Band: Redemption
Titel: The Art Of Loss
Label: Metal Blade Records
VÖ: 26.02. 2016
Genre: Progressive Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Daniel
Mann des Jahres ist eindeutig Ray Alder, der es geschafft hat, auf zwei sensationellen Alben durch überragende Leistungen mit einer scheinbaren Leichtigkeit dem Ganzen die Krone aufzusetzen. Neben der aktuellen, grandiosen Fates Warning hat der Frontmann Anfang des Jahres mit REDEMPTION (bei denen er seit dem Zweitwerk hinter dem Mikro steht) ein kleines Meisterwerk vorgelegt, das ebenfalls Beachtung verdient.
Für meinen Geschmack liegt die REDEMPTION Scheiblette sogar leicht vor der von Alders Hauptband. THE ART OF LOSS steht in einer Reihe mit Alben wie Images And Words, Symphatic Resonance oder The Spectre Within.
Die durch Krankheiten gebeutelte Band (Nick van Dyk hatte Leukämie, Bernie Versailles erlitt einen Gehirnschlag) legt mit ihrem sechsten Album eines der besten Genrealben überhaupt vor.
Da somit ein Gitarrist ausfiel, stand die Produktion unter keinem günstigen Stern. Doch Glück im Unglück, denn für Ersatz sorgten gleich mehrere bekannte Namen.
Chris Poland, Marty Friedman, Chris Broderick (alle EX – Megadeath) und DGM – Gitarrist Simone Mularoni bieten hier großartige Solos und Amored Saint – Frontman John Bush veredelt das The Who – Cover Love Reign O’er Me ebenfalls klasse.
Damit auch genug vom Besetzungskarussel, denn das Wichtigste ist die Musik, und die ist einfach phänomenal.
Stilistisch hören sich REDEMPTION eigenständig an. Trotz Einflüssen von Dream Theater, Fates Warning bis hin zu dezenten Rush und YES – Einschüben, die nicht zu verleugnen sind. Allerdings ist man in den mittlerweile 15 Jahren des Bestehens verdammt eigenständig geworden.
Herausragend sind dabei immer wieder die Keyboards, die dezent im Hintergrund jedem Track den letzten Schliff geben sowie die geniale Rhythmussektion Sean Andrews/Chris Quirarte, die hier teilweise wahnwitzige Arbeit abgeliefert hat. Hinzu kommen die von großartigen Riffs nur so gespickten Songs wie der Titeltrack, Damaged, Thirty Silver und The Center Of Fire. Songs, die jeden in die Knie zwingen, aber noch getoppt werden.
Das überlange Hope Dies Last bietet ein grandioses Neo Prog/Metal – Mixgtränk, das einen stundenlang an der Bar (sprich der Anlage) verharren lässt und der 22 Minüter At Day’s End ist einer der besten „Dream Theater“ – Songs überhaupt, hat aber genug Profil und entwickelt sich zu einer absolut meisterlichen Referenz (die Keys! die Hook!! die Gitarren!!! die Breaks!!!). Die Krone setzt dem ganzen allerdings That Golden Light auf, dessen besinnlicher Aufbau und dessen zu Tränen rührender Refrain einen nur staunen lassen.
Es ist egal, ob man die aktuelle Fates Warning – Platte oder REDEMPTION mehr abfeiert, an beiden Alben kommt man nicht vorbei.
Trackliste:
01. The Art Of Loss
02. Slouching Towards Bethlehem
03. Damaged
04. Hope Dies Last
05. That Golden Light
06. Thirty Silver
07. The Center Of The Fire
08. Love Reign O’er Me
09. At Day’s End
Besetzung:
Ray Alder – vocals
Nick Van Dyk – guitars, keyboards
Sean Andrews – bass
Chris Quirarte – drums
Greg Hosharian – keyboards
Redemption im Internet:
Homepage