen grindlastiger Passagen und Einflüsse leugnen zu können. Das Songwriting wurde exzellent durchdacht.
Beim zweiten oder dritten Durchgang erst, wird einem dann die Tragweite des Gehörten erst so richtig bewusst und man kann immer wieder einige spezielle Details feststellen. Vor allem die Screams und Squeals sind abartig genial geworden. Es gibt auf dieser Scheibe keinen einzigen Ausfall, geschweige denn eine Verschnaufpause. Die Drums fräsen eine beachtliche Schneise in den Gehörgang, den der Bass richtig ausvibriert, damit die schroffen und harten Riffs sich durch jegliches Gewebe direkt ins Gehirn durcharbeiten können. Zum Schluss kommt die Bestie vom Mikrofon und verätzt gesamtes Areal, damit einzig verbrannte und offene Stellen übrig bleiben.
Mein Fazit: „Bleeding Civilization“ schafft einen. „Bleeding Civilization“ ist nichts für „Happy-Peppi-Metaler“ oder „Möchtegern-Brutal-Pussies“, dieses Werk ist ein Geschenk an alle Grinder. Wer diesen Stil seinen bevorzugten nennt, sollte sich diese Platte schleunigst nach Hause tragen.
Tracklist:
01. Dominant Class Of Animals
02. Humans Are Dead
03. Variety X
04. Cesspit Of Demagoguery
05. Going Through
06. Blinded
07. Disfigured Face Of The Earth
08. Reign Of Fear
09. Bleeding Civilization
10. Oppressed Reality
Besetzung:
Eddie – Vocals
Yarda – Guitars
Klabi – Bass
Stepan – Drums
Internet:
Poppy Seed Grinder Website