Band: Praying Mantis
Titel: Metalmorphosis
Label: Frontiers Records
VÖ: 2011
Genre: Hard Rock, AOR
Bewertung: 5/5
Written by: Nicole
Eine Band, die NWoBHM und Rock verbinden kann wie kaum eine andere, feiert ihren 30. Geburtstag. Wenn eine solche Institution wie Praying Mantis einen solchen Anlass zu begehen hat, muss dies auch entsprechend gewürdigt werden. Was kann besser dazu dienen, als einige Zuckerln aus den vergangenen drei Jahrzehnten neu aufzunehmen? Wer sich noch an das vor knapp zwei Jahren veröffentlichte und noch immer aktuelle Album „Sanctuary“ erinnert, den wird es kaum wundern, dass dies den beiden Gründungsmitgliedern, den Gebrüdern Chris und Tino Troy, sowie ihren wackeren Mitstreitern Andy Burgess, Benjy Reid und Mike Freeland mühelos gelingt. Klar, es ist immer heikel, einen Klassiker neu zu interpretieren, doch wenn das jemand kann, dann eine Band, die sich über dreißig Jahre durch üppige und magere Zeiten und trotz oft herber Line-up-Probleme immer treu geblieben ist und ihren Stil zu einem unverwechselbaren Markenzeichen machen konnte.
Vom Debütalbum „Time Tells No Lies“, bekommen wir am neuen Silberling drei der größten Hits der Band, und zwar „Children Of The Earth”, „Lovers To The Grave“ und „Panic In The Streets“ im neuen Stil präsentiert. Weiters gesellen sich hier noch Neueinspielungen der beiden Klassiker „Captured City“ (Original auf „Metal For Muthas, Februar 1980) und „Praying Mantis“ (von der selbst betitelten EP, Juni 1980) dazu. Gerade diese beiden Songs, aber auch die drei Stücke vom Debütalbum, sollten auch für NWoBHM-Fans interessant sein, welche das spätere, AOR-lastigere Schaffen der Band nicht mehr so spannend fanden. Denn das ist genau das Material, das die Brücke vom melodischen Hardrock und AOR zum klassischen Metal schlug, und Praying Mantis zu einer Band machte, die bis heute alle Fanlager vereint.
Der Name des Silberlings ist wörtlich zu nehmen. Die neu aufgenommenen Songs sind härter, als man sie vielleicht in Erinnerung hat. Steht ihnen beim ersten Reinhören vielleicht nicht unbedingt gut, hier muss man offen für Neues sein. Auch hat der Gesang von Mike Freeland etwas von der Unbeschwertheit verloren, die man von ihm gewohnt ist. Aber beim zweiten Reinhören kommt man auf jeden Fall auf den Geschmack, und auf einmal will man mehr. Insgesamt wirkt das Album steriler, mehr der Neuzeit angepasst. Wenn man aber genau hinhört, findet man wieder den alten NWoBHM-Charme.
Fazit: musikalisch perfekte Neuaufnahme alten Materials einer grandiosen NWoBHM- Band. Ein Muss für jeden Praying Mantis Fan, nicht unbedingt ein idealer Einstieg für Neulinge des Genres.
Tracklist:
01. Children Of The Earth 6:26
02. Praying Mantis 4:18
03. Lovers To The Grave 5:24
04. Panic In The Streets 4:44
05. Captured City 6:44
Besetzung:
Mike Freeland (voc)
Andy Burgess (guit)
Benjy Reid (drums)
Tino Troy (guit)
Chris Troy (bass)
Internet:
Praying Mantis Website
Praying Mantis @ MySpace