Band: Pÿlon
Titel: The Harrowing Of Hell
Label: Quam Libet Records
VÖ: 2012
Genre: Doom Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Christlicher Doom Metal? Eigentlich ist mir so ein White Metal angehauchtes Geplänkel ja eher im Melodic Rock/Metal Bereich bekannt. Auch abgeformte Macharten wie Mortification beweisen gibt es. Doom Metal orientierter Sound mit dieser Art der religiösen Thematik ist mir aber doch etwas Neu. Gut ich werde hier jetzt sicherlich nicht die Bibel zitieren oder solchen Formationen sagen, na betet fünf Ave Maria und es wird die volle Punktezahl. Vielmehr lasse ich mich da doch von der Musik inspirieren und lasse den Christen Faktor mal außer acht und so ein Rosenkranzrassler oder Katholiken-Versteher bin ich nicht. Fakt ist die Truppe weiß genau wie man rhythmische Kerben im Bereich des schwermütigen Metal’s schlagen muss. Auch klingt das Material sehr, sehr Old School lastig. Sprich wenn man sich den Rundling anhört glaubt man, es handelt sich dabei um eine alte Vinyl Scheiblette. Somit ist mal der Retrofaktor sehr steil nach oben gesetzt worden, was wohl die Freunde des kräftig, gut produzierten Doom Sounds stärker abschrecken wird. Für mich als alter Retrofreak muss ich aber sagen, hat genau dieser altgediente Sound so seine Reize. Man kann es ja oftmals zu stark übertreiben und man driften in das unfertige, unausgegorene Eck. Dies machen aber die Schweizer beileibe nicht. Sie wissen wo man anfängt und wo man aufhören muss, ohne dabei übertrieben zu wirken. Early Doom trifft auf leichte psychodelisch-progressive Soundzunft. Auch hier heißt es immer Obacht geben, dass man nicht den Bogen überspannt. Das wissen die Burschen genau wie man es machen muss und somit geht man uns trotz einer steifen Brise aus diesem Sektor nicht auf den Senkel. Eines ist wichtig beim Doom Sound er muss runterziehen und in der Magengrube arbeiten und das tut der von Pÿlon auch und wie. Somit ist diese Hürde bestens geschafft und wer den Doom liebt wird auch mit dieser Abart was anfangen können. Jedoch sei gesagt, dass man doch eher dem Old School Sound hold sein muss. Sprich übertriebene, druckvolle Produktion darf man nicht erwarten. Auch muss die christliche Thematik einem egal sein, dann ist man durchaus geneigt sich vollends zu den Klängen zu entfalten und sich in die Fantasiewelt der Grauschattierungen entführen zu lassen. Wie gesagt das christliche Geplänkel ist mir echt egal und so weiß mir das Album sehr gut zu gefallen. Alle Trademarks des Doom Metal wurden nach allen Regeln gut umgesetzt. Der Old School Faktor wird nicht übertrieben und so kann man das Machwerk als sehr gutes Album bezeichnen das dem Doom Freund sicherlich einige schöne Stunden bescheren wird.
Fazit: Gut gelungen und adrett umgesetzt. Was verlangt man von einer Doom Scheibe noch? Nichts genauso soll es sein.
Tracklist:
01. Gethsemani 02:45
02. Psalm 139 A 04:44
03. The Stream of Forgetfulness 06:39
04. Psalm 139 B 06:21
05. Returnal Etern 10:51
06. You Have Been Warned 05:44
07. Paranoid 04:04
Besetzung:
Matt Brand (voc & guit)
Jan Thomas (bass & keys)
Andy La Morte (guit)
Andrea J.C. Tinner (drums)
Internet:
Pÿlon Website
Pÿlon @ MySpace