RETROMORPHOSIS – Psalmus Mortis

cover artwork retromorphosis psalmus Mortis

Band: RETROMORPHOSIS 🇸🇪
Titel: Psalmus Mortis
Label: Season Of Mist
VÖ: 21/02/25
Genre: Technical Death Metal / Death Metal

Bewertung:

5/5

Ist das ein Debütalbum einer neuen Band? Nun, nicht ganz. Eine neue Band, ja – aber ein Blick auf die Besetzung verrät uns sofort bekannte Namen. Tatsächlich handelt es sich hierbei um eine Fortsetzung von SPAWN OF POSSESSION: Vier der fünf Mitglieder dieser neuen Formation stammen direkt aus der legendären Band. Wie sie selbst betonen: „Ihre unheilige Vereinigung auf Psalmus Mortis ist der lebende Beweis dafür, dass man nicht begraben kann, was bereits untot war.“ Und zur Erinnerung: SPAWN OF POSSESSION galt als eine der angesehensten und einflussreichsten Bands des Brutal/Technical Death Metal.

Alles begann als Projekt von Jonas Bryssling, Gründungsmitglied von SPAWN OF POSSESSION, der begann, Songs mit größerer künstlerischer Freiheit als in seiner vorherigen Band zu komponieren. Nach und nach schlossen sich ihm seine ehemaligen Mitstreiter an: Dennis Röndum (SPAWN OF POSSESSION, ex-VISCERAL BLEEDING) am Gesang, Erlend Caspersen (SPAWN OF POSSESSION, THE ALLSEEING I, ABHORRENT, ex-BLOOD RED THRONE) am Bass und Christian Münzner (SPAWN OF POSSESSION, ex-OBSCURA, ex-NECROPHAGIST u. a.) an der Gitarre. Vervollständigt wurde das Line-up durch KC Howard (ODIUS MORTEM, ex-DECREPIT BIRTH) am Schlagzeug. Und so nahm alles seinen Lauf. In diesem Zusammenhang ist es natürlich unvermeidlich, dass RETROMORPHOSIS immer wieder mit SPAWN OF POSSESSION verglichen wird.

Präzision, Druck und Dynamik

Der Albumtitel Psalmus Mortis bedeutet „Psalm des Todes“ oder „Todespsalm“ – eine düstere, fast mystische Anspielung, die perfekt zum musikalischen Konzept passt. Der Auftakt erfolgt mit dem kurzen Instrumentalstück „Obscure Exordium“, das eine stimmige Einleitung in die Atmosphäre des Albums bietet.

Von Beginn an wird klar: Hier regiert technisches Können. Jeder Song ist mit höchster Präzision ausgeführt, die Produktion (von Magnus Sedenberg, der bereits seit den ersten beiden SPAWN OF POSSESSION Demos als Soundengineer der Band tätig ist) ist druckvoll, aber ausgewogen. Das Klangbild ist dicht und perfekt auf den Stil der Band abgestimmt. Im Vergleich zu früherem Material ist die Brutalität etwas zurückgefahren, stattdessen gibt es mehr Raum für Musikalität und Dynamik.

Die Gitarren-Solos sind allgegenwärtig und auf höchstem Niveau – und man kann kaum leugnen, dass Münzners kreative Freiheit hier voll zur Geltung kommt. Die Riffs sind erbarmungslos, aber auch musikalisch durchdacht. Die Growls von Röndum fügen sich nahtlos ins Gesamtbild ein und verleihen dem Sound noch mehr Tiefe. Unterstützt wird das Ganze durch eine gnadenlose Rhythmussektion, bei der der Bass und das Schlagzeug mit chirurgischer Präzision für das nötige Fundament sorgen.

Das Album wirkt insgesamt flüssiger und weniger fragmentiert als das frühere Material der Musiker. Trotz aller Raserei und technischer Finesse bleibt eine durchgehende Groove-Struktur erhalten. „The Tree“ sticht als eines der Highlights des Albums hervor, nicht nur musikalisch, sondern auch lyrisch mit interessanten Wendungen. Das längste Stück der Platte, das neunminütige „Machine“, nimmt den Hörer mit auf eine Reise durch zahlreiche Tempowechsel und baut mit jedem Blastbeat mehr Spannung auf. Howards Doublebass-Gewitter treibt das Album unerbittlich voran, bis hin zum finalen Höhepunkt.

Reife, Wucht und kompromisslose Intensität

Die Frage stellt sich: Ist das ein neues SPAWN OF POSSESSION-Album? Nein, nicht wirklich. RETROMORPHOSIS ist eine Weiterentwicklung, eine Transformation. Weniger brutal, weniger technisch überladen, dafür umso musikalischer und reifer. Trotz der manischen Riffs und der bedrohlichen Growls besitzt das Album eine erstaunlich natürliche Dynamik.

Aber keine Sorge – dass hier ist keinesfalls ein sanftes Werk. Jede einzelne Note trifft mit der Wucht Eines Vorschlaghammers. Psalmus Mortis ist ein intensives, kompromissloses und meisterhaft ausgearbeitetes Album. Für Fans des Genres zweifellos ein Highlight – und sehr wahrscheinlich eines der besten Technical-Death-Metal-Releases des Jahres.

Fazit: Psalmus Mortis von RETROMORPHOSIS ist ohne jeden Zweifel ein Meisterwerk!

Tracklist

01. Obscure Exordium
02. Vanished
03. Aunt Christie’s Will
04. Never to Awake
05. The Tree
06. Retromorphosis
07. Machine
08. Exalted Splendour

Besetzung

Jonas Bryssling (Spawn of Possession) – Guitars
Dennis Röndum (Spawn of Possession) – Vocals
Christian Muenzner (Spawn of Possession, ex-Obscura and Necrophagist) – Guitars
Erlend Caspersen (Spawn of Possession, The Allseeing I, Abhorrent) – Bass
KC Howard (Odius Mortem, ex-Decrepit Birth) – Drums

Internet

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