Band: REVIVER 🇳🇱
Titel: Carnival of Chaos
Label: No Dust Records
VÖ: 13/12/24
Genre: Power/Progressive Metal
Mit ihrem neuesten Album »Carnival of Chaos« hat die niederländische Band ihre Nische im Bereich des Power- und Progressive Metal weiter ausgebaut. Die 1997 gegründete Band ist im Laufe der Jahre gereift und hat ihren Sound verfeinert, während sie gleichzeitig das dramatische Flair, das das Genre erfordert, in sich aufgenommen hat.
Hochfliegende Gesangsmelodien
Auf »Carnival of Chaos« servieren REVIVER eine Mischung aus hochfliegenden Gesangsmelodien und komplexer Gitarrenarbeit, ein Markenzeichen des traditionellen Power Metal, gespickt mit der Komplexität progressiver Untertöne. Besonders hervorzuheben ist Zandbergens Gesang, der sowohl die für Power Metal typische Erhabenheit als daneben die gefühlvollen Nuancen der progressiven Musik einfängt. Seine Leistung hebt Tracks wie »Whats in Thy Command« und »Nemesis of Sion« hervor, bei denen die komplizierte Instrumentierung sein stimmliches Können nahtlos ergänzt.
Fred Mantel und Tom Heemskerk stellen auf dem gesamten Album ihre beeindruckende Gitarrenarbeit zur Schau. Ihr Zusammenspiel erinnert an klassische Power-Metal-Duos, bei denen harmonische Leads auf komplexe Rhythmen treffen und so ein fesselndes Erlebnis schaffen. Die Gitarrenriffs sind wiederholt vielschichtig, was zu Momenten purer Intensität führt, aber auch ruhigere, nachdenkliche Passagen zulässt.
Die Rhythmusgruppe, bestehend aus Leon Noë am Schlagzeug und Stefan Brederode am Bass, bildet ein solides Fundament. Ihre Fähigkeit, das Tempo nahtlos zwischen aggressiven, stampfenden Rhythmen und melodischeren, fließenden Beats zu wechseln, erhöht die Gesamtdynamik des Albums. Diese musikalische Synergie legt den Grundstein für ihre progressiveren Tendenzen und ermöglicht ausgedehnte Instrumentalabschnitte, die sich schlängeln und dennoch fesselnd bleiben.
Aufruhr und Introspektion
Textlich erforscht »Carnival of Chaos« Themen wie Aufruhr und Introspektion, die oftmals mit einem einnehmenden Erzählstil vorgetragen werden, der den Hörer auf eine klangliche Reise einlädt. Das Songwriting ist solide und verwebt verschiedene Einflüsse, doch manchmal fühlt es sich innerhalb der Konventionen des Genres vertraut an.
Herausragenden Momente
»Carnival of Chaos« hat seine herausragenden Momente, besonders in den Stücken, die den theatralischen Aspekt des Titels aufgreifen. Die Kompositionen mischen häufig Energie mit Erzählung und ermöglichen eine thematische Tiefe, die den Hörer fesselt. Doch während die meisten Tracks solide sind, fühlen sich einige in ihrem Ehrgeiz etwas überzogen an, was zu Momenten des Mäanderns führen kann.
Die Produktion, für die Zandbergen und Mantel verantwortlich sind, fängt die rohe Energie der Band ein und lässt jedes Instrument zur Geltung kommen. Diese Wahl verleiht den komplexen Arrangements eine Klarheit, die in den schwereren Subgenres des Metal oft fehlt. Die Abmischung ist dicht und sorgt dafür, dass die komplexen Melodien und donnernden Rhythmen nahtlos zusammenarbeiten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass »Carnival of Chaos« vielleicht nicht das Rad für Power oder Progressive Metal neu erfindet, demgegenüber etabliert es REVIVER als eine Band, die sich ihrem Handwerk verschrieben hat und ein kohärentes und fesselndes Album abliefert, das Fans des Genres schätzen werden. Mit soliden 3,5 von 5 Punkten ist diese Veröffentlichung ein Beweis für das anhaltende Vermächtnis der Band seit ihrer Gründung im Jahr 1997 und ebnet den Weg für zukünftige Unternehmungen und möglicherweise noch raffinierteres Chaos in der Zukunft.
Fazit: REVIVERs »Carnival of Chaos« ist ein solider Eintrag in ihrer Diskografie, der Fans des Genres gefallen dürfte.
Tracklist
01. Dark Wind of Destiny
02. Whats in Thy Command
03. Along the Crusade
04. Carnival of Chaos
05. Nemesis of Sion
06. Lost in the Shadows
07. John the Baptist
08. Long Way from Home
09. Return to Egypt
10. Land of the Sinners
11. Crucified and Survived
12. Friday the 13th
Besetzung
Michel Zandbergen – Vocals
Fred Mantel – Guitars
Tom Heemskerk – Guitars
Leon Noë – Drums
Stefan Brederode – Bass