POWERWOLF – The Sacrament Of Sin
Band: POWERWOLF
Titel: The Sacrament Of Sin
Label: Napalm Records
VÖ: 20/07/18
Genre: Power Metal
Bewertung: 5/5
Faszinierend ist es für mich manchmal schon, wenn meine Wenigkeit auf Aussagen im Netz stößt, wo sich eingefleischte Underground Bewahrer, besser gesagt selbsternannte Bewahrer und Könige des WAHREN METAL darüber brüskieren, wenn eine Metal Band einen Erfolg feiert. Im vorliegenden Falle handelt es sich um Powerwolf, welche ich seit ihrem Debüt durchaus schätze. Klarerweise ist der theatralisch angehauchte Power Metal der Band um den Rumänisch stämmigen Sänger Attila Dorn nicht jedermanns Sache, dennoch ist die Vehemenz, mit der die Band ihre letzten Releases auf den Markt katapultiert hat unglaublich. Redaktionskollegen haben mir bereits berichtet, das On und Off Stage bei dieser Band zwei Paar Schuhe sind. Was dies heißt, die Band vermag auf der Bühne deutlich straighter rüberkommen. Muss das sein? Nicht unbedingt, da ich uneingeschränkt die Alben der Band kenne und hoch im Kurs stehen.
Der Käufer sieht dies sowieso immer hinreichend anders, es gefällt oder nicht, da können wir selbsternannten Schreiber oder viele Szenekönige meckern was sie wollen. Nur ihr liebe Metalgemeinde bestimmt über Erfolg oder Misserfolg einer Band und deren Machwerk. Blickt der Schreiberling auf die Verkaufszahlen und die Platzierung der neusten Scheibe der Powerwölfchen so staunt selbiger nicht schlecht. Rückt die Truppe doch glatt in die Charts und das im vorderen Spitzenfeld. Mainstream? Überhaupt nicht, denn wer sich noch nicht entschlossen hat das Album zu kaufen, kann dies getrost tun. Gesetz dem Falle er ist ein Freund von theatralischen Power Metal Allüren.
Dafür muss der Freund des Power Metal aufgelegt sein, erfahrungsgemäß standen und stehen Powerwolf für ein ausschweifendes Gelage. Die Band hat abermals kleine Leckerbissen aufbereitet und legt diese Scheibchenweise vor. Stilistisch geht es für meinen Geschmack deutlich straighter vonstatten, als alles was ich bis dato von Powerwolf kannte.
Zwischen Sabaton lastigen Rhytmen der Attero Dominatus Sorte und leichten Running Wild Riffgewittern wird etliches geboten. Niemals unter dem Deckmantel der schlappen Kopie und das komplette Power Metal Sammelsurium kommt leicht verdaulich ins Gehör. Knackige Einlagen der epochalen Sorte komplettieren den Reigen. Brauch es noch mehr? Ja die typischen Mitsingparts und desgleichen wurden diese erfrischend zu Protokoll gebracht.
Ab dem ersten Drittel kann meine Wenigkeit nichts anderes als den Charterfolg dieses neuen Machwerks der deutschen Power Metal Truppe unterstreichen. Wer es schafft dementsprechend zu überzeugen, der hat es verdient. Dies ruft zwangsläufig diese ewigen Meckerer hervor, welche sich als Bewahrer des wahren Heavy Metal schimpfen und in Wirklichkeit unbedeutend mit ihrem sinnlosen Dasein im Leben unzufrieden sind. Ist es heutzutage wirklich noch notwendig einer erfolgreichen Band ständig den schwarzen Peter des Ausverkaufs zuzuschieben? Darüber könnten wir ewig diskutieren! Klar, dass alles Szeneschreiber etliche Alben verreißen und über dies und das Mokieren. Ist eben unausgesetzt eine subjektive Meinung eines einzelnen!
Anyway, Powerwolf kleckern auf dem neuesten Album nicht, nein, sie klotzen nach allen Regeln der Kunst. Da ist es nicht verwunderlich, dass der Schreiber lautstark bei jedem Song von „The Sacrament of Sin“ mitjodelt. Ansteckungsgefahr groß und dies für einen langen Zeitpunkt. Einfädelungen und Ergänzungen sind grandios und reichhaltig in Szene gesetzt.
Alleine die fulminante Ballade „Where The Wild Wolves Have Gone“ ist eine Megaumsetzung. Starke ruhende Einlagen der tiefgründigen Art und Weise wurden gekonnt mit starken Ausreißern versehen. So etwas kenne ich lediglich von „Lullaby“ der aufgelösten Thrash/Speed/Power Metal Combo Risk. Es gibt Songs die knacken selbst mit ruhenden Einlagen und das geht unter die Haut und das ist bei der Ballade auf dem neuen Powerwolf Machwerk durchwegs der Fall.
Was es nun gilt? Den Erfolg mit den Powerwölfchen und einem breiten Sieg des Power Metal zu feiern. War ein Sieg im Fußball der deutschen Mannschaft verwehrt, vorliegend kann ich nur sagen, „The Sacrement of Sin“ ist der sogenannten Sieg im Metal World Cup.
Fazit: Absolut feines Machwerk im theatralische Power Metal Genre! Kaufen, genießen und Rübe beuteln!
Tracklist
01. Fire & Forgive
02. Demons Are a Girl’s Best Friend
03. Killers with the Cross
04. Incense and Iron
05. Where the Wild Wolves Have Gone
06. Stossgebet
07. Nightside of Siberia
08. The Sacrament of Sin
09. Venom of Venus
10. Nighttime Rebel
11. Fist by Fist (Sacralize or Strike)
Besetzung
Attila Dorn (voc)
Charles Greywolf (guit)
Matthew Greywolf (guit)
Falk Maria Schlegel (keys)
Roel van Helden (drums)