Band: Prime Suspect
Titel: Prime Suspect
Label: Frontiers Records
VÖ: 2010
Genre: Melodic Rock/AOR
Bewertung: 3/5
Written by: Robert
Diese erst vor kurzem ins Leben gerufene Formation präsentiert uns via Frontiers Records ihr Debüt „Prime Suspect“. Die Italiener Olaf Senkbeil (voc), Daniele Liverani (keys), Tommy Ermolli (guit), Dario Ciccioni (drums) und Mauro Catellani (bass) dürften wohl nur sehr eingefleischten Melodic Rock Freaks ein Begriff sein. Wer allerdings mit Khymera was anzufangen weiß, für den dürfte auch das Line Up dieses Projekts nicht unbekannt sein. Nicht unähnlich gehen die Burschen auch hier zu Werke, aber auch Einflüsse von Sargant Fury oder Last Autumn`s Dream sind beim Songwriting hinzu geflossen. Wer also einen dieser Bands nur irgendwas abgewinnen kann für den ist diese Scheiblette genau das Richtige.
Im hymnischen – melodischen Einklang serviert man uns sogleich mit viel 80er Spirit „What Do You Want?“. Leichte idyllische Züge verstärken einen sehr romantischen Beigeschmack. Glatt poliert? Tja sicher etwas handsamer, aber dennoch nicht übertrieben würde ich sagen. Die breite Palette aus dem melodischen AOR Bereich präsentiert man uns recht gut ausgewählt. Dabei überspannt man trotz des teils romantischen Klanges nicht den Bogen und schlittert dadurch ins kitschige Eck.
Deutlich flotter geht es den Italienern mit „I’ll Be Fine“ von der Hand. Treibende Abgehmucke, mit einer gut situierten hymnischen, als auch melodischen Auswahl. Auch hierbei greift man immer wieder verträumtere Einflüsse auf. Dennoch bewahrt man sich auch hier einen gut ausgewählten Spielstil. Gute Kombination die man an dieser Stelle mit vielen Wechselpassagen auf den Punkt bringt.
Sehr symphonisch präsentiert man uns den Eingang von „Change This World“. Leichte heroisch – hymnische Veränderung die locker zu überzeugen vermag. Vermehrt tendiert man hierbei ein eine genießerische Richtung. In entspannter Lage kann man den Song genießen und sich von den sehr warmherzigen – symphonischen Melodic klängen verwöhnen lassen.
Um Ecken romantischer wird es beim Nachfolger „I Never Knew“. Sehr balladeske Klänge werden uns hier sehr stattliche präsentiert. Kitschigefahr? Wohl kaum, mit viel Einfallsreichtum hat man das Ruder fest im Griff und schippert gekonnt an diesem Hafen vorbei. Sehr sinnlicher Song, der durch seine sehr genießerischen Soundeinflüsse und Techniken sogar etwas in Richtung ruhiges, progressives Eck driftet. Kompakt hat man allerlei auf den Punkt gebracht und mit dem kann man vollends überzeugen.
Leicht beschwingende Rockkunst der hymnischen Art erschließt sich dem Hörer nun bei „I Would Like To Reach The Sun“. Stimmige Melodien und heroische Chorgesänge schaffen gute Stimmung und viel Spaß zum Mitrocken. Erinnert mich persönlich etwas an Asia und Konsorten, dennoch aber etwas kantiger als die alten Helden.
„It Could’ve Been You“ ist von Beginn an etwas besinnlicher ausgefallen. Sehr braver, verschmuster Track den man uns hierbei gönnt. Vermehrt steuert man zwar jene Zielgruppe an welche sich in Zweisamkeit zu diesem Track es sich gemütlich macht. Dennoch hat man auch etwas kräftigere Ausbrecher parat, welche aber deutlich im Abseits stehen und nur als klitzekleine Ergänzung zu sehen sind.
Noch einmal holt man mit „Hear Me Calling“ zum hymnischen Rundumschlag aus. Diesmal aber wieder etwas gereifter und nicht ganz so ruhig. Sicher sind jetzt die Jungs nicht die Abgehmucke vor dem Herrn. Dennoch wissen sie sich durch pfiffige Einsätze immer wieder aus den idyllischen Eckpfeilern zu entfernen, bevor man das Steuerrad erneut herum reißt. Gutes Wechselbad der Soundgefühle welches man uns sehr versiert vorsetzt.
Treibende Rockrunde die mich vor allem vom Rhythmus her etwas an eine Mischform zwischen Asia und die Spanier Heroes del Silencio erinnert wird uns mit „Deep In My Heart“ zum Besten gegeben. Leicht verdaulich und eingängig rockt die Mannschaft hierbei deutlich flotter dahin. Shakige Tanzmischung die zu gefallen weiß.
Etwas funkiger, als auch leicht bluesiger wird nun „So Strange“ nachgeschoben. Deutlich breitentauglicher wird diese Runde abgehalten. Kommerz? Tja von einem gewissen Standpunkt aus gesehen schon, allerdings vorm völligen Ausverkauf stehen die Jungs aber nicht. Auch mit deutlich Massentauglicheren Rockklängen beweisen die Burschen das sie in Sachen AOR eine spielweiße drauf haben, von dem andere Truppen nur träumen können.
Zu guter Letzt gibt es mit „Watch Me“ eine erneute aufbauschende Rockrunde. Synthy lastiges Tastenspiel wird mit harmonisierenden Melodic Klängen hierbei auf den Punkt gebracht. Durch die Bank behält man die flotte Fahrt bei. Guter Schlussstrich den man hierbei zieht und das Potential der Truppe doppelt unterstreicht.
Fazit: AOR Fans können sich mit diesem Album was Gutes tun. Ausgereiftes, sehr gut durcheinander gemischtes Material das zu bezaubern weiß. Nicht unbedingt Up to Date, aber bei alten Verehrern dürfte dies wohl eher eine Nebensache spielen.
Tracklist:
01. What Do You Want? 4:29
02. I’ll Be Fine 4:32
03. Change This World 5:12
04. I Never Knew 5:19
05. I Would Like To Reach The Sun 4:16
06. It Could’ve Been You 4:48
07. Hear Me Calling 4:06
08. Deep In My Heart 4:38
09. So Strange 4:45
10. Watch Me 3:31
Besetzung:
Olaf Senkbeil (voc)
Daniele Liverani (keys)
Tommy Ermolli (guit)
Dario Ciccioni (drums)
Mauro Catellani (bass)
Internet:
Prime Suspect @ MySpace