Nach einer atemberaubenden Pause von fast vier Jahrzehnten kehren PREDATOR mit »Unsafe Space«, ihrem ersten Album seit 1984, zurück. Die Wiedervereinigung der Band bringt einen nostalgischen, aber dennoch frischen Sound in die Heavy Metal-Landschaft und bietet eine Mischung aus klassischen Elementen mit einem modernen Twist. Frank Forray am Bass und an der Rhythmusgitarre sowie Jeff Prentice an Gitarre, Gesang und Schlagzeugprogrammierung versuchen, die Essenz der früheren Werke der Band einzufangen und gleichzeitig zeitgenössische Themen aufzugreifen.
Aggressive Riffs mit melodischen Untertönen
»Unsafe Space« eröffnet mit einem starken Identitätsgefühl und zeigt den typischen Sound von PREDATOR, der aggressive Riffs mit melodischen Untertönen verbindet. Jeff Prentice‘ Gitarrenarbeit ist besonders bemerkenswert; seine Soli sind energiegeladen und bleiben der klassischen Heavy-Metal-Palette treu. Darüber hinaus wurden moderne Elemente integriert, die seine Entwicklung als Musiker unterstreichen.
»Saviors« erwartet den Hörer ein unerbittliches Sperrfeuer aus schweren Riffs und einschneidenden Texten. PREDATOR schrecken nicht davor zurück, kontroverse Themen anzusprechen, und geben damit den Ton für ein Album an, das reich an politischen Kommentaren und persönlichen Kämpfen ist. Der Track »Raping the Population« zieht sicherlich die Augenbrauen hoch und spiegelt eine Gesellschaftskritik wider, die den Hörer zum Nachdenken (und zur Diskussion) anregen könnte. Desgleichen könnten Puristen des Heavy-Metal-Sektors etwas Anstoß an den progressiven Schüben finden. Diese sind vergleichbar mit jenen von ANNIHILATOR. Dies sind Segmente, die liebt oder man hasst sie.
Komplexe Gitarrenarbeit
Die Intensität setzt sich mit »N.L.M.« und »The Fascism Variant« fort, wo Prentice‘ Gesang sowohl beherrschend als daneben rau ist, ergänzt durch eine komplexe Gitarrenarbeit, die den Wurzeln der Band huldigt, im Gegensatz hierzu einen zeitgemäßen Sound bietet. »Winter Wars« und »Sons of Liberty« zeigen eine Mischung aus melodischen Hooks und aggressiven Rhythmen, die die Fähigkeit der Band unterstreichen, Härte mit Zugänglichkeit zu verbinden.
Das Zweitwerk behält die Heavy-Metal-Wurzeln bei, die die Fans von PREDATOR schätzen gelernt haben, zeigt im Kontrast hierzu eine Weiterentwicklung ihres Sounds. Die Instrumentierung bietet knackige Riffs und kraftvolle Basslinien, die den Geist des traditionellen Heavy Metal widerspiegeln. Der Einsatz von Schlagzeugprogrammierung kann jedoch manchmal zu einem mechanischen Gefühl führen und weicht einigermaßen von der rohen Energie ab, die man von diesem Genre erwartet.
Schwebenden Melodien bis hin zum Speed-Metal
Der Gesang von Jeff Prentice reicht von schwebenden Melodien bis hin zu Speed-Metal lastigen Shouts und verkörpert die Leidenschaft und Intensität, die man oft mit Heavy Metal verbindet. Textlich spiegelt »Unsafe Space« Themen wie Chaos, persönliche Kämpfe und gesellschaftliche Probleme wider, die bei den Hörern gut ankommen. Der lyrische Inhalt ist vielleicht nicht bahnbrechend, dagegen unterstreicht er die Gesamtaussage des Albums.
»Unsafe Space« gerät gelegentlich ins Straucheln, da sich einige Stücke wie »California Dreaming« und »Plague of the Deceivers« nahezu zusammenhanglos oder weniger eindrucksvoll als ihre Vorgänger anfühlen. Letztendlich findet das Album glücklicherweise mit Tracks wie »Violent Objection« und dem abschließenden Stück »The Crow upon the Cross«, dass ein passendes Ende für die turbulente Reise darstellt, auf die die Band den Hörer mitnimmt, wieder seinen Halt.
Die Produktionsqualität ist anständig, wenngleich etliche eingefleischte Fans finden könnten, dass es an der rauen Schärfe klassischer Heavy-Metal-Platten aus den 80er Jahren mangelt. Der ausgefeilte Sound sorgt für Klarheit bei der Instrumentierung und ermöglicht es dem Hörer, die Komplexität der Musik zu schätzen, insbesondere Frank Forrays Basslinien und die Rhythmusgitarren, die den Mix dominieren.
Obwohl PREDATOR das Rad nicht neu erfinden, ist es ein solider, angenehmer Hörgenuss für Fans des Genres und ein herzliches Willkommen für langjährige Fans von PREDATOR.
Lobenswerte Leistung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass »Unsafe Space« von PREDATOR eine lobenswerte Leistung einer Band ist, die nach vielen Jahren zurückkehrt und eine Mischung aus nostalgischen und modernen Klängen bietet. Wenngleich das Album keine neuen Wege beschreitet, erfüllt es nichtsdestoweniger die Erwartungen der Heavy-Metal-Fans und verdient sich eine respektable 3 von 5 Punkten. Wer den mitreißenden Sound der Band vermisst hat, sollte sich dieses Album auf jeden Fall einmal zu Gemüte führen.
Fazit: PREDATORs »Unsafe Space« erweist sich als ein fesselndes Hörerlebnis. Auch wenn das Gesamtpaket nicht ohne Schwächen ist, so ist es doch ein Beweis für den ungebrochenen Geist des Genres und den unbeugsamen Willen der Band, ein Comeback zu feiern.
Tracklist
01. Saviors
02. Raping the Population
03. N.L.M.
04. The Fascism Variant
05. Winter Wars
06. Sons of Liberty
07. A New Civil War
08. California Dreaming
09. Plague of the Deceivers
10. Violent Objection
11. Saboteur
12. The Crow upon the Cross
Besetzung
Frank Forray – Bass, Guitars
Jeff Prentice – Guitars, Vocals, Drum programming